Herlitzius (Grüne) zum Eisernen Rhein: Gezielte Verzögerungstaktik trotz eindeutiger Zahlen

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bzmg-DSC_3089-02Am Montag den 27. Juni wurde der stellvertretende Vorsitzende des Verkehrsausschusses des EU-Parlaments, der niederländische Peter van Dalen MdEP in der Rheinischen Post zum Eisernen Rhein zitiert. Hierzu äußert sich Bettina Herlitzius MdB Obfrau im Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung:

„Wenn Herr van Dalen meint, dass die Montzenroute für die nächsten zwanzig Jahre die steigenden Gütertransporte des Antwerpener Hafens auffangen kann, zeigt dies seinen fehlenden Sachverstand.

Eine aktuelle empirische Studie der Ingenieurgruppe IVV zeigt, dass die Anschlussstrecken der Montzenroute auf deutscher Seite kurz vor ihrer Kapazitätsgrenze stehen.

Die Strecke Aachen-Köln wird bereits 2015 und die Strecke Aachen-Mönchengladbach-Duisburg 2020 überlastet sein. Für keine dieser Strecken ist ein Ausbau vorgesehen. Zu glauben, dass der in den nächsten Jahren stark steigende Hinterlandverkehr des Hafens Antwerpen über diese Strecken abfließen kann ist mehr als naiv.

Ebenso unsinnig ist der Verweis auf die Betuwelinie und deren deutschen Anschluss über Emmerich und Oberhausen. Der Eiserne Rhein soll den Hafen Antwerpen anbinden. Die Betuwelinie hat aber keine direkte Anbindung an den Hafen Antwerpen, sondern dient dem Hinterlandverkehr des Rotterdamer und Amsterdamer Hafen.

Aber damit nicht genug; Herr van Dalen plädiert sogar dafür die internationalen Beratungen über den Eisernen Rhein auf mindestens zehn Jahre auszusetzen. Eine solche Haltung ist unverantwortlich!

Im Gegenteil: Die Gespräche müssen jetzt noch viel intensiver geführt werden. Deutschland, Belgien und die Niederlanden müssen ergebnisoffen über den Eisernen Rhein beraten. Dabei müssen vor allem die Alternativtrassen zu der historischen Streckenführung überprüft werden.

Ich kann nicht verstehen, wie Herr van Dalen diese Meinung mit seinem Amt als stellvertretender Vorsitzender des europäischen Verkehrsausschusses vereinbaren kann. Seine Vorschläge konterkarieren die offizielle EU-Politik zum Ausbau der europäischen Güterverkehrskorridore.

Herr van Dalen hat offensichtlich nur die Interessen des Hafens Rotterdam im Kopf.“

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