Streunerkatzen: Etwa 2,1 Millionen leben in Deutschland • Tendenz steigend!

Red. Natur, Umwelt & Energie [ - Uhr]

Die „Interessengemeinschaft mehr Schutz für Haustiere“ setzt sich, wie viele weitere Tierschutzorganisationen in Deutschland, für Streunerkatzen ein.

Durch Medien, Tierfreunde und Tierschützer, wurde dieses Katzenelend in den letzen Jahren publik gemacht. Streunerkatzen leben in landwirtschaftlichen Anwesen, Gartenanlagen, Friedhöfen, Fabrikgeländen usw.

Viele dieser Katzen kommen bereits krank auf die Welt, vegetieren und siechen elend in Schuppen, Scheunen, Industriegebäuden, Containern und Büschen ohne tierärztliche Hilfe und Nahrung dahin. Die überlebenden Katzen sind meist chronisch krank, abgemagert und wandern ab auf der Suche nach Futter.

Bei Kontakt mit anderen Freilaufkatzen können sie hoch ansteckende Katzenkrankheiten übertragen; auch die Katzenmütter geben diese Krankheiten an ihre Welpen weiter.

Diese Katzenwelpen werden mit ca. fünf Monaten geschlechtsreif, vermehren sich unkontrolliert und die Folgen sind Katzenpopulationen, die ein erbärmliches Dasein fristen.

Das derzeitige Tierschutzgesetz schützt diese Katzen nicht!

Krankheiten, Leiden, Schmerzen, Hunger, bleibende Schäden und der Tod sind für diese Katzen Alltag. Die Streunerkatzen sind auf die Hilfe von Tierfreunden und Tierschützern angewiesen, denn Jahr für Jahr nimmt dieses Elend zu. So können 90 Prozent der Tierschutzvereine und Tierhilfen diese Katzenschwemme finanziell und räumlich nicht mehr auffangen.

Seit 2001 gibt es eine Hundeschutzverordnung im Tierschutzgesetz.

Das Staatsziel Tierschutz ist seit 2002 im Grundgesetz verankert. Im Juni 2012 wurde vom Bayer. Staatsministerium ein Faltblatt „Kastration ist Tierschutz“ veröffentlicht. Der Entwurf einer Katzenschutzverordnung vom Deutschen Tierschutzbund lag schon der damaligen Bundesministerin Ilse Aigner seit März 2010 vor.

Aus all diesen Gründen appelliert die Interessengemeinschaft dringend an den Bundestag, eine Katzenschutz-Verordnung mit bundeseinheitlichen Richtlinien zu erlassen und im Tierschutzgesetz festzuschreiben.

Petition: Schutz der Streunerkatzen um Katzenleid zu begrenzen

In der Sitzung des Umweltausschusses hatte die SPD diesen Antrag gestellt:

„Der Umweltausschuss beauftragt die Verwaltung um Prüfung, ob im Rahmen einer Kastrations-, Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht für sog. Freigängerkatzen die Population von verwilderten Katzen sinnvoll eingedämmt und deren Lebensbedingungen nachhaltig verbessert werden können.“

Was aus diesem Auftrag geworden ist, war nicht zu ermitteln.

6 Kommentare zu “Streunerkatzen: Etwa 2,1 Millionen leben in Deutschland • Tendenz steigend!”
  1. Ferienzeit. Endlich! Leider werden nun auch wieder viele Haustiere ungewollt zu Straßen- bzw. sogenannten Streunertieren, wenn sie nicht recht schnell irgend eines unschönen Todes sterben, da sie mit der ungewollten „Freiheit“ gar nichts anfangen können und vollkommen desorientiert sind.

    Ferien. Blöd, wenn man sich ein Haustier zugelegt hat. Und nun?

    Manche verreisen „tiergerecht“ mit Hund(en) und manche sogar mit Katze(n). Manche geben ihre Lieblinge in Pensionen, zu Verwandten oder Freunden.

    Aber viele Tiere sind nun überflüssig und störend. Fische landen in der Toilette, Vögel werden einfach „frei gelassen“ , Schildkröten landen in Parks, Reptilien und alles was ins Wasser passt (oder auch nicht) landet in Teichen, Tümpeln, Seen und Flüssen.

    Hamster, Meerschweinchen und Kaninchen stehen mit etwas Glück im Karton oder Käfig vor den Türen von Tierheimen oder Tiergärten und Zoos. Dort mit sehr ungewisser Zukunft, die als Futtertier sehr schnell enden kann. Durchaus nicht unüblich.

    Fiffi und Mizzi werden vor die Tür gesetzt. Schlimmer noch, oft irgendwo aus dem Auto geschmissen. Immer wieder werden Tiere irgendwo angebunden. Werden sie nicht gefunden sterben sie langsam und qualvoll.

    Wer es nicht glaubt, kann sich im örtlichen Tierheim oder Tierschutzorganisationen erkundigen.

    VIER PFOTEN macht anlässlich der Sommerferien auf das traurige Schicksal vieler Haustiere aufmerksam und gibt Tipps zum Umgang mit gefundenen Tieren.

    http://www.vier-pfoten.de/news-press/news/urlaubszeit-so-helfen-sie-ausgesetzten-heimtieren/

  2. Herr Simon, ich habe hier lediglich das Ergebnis der Abstimmung im Ausschuss mitgeteilt, da dies der Redaktion der BZMG nicht vorlag.

    Das Ergebnis impliziert natürlich, dass auch ich dem Antrag zugestimmt habe, zu überprüfen, ob ein solches Vorhaben sinnvoll ist.

    Meine Motivlage ist etwas anders als jene der im Artikel genannten Gruppe (Schutz der Kleintierfauna vor dem Übermaß an recht gefräßigen Raubtieren in Form von verwilderten Hauskatzen), aber ich halte es für so oder so für sinnvoll, wenigstens zu überprüfen, ob ein solches Verfahren sinnvoll ist.

    Wofür man übrigens keineswegs Katzen bespannen muss.

    Man kann auch Erfahrungen von Tierärzten und anderen Kommunen einholen oder von Biologen eine Einschätzung unter den Bedingungen kätzischer Sexualität (die sich von der menschlichen übrigens erheblich unterscheidet) erfragen.

    Es gibt deutlich bessere Gründe, mit der Verwaltung Mitleid zu haben.

  3. @ Thomas Diehl

    Vielen Dank für die Aufklärung!

    Das Ratsinformationssystem ist leider nach wie vor nicht immer up to date.

    Unterlagen fehlen häufig. Es ist schon immer ein organisatorisches Problem der Verwaltung gewesen, dies in einem Prozess im Zuge der Bearbeitung zu erledigen.

    Gründe mögen verschieden sein. Für den Bürger zählt aber letztendlich nur, dass er nichts findet.

    @ Karsten Simon

    Sehr geehrter Herr Simon,

    es ist Ihre Sache, wenn Sie offensichtlich eine Aversion gegen die Grünen und Herrn Diehl haben.

    Bevor Sie aber direkt loslegen und „grüne Verbotsmentalität“ (was immer das heißen soll) wittern, sollten Sie sich mit den Usancen und Abläufen in Ausschüssen und Rat der Stadt auseinandersetzen.

    Es ist ein himmelweiter Unterschied, ob jemand eine Sitzung leitet, weil er nun mal stellvertretender Leiter des Umweltausschusses ist oder einem Hobby frönt, das er umsetzen will.

    Einstimmiger Beschluss mit entsprechender Modifikation heißt: ALLE Vertreter ALLER Parteien waren dafür.

    Der Antrag kam von der SPD. Nicht von den Grünen und erst recht nicht von Herrn Diehl. Was sollen also Ihre Spitzen?

    Zu der Problematik „Streunerkatzen“.

    Im Gegensatz zu Ihrer Annahme, dass die Umsetzung dieser Verordnung so schwierig sei, steht die Praxis.

    Wenn Sie den Artikel gelesen haben, wovon ich ausgehe, müsste sich Ihnen erschließen, warum eine solche Verordnung erforderlich ist und die beste Lösung das Problem auf Dauer einzudämmen, da mit jeder sterilisierten/kastrierten oder wie hier beschlossen „Unfruchtbarmachung“ einer Katze weiterer Nachwuchs verhindert wird.

    Hat hier irgendjemand gefordert, dass sich das Ordnungsamt und/oder Veterinäramt auf die Lauer legt, um das zu kontrollieren?

    Meinen Sie wirklich, dass Menschen und Vereine (Tierschutzvereine, Katzennothilfen u.ä.), die sich schon langjährig, mit entsprechender Qualifikation und Erfahrung, auch um Mitgeschöpfe kümmern, dies auch noch ehrenamtlich und auf eigene Kosten, nur vollkommen vertrottelt und dumm sind?

    Es ist doch wohl eine unbestrittene Tatsache, dass die ungewollte und unkontrollierte Ausbreitung jeder Spezies am wirkungsvollsten dort unterbunden wird, wo es bei jedem Lebewesen beginnt: bei der Zeugung und demzufolge, wie es in Mönchengladbach formuliert wurde, die Unfruchtbarmachung das am besten geeignete Mittel ist.

  4. Die Verwaltung soll also allen Ernstes prüfen, in welchem Umfang domestizierte Kater wilde Katzen schwängern und ob diese Häufigkeit neben der Promiskuität ihrer wilden Artgenossen vernachlässigt werden kann.

    Schimmert da wieder die grüne Verbotsmentalität durch, Herr Diehl?

    Gegen einen solchen Auftrag an die Verwaltung scheint mir das Genehmigungsverfahren für das Rockfestival im JHQ fast einfacher zu sein.

    Das hier ist einer der seltenen Momente, wo ich Mitleid mit den Werktätigen in unserer Stadtverwaltung habe.

  5. Der Antrag wurde im Umweltausschuss mit leichten Modifikationen (Unfruchtbarmachung statt Kastration, da es eine lange Diskussion darüber gab, ob man sich auf ein bestimmtes Verfahren festlegen sollte) einstimmig beschlossen.

    Ich bin da ziemlich sicher, weil ich die Sitzung geleitet und somit das Ergebnis der Abstimmung festgestellt habe.

    Wieso das Protokoll der Sitzung allerdings nicht online ist, ist mir ein Rätsel.

  6. Da nichts zu hören und zu lesen war, ist das wohl nichts geworden.

    Würde mich bei CDU und FDP auch sehr wundern, wenn die zugestimmt hätten. Die sind beim Tierschutz nicht grade vorne dabei und das ist schon sehr freundlich ausgedrückt.

    Hat die SPD infolge Ablehnung aufgegeben? Das wäre sehr schade!

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