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Jusos kritisieren Junge Union und OB Hans Wilhelm Reiners

Im Nachgang der „Mönchengladbach stellt sich quer“-Demonstration am 1. Mai kritisiert der SPD-Nachwuchs die Junge Union deutlich und wirft ihr vor, mit unsachgemäßen Anschuldigungen demokratische Organisationen zu diskreditieren.

Nach Angaben des Mönchengladbacher Juso-Vorsitzenden Johannes Jungilligens hat die Junge Union in einer Erklärung verlautbaren lassen, in einer Reihe mit der LINKEN und den Falken zu demonstrieren sei eine „Farce“ und damit ihre Nicht-Teilnahme an der „Mönchengladbach stellt sich quer“-Demo begründet.

Auch die Abwesenheit des Oberbürgermeisters sehen die Jusos kritisch.

„Am Samstag haben wir die wohl größte Demo gegen Nazis erlebt, die es je in Mönchengladbach gegeben hat. Ein bunter Straus von Organisationen und Einzelpersonen – von der Bezirksschülervertretung über verschiedene Parteien, Gewerkschaften und Vereine bis hin zum katholischen Regionaldekan – haben sehr erfolgreich zur Teilnahme an der Demo gegen die Menschenfeinde von der NPD aufgerufen. Umso befremdlicher mutet es an, dass weder CDU noch Junge Union den Aufruf unterstützt haben. Dass dieser Umstand jetzt auch noch öffentlich kundgetan wird und dabei demokratische Organisationen wie die LINKE, die Falken oder Attac auf eine Stufe mit der NPD gestellt werden, ist einfach nur unverschämt!“, empört sich der Jungilligens.

Vor allem die Gleichsetzung von Rechtsextremen und vermeintlichen Linksextremen sehen die Jusos kritisch.

Nun erwarten sie eine Entschuldigung des CDU-Nachwuchses an die in der Erklärung erwähnten Organisationen.

Aus Sicht der Jusos ist die Grenze zur üblen Nachrede in diesem Fall überschritten.

„Man muss mit Parteien und Organisationen nicht immer einer Meinung sein, um gemeinsam etwas Großes zu schaffen. Auch wir sind nicht die besten Freunde von allen Unterzeichnerinnen und Unterzeichnern des Aufrufes – trotzdem haben wir uns über jede Unterstützung gefreut! Wir hätten die Junge Union, die CDU und auch Oberbürgermeister Hans Wilhelm Rainers gerne an unserer Seite gegen die NPD gehabt – dem war nicht so, jetzt müssen sie sich Fragen und Kritik gefallen lassen,“ erklären die Jusos.

Auch von der Abwesenheit des CDU-Oberbürgermeisters Hans Wilhelm Rainers sind die Jusos enttäuscht.

Sie finden, dass ein Stadtoberhaupt einer derartigen Veranstaltung nicht fernbleiben sollte.

„Es gab durchaus schon Oberbürgermeister, die ihren Einsatz für ein buntes und weltoffenes Mönchengladbach ernster genommen haben und bei Demos gegen Rechtsextreme an der Seite der Mönchengladbacher Bürgerinnen und Bürger gestanden haben. Norbert Bude hat sich durch seinen stetigen Einsatz gegen menschenverachtendes Gedankengut verdient gemacht – leider knüpft Herr Reiners an dieser Stelle nicht an, sondern postet lieber Ergebnisse seiner privaten Fahrradtouren bei Twitter“, bemängeln die Jusos.

Die SPD-Jugend sieht durch die Äußerung der Jungen Union auch alle anderen zur “Mönchengladbach stellt sich quer“-Demo aufrufenden Organisationen diskreditiert:

“Wer den Aufruf des Bündnisses wortwörtlich als ‚Farce‘ bezeichnet, weil ihm ein paar Unterzeichner nicht passen, verlässt damit den Boden einer vernünftigen Diskussion!“ ärgert sich die stellvertretende Juso-Vorsitzende Josephine Gauselmann.

Ihre Amtskollegin Jeannine Peters erklärt die Konsequenz, welche die Jusos aus der Angelegenheit ziehen: “Wir Jusos stellen bis auf weiteres jegliche Zusammenarbeit mit der Jungen Union ein. Sobald die Äußerungen widerrufen sind, stehen wir auch wieder zur Kooperation bereit.“

In Kontext der Diskussion verleihen die Jusos aber auch noch einmal ihrer Freude über die aus ihrer Sicht überwältigenden Teilnehmerzahlen an der Demo gegen die NPD Ausdruck.

Das Fazit der Jusos: “Wer sich – wie 2.000 Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt – wirklich gegen Extremismus in unserer Stadt engagieren will, der muss mehr tun als halbgare Presseerklärungen zu veröffentlichen. Es gibt nichts Gutes, außer man tut es!“