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Willkommen im Bärenwald Müritz! – Teil II: Hier werden die Bären leben

[1]Hier geht’s lang! Das Schild weist Besuchern den Weg zum Bärenwald Müritz [2], einem Paradies für Bären aus schlechter, nicht artgerechter Haltung, die hier ein neues Zuhause gefunden haben.

[3]Auf 16 ha lebten bisher 16 Braunbären, zu denen sich nun auch bald die drei Bärendamen Mary, Sonja und Clara aus dem Tiergarten Mönchengladbach-Odenkirchen gesellen werden.

Einige Zeit werden sie zunächst in einem Eingewöhnungsgehege verbringen. Auf diese Weise können sie sich an ihre neue Freiheit gewöhnen, denn wenn auch alles wunderbar aussehen mag, erzeugt der Umzug für die Bären Stress und bedeutet eine große Veränderung.

[4]Das Team von VIER PFOTEN, die den Bärenwald betreiben, hat so ebenfalls die Möglichkeit die Tiere zu beobachten und festzustellen, welche Eigenheiten und Verhaltensweisen sie haben, und ob es irgendwelche Auffälligkeiten gibt, auf die eingegangen werden muss, bevor sie dann in den Bärenwald „entlassen“ werden.

Der Gesundheitscheck vor der Abreise der drei Bären war zwar einigermaßen zufrieden stellend aber es steht schon fest, dass Sonja am Besuch des Zahnarztes nicht vorbeikommen wird.

Alle vier Eckzähne müssen ihr in der Vergangenheit höllische Schmerzen bereitet haben, denn an allen ist die Pulpa (das weiche Zahninnere) offen, so dass es jederzeit zu Entzündungen kommen kann.

[5]Wenn die Bären dann umziehen, werden sie sehr ähnliche Lebensbedingungen haben wie ihre Artgenossen in der freien Wildbahn.

[6]Wald, Wiesenflächen, Waldlichtungen, Hanglagen, ein Bach und sogar ein kleiner See bilden die idealen Lebensbedingungen.

Auch wenn Bären in ihren natürlichen Lebensräumen bis zu 20 km am Tag zurücklegen, bedeutet die Größe des Areals am Plauer See eine enorme Verbesserung der Lebensbedingungen von Bären aus schlechter Haltung.

Im Fall von Mary, Sonja und Clara konkret: statt gemeinsam auf ca. 500 Quadratmetern, nun für jede einige tausend Quadratmeter.

Hier können sie nach und nach ihr natürliches Verhalten zunächst einmal wiederentdecken und auch ausleben. Vielleicht werden sie sich sogar zum ersten Winterruhe ihres Lebens zurückziehen.

[7]Der Bärenwald steht Besuchern, wie bereits erwähnt, offen. Ob und wie viele Bären sie dabei zu sehen bekommen ist nicht vorhersehbar, denn die Tiere leben hier, weitestgehend selbstbestimmt, so wie es ihnen gefällt.

Außerdem wird auch der Wald sich selbst überlassen, damit die Lebensbedingungen so natürlich wie möglich sind, so dass sich der Besucher in einer Art „Urwald“ wiederfindet.

[8]Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall, denn es ist beeindruckend, wenn plötzlich ein Braunbär aus dem Unterholz oder zwischen Bäumen auftaucht.

So werden es auch Mary und ihre Töchter Sonja und Clara eines Tages tun.

Vielleicht begegnet ihnen dann einmal ein Besucher aus Mönchengladbach, der diese schönen, einzelgängerischen Tiere bisher nur aus einem kleinen Betongehege im Tiergarten kannte.