Grüne: CDU und SPD mit „lauwarmen Schaufensterantrag“ • Beim Elektrobus-Einsatz tritt die „Groko“ weiterhin auf die Bremse

Hauptredaktion [ - Uhr]

Es gibt in Deutschland zahlreiche Städte, die unter dem Stichwort „Elektromobilität“ mit dem Einsatz neuer Techniken ihren Beitrag zum Klimaschutz leisten wollen.

So werden in Berlin, Mannheim, Braunschweig und Bonn im Rahmen von Projekten u.a. Elektrobusse getestet, die CO2-neutral angetrieben werden.

In Mönchengladbach bleibt das – nicht nur für die Hindenburgstraße – weiterhin Zukunftsmusik.

CDU und SPD haben – immerhin – in diesen Ratszug einen Antrag eingebracht, mit dem die Elektromobilität in Mönchengladbach gestärkt werden soll.

Theoretisch jedenfalls.

„Der Antrag ist in der Sache harmlos und enthält viele warme Worte mit frommen Wünschen, führt in der Praxis aber nicht dazu, dass im Stadtgebiet beispielsweise Elektrobusse eingeführt werden“, sagt Grünen-Fraktionschef Karl Sasserath.

Er verweist auf den Umstand, dass täglich rund 1.000 Busse die Hindenburgstraße befahren.

„Die derzeit eingesetzten Fahrzeuge stellen hinsichtlich ihrer Feinstaub- und Abgasemissionen eine hohe Belastung dar, hinzu kommt der Lärm, den diese Busse verursachen“, so der Fraktionsvorsitzende der Grünen.

Die Lebens- und Aufenthaltsqualität dort und an anderen Stellen im Stadtgebiet wäre deutlich besser, wenn Elektrobusse eingesetzt würden. Den Einsatz solcher Busse auf der Hindenburgstraße hatte zuletzt noch CDU-Ortsvorstandsmitglied Herbert Lauth angeregt.

Auch Eduard Felzen, stellvertretender Vorsitzender des Citymanagements, hatte dargestellt, man wolle den Einsatz von Bussen als Verkehrsmittel auf der Hindenburgstraße „in anderer Form, Menge und Zielsetzung“.

Die Grünen wollten vor diesem Hintergrund den lauwarmen GroKo-Antrag konkretisieren.

Sie stellten zuletzt im Planungs- und Bauausschuss einen Ergänzungsantrag, wonach die NEW mobil und aktiv verpflichtet werden soll, auf der Hindenburgstraße sowie in der Rheydter Innenstadt um den Marienplatz nur Elektrofahrzeuge einzusetzen.

Der Strom für diese Fahrzeuge soll aus erneuerbaren Energien bezogen werden.

Darüber hinaus sollte die Stadtverwaltung mit Paketzustellungsunternehmen sprechen und darauf hinwirken, dass diese Unternehmen ihre Fahrzeuge auf Elektrobetrieb umstellen.

„Wir hatten unsere Ergänzungsvorschläge auch in den vorangegangenen Sitzungen der vier Bezirksvertretungen eingebracht, dort hatten die Vertreter der GroKo sie genauso wie im Planungsausschuss abgelehnt“, sagt Sasserath.

Er verweist auf das Beispiel der Stadt Bonn, wo ab Anfang 2016 sechs Elektrobusse dauerhaft im Liniennetz eingesetzt werden.

Die Stadtwerke Bonn-Tochter SWB Bus und Bahn, so Sasserath, nehme an dem EU-Förderprojekt ZeEUS (Zero Emission Urban Bus Systems) teil, in dem Erkenntnisse über die Wirtschaftlichkeit und Einsatztauglichkeit von Elektrobussen im direkten Vergleich zu Dieselbussen gesammelt, aber auch „weiche Faktoren“, wie die Kundenzufriedenheit, bewertet werden.

Die sechs Elektrobusse werden nachts mit Ökostrom geladen und somit CO²-neutral angetrieben.

Die Grünen fragen nun, warum in Bonn und anderen deutschen Städten die Elektromobilität konkret vorangetrieben wird, CDU und SPD in Mönchengladbach in dieser Hinsicht aber weiterhin auf der Bremse stehen.

„Ist es neues Denken und neues Handeln, wenn man sagt, am besten lassen wir alles beim Alten?“, fragt Karl Sasserath.

Der Grünen-Politiker würde es sehr begrüßen, wenn die „Groko“ beim Thema Elektromobilität „Nägel mit Köpfen“ machte, anstatt die Öffentlichkeit mit „Schaufensteranträgen“ zu belästigen.

 Foto: Sommaruga Fabio | pixelio.de

Ein Kommentar zu “
Grüne: CDU und SPD mit „lauwarmen Schaufensterantrag“ • Beim Elektrobus-Einsatz tritt die „Groko“ weiterhin auf die Bremse”
  1. „Die sechs Elektrobusse werden nachts mit Ökostrom geladen und somit CO²-neutral angetrieben.“

    Auch bei „Dunkelflaute“, d.h. deutschlandweit weht kein Wind? Photovoltaik scheidet ja aus, da es nachts dunkel ist.

    Oder müssen auch hier die RECS Zertifikate herhalten?

    Siehe dazu z.B. http://www.bz-mg.de/bildung-beruf/hochschule/burger-befragung-zur-marke-new-bi-windkraft-mit-abstand-bezweifelt-reprasentativitat-und-stellt-new-oko-strom-in-frage.html

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