RWE unterzeichnet Deutschen Nachhaltigkeitskodex

Red. Politik & Wirtschaft [ - Uhr]

Rat-für-nachhaltige-EntwicklungMit dem Essener Ener­gie­konzern RWE hat die erste Aktiengesellschaft ihre Entsprechenserklärung zum Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK) vorgelegt.

Peter Terium, stellvertretender Vorstandsvorsitzender und verantwortlich für Corporate Responsibility bei der RWE AG, betont:

„Das Thema Nachhaltigkeit hat bei RWE, und auch bei mir persönlich, einen sehr hohen Stellenwert.

Ich unterstütze den Deutschen Nachhaltigkeitskodex, da er die Nachhaltigkeitsleistungen transparent und vergleichbar darstellt. Jetzt wäre wünschenswert zu sehen, dass diese Informationen vom Kapitalmarkt bei Investmententscheidungen aufgegriffen werden.“

Das deutsche Investoren-Netzwerk der Prinzipien für Verantwortliches Investieren der Vereinten Nationen (Principles for Responsible Investments, UN PRI) empfiehlt seit Kurzem seinen Unterzeichnern die Anwendung des Nachhaltigkeitskodex bei Anlageentscheidungen und der Dokumentation über die Erfüllung der Prinzipien im Kerngeschäft.

Dr. Wolfgang Engshuber, Vorsitzender der UN PRI, hebt die globale Bedeutung des Instruments hervor: „Internationale Kapitalanleger berücksichtigen immer mehr Nachhaltigkeitskriterien in ihren Anlageentscheidungen. Es fehlt aber immer noch an Transparenz und internationalen Standards in der Berichterstattung. Der deutsche Nachhaltigkeitskodex ist ein wichtiger Meilenstein und könnte auch für Europa Maßstäbe setzen.“

Die Frage sei auch, was der Nachhaltigkeitskodex für die internationale Diskussion um Integrated Reporting bedeutet und was zu tun sei, um das offensichtlich beschädigte Finanzsystem wieder instand zu setzen.

Marlehn Thieme, Vorsitzende des Rates für Nachhaltige Entwicklung: „Mit den ersten sichtbaren Bekenntnissen von wichtigen Unternehmen haben wir einen entscheidenden Schritt in Richtung Wirksamkeit und höherer Verbindlichkeit gemacht. Mit Hilfe standardisierter Informationen wird sehr schnell offenkundig, welchen Stellenwert Nachhaltigkeit in einem Unternehmen hat.

Es genügt nicht, grüne Produkte anzubieten – die Prozesse hinter Produkten und Dienstleistungen sind ebenso wichtig für die Nachhaltigkeitsdebatte.“

Der Rat für Nachhaltige Entwicklung hatte unter dem Eindruck der Finanz- und Wirtschaftskrise 2010 mit Unternehmensvertretern, Investoren, Finanzanalysten und Wissenschaftlern einen Dialogprozess begonnen, aus dem jetzt der Deutsche Nachhaltigkeitskodex entstand.

Das Beratungsgremium der Bundesregierung hatte den Nachhaltigkeitskodex im Oktober 2011verabschiedet und ihn zur freiwilligen Anwendung empfohlen. Damit strebt er eine grundlegende Neu-Orientierung in Wirtschaft und Gesellschaft auf eine nachhaltige Entwicklung an.

Weitere Informationen und eingereichte Entsprechenserklärungen finden Sie unter http://www.deutscher-nachhaltigkeitskodex.de/.

Dem Rat für Nachhaltige Entwicklung gehören 15 Personen des öffentlichen Lebens an, die von der Bundeskanzlerin für eine Mandatszeit von drei Jahren berufen werden.

Zu den Aufgaben des Rates gehören die Entwicklung von Beiträgen zur nationalen Nachhaltigkeitsstrategie, die Benennung von konkreten Handlungsfeldern und Projekten sowie Beiträge, um Nachhaltigkeit zu einem wichtigen öffentlichen Anliegen zu machen.

In der Wahl seiner Themen und Aktionsformen ist der Rat unabhängig. Ergebnisse aus der laufenden Arbeit sind zum Beispiel der Deutsche Nachhaltigkeitskodex, der Zukunftsdialog_Vision2050, Stellungnahmen zur Rohstoffpolitik, zur fiskalischen Nachhaltigkeit, zum Ökolandbau, die Projekte der Werkstatt N, der Strategiedialog mit Oberbürgermeistern sowie Beiträge zur „Green Economy“ und zur Vorbereitung der Rio-Konferenz im Juni 2012.

Mehr unter http://www.nachhaltigkeitsrat.de/

[PM]

Ein Kommentar zu “RWE unterzeichnet Deutschen Nachhaltigkeitskodex”
  1. Ups! Was ist das denn?

    Nicht nur voRWEggehen, jetzt auch RWE goes green und sustainable (nachhaltig)?

    Wie will RWE die Beteiligung an Borssele 1 und den geplanten Neubau Borssele 2 grün verpacken?

    Da ist doch nicht etwa die „Nachhaltigkeit“ von AKWs mit einer Halbwertszeit von zig Millionen Jahren gemeint?

    Wie ist die Produktion von Strom zu 27% aus Atomkraft und 62% Kohle auf grün und nachhaltig zu trimmen?

    Mal schaun, was draus wird.

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