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Nach Baumfällung an der KFH „mags“ weiterhin in der Kritik • Werden aus eigenwirtschaftlichen Gründen Fakten geschaffen? … oder „voreilender Gehorsam“?

[1][08.03.2017] Die kaukasische Flügelnuss ist ein Nussbaum mit vielen Vorzügen: Er ist windfest, resistent gegen das Stadtklima und ein besonderer „Hingucker“ im Herbst wegen seiner großen goldgelben Blätter.

Viele Menschen in Mönchengladbach schätzten diesen schönen Baum vor der Kaiser-Friedrich-Halle, jene Flügelnuss, die seit den Karnevalstagen allerdings fehlt – die Stadttochter mags um ihren Geschäftsführer Hans-Jürgen Schnaß (SPD) hatte sie während der jecken Tage unauffällig beseitigt.

„Mit welchem Recht die mags jetzt diesen Baum vor der KFH gefällt hat, ist nicht ersichtlich“, sagt Dr. Boris Wolkowski, stellvertretender Vorsitzender der Grünen-Fraktion und zugleich Mitglied im Planungs- und Bauausschuss.

Der Ärger des Grünen-Politikers ist nachvollziehbar: In der Sitzung des Planungsausschusses im letzten Herbst wurde ein FDP-Antrag erörtert, der zum Ziel hat, die historische Sichtachse von der Bismarckstraße aus bis zur Kaiser-Friedrich-Halle wiederherzustellen.

Die Verwaltung stellte den Politikern bei der Erörterung des Antrags eine Visualisierung der Maßnahme vor.

Die Bilder zeigten den Politikern, wie sich die Maßnahmen zur Wiederherstellung der Sichtachse – so etwa die Wegnahme von Verkehrsschildern, Rückschnitt von Bäumen – auswirken würden.

Dr. Boris Wolkowski: „Die Bilder zeigten nicht unerhebliche Rückschnitte an den Bäumen vor der KFH, jedoch sind klar alle Bäume zu sehen, auch die Flügelnuss im vorderen Bereich.“

Radikalmaßnahmen, wie sie mit der Fällung jetzt vorgenommen wurden, habe der Beschluss eindeutig nicht vorgesehen, betont Wolkowski.

Zudem, so der Grünen-Ratsherr, stünde die gefällte Flügelnuss auch nicht auf der aktuellen Baumfällliste.

„Der Baum war gesund“, sagt Wolkowski.

Warum und auf welcher Grundlage nun dieser Baum dennoch gefällt wurde, wurde, das wird Gegenstand einer Anfrage der Grünen in der nächsten Sitzung des Planungsausschusses werden.

„Es muss so sein“, sagt Wolkowski, „dass die Beschlüsse der Stadt für die städtische Tochtergesellschaft mags, die grundsätzlich für Fällungen zuständig ist, bindend sind.“

Ansonsten, so der Grünen-Politiker, könne in der Öffentlichkeit der fatale Eindruck entstehen, das vom früheren Ordnungsdezernenten der Stadt geführte Unternehmen habe bei diesem Antrag – ohne Rechtsgrundlage und an städtischen Gremien vorbei – in vorauseilendem Gehorsam gehandelt und eine Gefälligkeitsaktion durchgeführt.

 Foto: Florentine | pixelio.de