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„Seasons“ im JHQ: „Einmalige“ und „enorme“ Chancen? • Verwaltung soll bis Dezember prüfen • Vom Rock- zum Kongress-Standort? [mit Video]

[1]In der kommenden Ratssitzung am 23.09.2015 wird die GroKo mit ihrer großen Mehrheit beschließen, dass die Verwaltung sich erneut mit einer „monumentalen“ Fiktion befasst: einem so genannten „Erlebnis- und Hotelzentrum“ mit dem Namen „Seasons“.

Dabei soll die Verwaltung in Zusammenarbeit mit EWMG und WFMG „grundsätzlich“ die Realisierungsmöglichkeiten dieses Projektes prüfen und das Ergebnis in der nächsten Ratssitzung (25.11.2015 oder 16.12.2015?) vorstellen.

Vorab sollen die „zuständigen“ Gremien informiert werden.

Die seit Jahren bekannte Idee beinhaltet nach Angaben des Projektentwicklers u.a.:

Dies erläuterte Torsten Stamm, bei der Stadtverwaltung zuständig für die Strategische Stadtentwicklung, – neben anderen Anfragen – schon am 10.04.2014 in einer Bürgerversammlung anlässlich der Frühjahrsausstellung.


In der Begründung zu diesem Prüfauftrag der GroKo heißt es, dass „die Realisierung nicht nur erhebliche positive Auswirkungen auf den städtischen Arbeitsmarkt und die lokale Wirtschaft (Einzelhandel, Hotellerie, Gastronomie) hätte, sondern würde insbesondere den Tourismus in der gesamten Region in eine „völlig neue Dimension“ heben.

Darüber hinaus bestehe die Chance, mit der Realisierung des Projektes Mönchengladbach bundesweit nachhaltig als Konferenz- und Kongressstandort zu etablieren und eine harmonische Gesamtentwicklung des JHQ-Areals sicherzustellen, so CDU und SPD.

Durch diesen Auftrag wird die Verwaltung vor die Aufgabe gestellt, einen Spagat zwischen den Vorgaben der Bezirksregierung Düsseldorf, die Gewerbebereiche für das JHQ-Gelände ausschließt und allenfalls Forschungsunternehmen akzeptieren würde, und der Investorengruppe zu finden.

Dass es sich bei „Seasons“ um eine Gewerbe-, wenn nicht sogar um eine (Freizeit)-industrielle Nutzung handeln könnte, wird die Verwaltung abzuwägen haben. Dasselbe gilt für die bis zu 120 Büroeinheiten.

Welche „positiven Auswirkungen“ ein solches Projekt beispielsweise auf Hotellerie und Gastronomie in Mönchengladbach haben soll, vermuten scheinbar nur die beiden GroKo-Fraktionsvorsitzenden, die den „Prozess aktiv vorantreiben“ wollen.

Dass über 500 Wohneinheiten vorgesehen sind weist in eine Richtung, die nicht den Ergebnissen der Werkstattgespräche, die die NRW Urban GmbH & Co. KG im Auftrag des NRW-Bauministeriums durchgeführt hatte.

„Wohnen in allen erdenklichen Facetten wird (als Folgenutzung) kategorisch ausgeschlossen“, heißt es an diversen Stellen im Bericht vom 31.01.2012. Darin wird betont, dass die diesbezüglichen Entwicklungsschwerpunkte in den Stadtzentren von Mönchengladbach und Rheydt liegen.

Auch könnte die „Shopping-Mall“ sich als K.O.-Kriterium für das Projekt erweisen, da Einzelhandel „zu Lasten der Zentren in Mönchengladbach und Rheydt“ auf Grund der Ergebnisse von NRW Urban ausgeschlossen ist.

Würden die Ausschlusskriterien Wohnen und Einzelhandel, sowie die im Bau befindliche Erstaufnahmeeinrichtung für bis zu 1.200 Personen, die im Regionalplanentwurf vorgesehenen Windkraftanlagen und die temporären Nutzungen für Rock-Konzerte im JHQ berücksichtigt, könnte der von CDU und SPD in ihrer Pressemitteilung von 15.09.2015 erwähnte „Weiße Ritter“ an Mönchengladbach vorbei in Richtung Tilburg oder anderswo hin „galoppieren“.

Dann würden diese Visionen – wenn überhaupt – an anderer Stelle geplant werden. Hier die „Visionen“ zum Download:

„An idea you‘ve never seen before“ [2]

Wie der Projektentwickler, das Atelier Volkmar Burgstaller ZT GmbH aus Salzburg unserer Zeitung auf Nachfrage mitteilte, ist eine Entscheidung für einen Standort von „Seasons“ noch nicht gefallen.

Burgstaller: „Alles hängt auch noch an der BImA, die es seit Monaten noch nicht geschafft hat, einen Vorschlag über die Vertragsmodalitäten für eine Grundstücksübertragung vorzulegen.“

Davon hänge dann verständlicherweise auch die Entscheidung der Investoren ab.

„Nächste Woche soll in Mönchengladbach das politische Agreement zum Projekt sanktioniert werden,“ erklärt Burgstaller außerdem.

Vor dem Hintergrund der Restriktionen aus den genannten und weiterer Zielbestimmungen aus dem „Werkstattverfahren“ dürfte die „Sanktionierung“ nicht so schnell zu erwarten sein, auch wenn die GroKo dies vielleicht gerne möchte.

Möglicherweise muss die Bauverwaltung – ähnlich wie beim Projekt „Rock im JHQ“ – erneut Ressourcen binden, deren aufwändige Arbeitsergebnisse (wieder einmal) im „Archiv“ landen.

Das wäre sicherlich kein besonders motivierender Einstieg für den neuen Baudezernenten Dr. Gregor Bonin (CDU).

 

3 Kommentare (Öffnen | Schließen)

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„Seasons“ im JHQ: „Einmalige“ und „enorme“ Chancen? • Verwaltung soll bis Dezember prüfen • Vom Rock- zum Kongress-Standort? [mit Video]"

#1 Kommentar von M. Angenendt am 17. September 2015 00000009 20:54 144252326008Thu, 17 Sep 2015 20:54:20 +0000

Shopping-Mall, das klingt doch prima. Freuen sich die Minto-Betreiber schon?

#2 Kommentar von Malte Stein am 17. September 2015 00000009 23:56 144253418411Thu, 17 Sep 2015 23:56:24 +0000

Bitte machen sie Hans-Peter und Klein-Felix das neue Spielzeug nicht madig, sonst schmeißen die Süßen wieder die IT aus dem Fenster!

#3 Kommentar von M. Angenendt am 19. September 2015 00000009 10:13 144265759910Sat, 19 Sep 2015 10:13:19 +0000

@ Malte Stein

Nee, Sie irren.

Die Süßen „räumen Themen ab“, haben die mal im Presseorgan der CDU (RP)erklärt. Da kann so ne IT-Abteilung schon mal auf der Strecke bleiben und wird outgesourct.

Frage ist wer den Süßen die Todo-Liste gegeben hat, die die jetzt abarbeiten. Macht ihm richtig Spassss (nicht Spaß) hat Hans-Peter in einem Imagevideo erzählt. Denke, dass das sowas sein sollte.

Ob damit das Image gesteigert werden kann? Kaum. Ist aber schnurz.

Die CDU macht längst wieder alles was sie will. Klein-Felix nickt glücklich zu allem. Solange bis der selbst glaubt, dass er das auch alles will was ihm Hans-Peter von der Todo-Liste vorliest.

Was Hans-Peterchen mit dem Video erklären will – keine Ahnung. Soll wohl sowas wie Eigenlob sein.

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oder

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