Lothar Beine (SPD): „Kein Sozialticket für Mönchengladbach“ – Sasserath wendet sich an Grüne in der Landesregierung

Hauptredaktion [ - Uhr]

logo-spd-neu-thb„Die Einführung eines Sozialtickets im VRR–Raum ist für die SPD eine gute und richtige Maßnahme.“ erklärt Lothar Beine.

Deshalb habe die SPD-Fraktion im VRR bis zur entscheidenden Sitzung des Verwaltungsrates am Dienstag versucht, eine flächendeckende Einführung zum 1.11. 2011 zu ermöglichen.

In geheimer Abstimmung ist die SPD mit ihrem Antrag unterlegen, ein Ticket einzuführen, das 29,90 € für das 9-Uhr Ticket und 34,90 € für das Tagesticket gekostet hätte.

Lothar Beine, stellv. Fraktionsvorsitzender der SPD im VRR: „Mit unserem Antrag hätten wir erreicht, dass kein Defizit mehr entstanden wäre und das Ticket mit Sicherheit flächendeckend zum 1.11. eingeführt worden wäre. Der Beschluss von CDU/Grüne besagt, dass wir ein Defizit von ca. 11 Mio. € haben werden, das von den Kommunen ausgeglichen werden muss. Darüber hinaus ist der Beschluss unter dem Vorbehalt gefasst worden, dass die nicht verbrauchten Mittel des Landes aus dem Jahr 2011 ins Jahr 2012 übertragen werden können. Dies wird nach meinen Gesprächen auf Landesebene nicht der Fall sein. Damit ist der Beschluss von CDU/Grünen schlicht eine Mogelpackung auf Kosten der möglichen Benutzer gewesen.“

Selbst wenn auch wider Erwarten diese Hürde genommen werden sollte, bleibt ein Defizit, das die Kommunen ausgleichen müssen. Kommunen mit Nothaushalt wie Mönchengladbach dürfen das aber nicht, da es sich um eine freiwillige Leistung handelt.

„Für Mönchengladbach entsteht lt. Berechnung der NVV auf Beschlussbasis von CDU/Grünen ein Defizit von ca. 600.000 €/a. Das darf die Stadt nicht ausgleichen. Im Koalitionsvertrag der Ampel ist ausdrücklich geregelt, dass ein Sozialticket nur dann eingeführt wird, wenn es für die Stadt kostenneutral ist. Das heißt konkret: In Mönchengladbach wird es am 1.11. leider kein Sozialticket geben“, so Beine weiter.

In der Konsequenz führe der Beschluss von CDU/Grünen dazu, dass es im VRR-Raum ab 1.11. einen Flickenteppich geben werde, wenn denn das Sozialticket überhaupt kommt.

Einige Städte wie Düsseldorf könnten das Sozialticket einführen, andere Städte wie Oberhausen, Duisburg, Bochum, Wuppertal oder auch Mönchengladbach nicht. 

Beine: “Ich bedaure diese Entwicklung sehr und habe überhaupt kein Verständnis dafür, dass CDU und Grüne unserem vernünftigen Vorschlag nicht gefolgt sind. Leidtragende werden die möglichen Nutzer eines Sozialtickets sein.“ [Ende PM SPD]

Karl Sasserath, Fraktionssprecher der Grünen im Mönchengladbacher Rat, hat die Grünenvertreter in der rot-grünen Landesregierung dringend gebeten, sicherzustellen, dass das Sozialtickets zum 01.11.2011 flächendeckend eingeführt wird.

Sasserath: „Es ist unter dem Gesichtspunkt der Herstellung gleicher Lebensverhältnissee nicht hinnehmbar, wenn ausgerechnet in den Städten mit Haushaltssicherungskonzept, die Menschen, für die das Sozialticket gelten soll, dieses nicht in Anspruch nehmen könnten.“

2 Kommentare zu “Lothar Beine (SPD): „Kein Sozialticket für Mönchengladbach“ – Sasserath wendet sich an Grüne in der Landesregierung”
  1. @ prisac

    Gute Frage.

    Richtig ist, was Sie schreiben, jeder Hartz IV-Empfänger bekkommt € 18,41 für Verkehrsdienstleistungen.

    Der Betrag ist im Regelsatz drin und der Regelsatz wird für die NVV bestimmt angerechnet. Die kriegen, was vorgesehen ist. Also kein Defizit. Mit weniger als dem Betrag haben die bestimmt nicht kalkuliert.

    Kostet das Ticket € 29,90 zahlen die Leistungsempfänger € 11,49 mehr als für sie kalkuliert wurde.

    Kriegt die NVV € 11,49 mehr als vorgesehen, können die doch nur Plus machen, oder?

    Ich kapier auch nicht wie dann ein Defizit von € 11. Mio dabei rauskommen kann.

    Kann uns jemand erklären wie das geht oder was wir falsch denken? Vielleicht wissen wir was nicht?

  2. hallo
    zusaMMen,

    wer hartz vier bezieht,
    der bekommt irgendwas knapp unter 20 euro
    für verkehr oder öpnv ausgezahlt im monat,
    das geld darf man dann ausgeben
    für taxifahrten, wohlmöglich einen flug,
    für bus und bahn …
    oder eine fahrt in der kutsche.

    der öpnv bekommt soll jetzt gute 30 euro
    im monat von einem hartz vierler erhalten,
    wenn er das sozialticket haben möchte.
    das macht 10 euro mehr,
    als er eigentlich für diesen zweck
    zur verfügung gestellt bekommt.
    wohlmöglich fällt dann auch
    die fahrt mit der taxe, kutsche … auch aus.

    ich frage mich,
    welches geld der vrr minder einnehmen wird,
    wenn das sozialticket eingeführt wird,
    die haben doch eigentlich nur 20 euro zur verfügung
    und zahlen 10 euro mehr,
    das würde ja sonst nicht geschehen…

    es wäre schon schön zu wissen,
    woher die mindereinnahmen kommen sollen,
    das ist mir bislang nicht verständlich,
    man wird doch bestimmt nicht
    mehr busse einsetzen
    und verdient ja besser als vorher …

    fun and sun

    pri and sac

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