FDP holt VEP zurück in die Diskussion

Hauptredaktion [ - Uhr]

logo-vepDass nach der Diskussion um den HSP bald auch der Verkehrsentwicklungsplan und damit die umstrittene „Komplettierung“ des so genannten Mittleren Ringes auf die Agenda kommen würde, war zu erwarten.  

In siner Sitzung am 02.10.2012 legte der Kreishauptausschuss der FDP für die FDP die „Mindestanforderungen“ an den VEP fest.

Einer der wesentlichen Punkte ist die Forderung nach Realisierung des Lückenschlusses des „Mittleren Ringes“ zwischen Dahlener und Monschauer Straße.

FDP-Verkehrsexperte Herbert Hölters: „Die Strecke ist wesentlich kürzer als der von der Verwaltung favorisierte Vorschlag einer „Westtangente“ entlang der Eisenbahn, die Straße leistungsfähiger und der Bau billiger, weil die Flächen bereits im Eigentum der Stadt sind.“

Im Zusammenhang mit der Ablehnung der „Westtangente“ zwischen Hubertus- und Hohlstraße fordert die FDP, dass die Wickrather Straße Hauptverkehrsstraße bleiben muss, damit die leistungsfähige Verbindung zwischen dem Rheydter Ring und der Autobahn 61 bestehen bleibt.

Die FDP stellt sich aber auch hinter einige Verwaltungsvorschläge für die Ertüchtigung und Entlastung des innerstädtischen Straßennetzes.

So werden die Maßnahmen „Spange Giebelsbusch“ zwischen der Kaldenkirchener und der Hohenzollernstraße und der Ausbau des Straßenzuges Südstraße/Am Gerstacker/Otto-Saffran-Straße ausdrücklich gewünscht.

Eindeutig nicht erwünscht sind Maßnahmen, die den Verkehr auf den Hauptverkehrsstraßen und den Verkehrsstraßen einschränken, wie beispielsweise der Wegfall einer Fahrspur.

Und nur auf diesen Straßen sollte es nach Meinung der FDP den Bussen erlaubt sein, sich per Knopfdruck ein vorrangiges Grün zu holen.

Im Zusammenhang mit dem Lärmaktionsplan beschlossen die Liberalen, dass es keine weiteren Beschränkungen wie Tempo 30 oder LKW-Verbote auf Hauptverkehrsstraßen und Verkehrsstraßen mehr geben soll.

Sobald Lärmgrenzwerte überschritten werden, wird die Verwaltung aufgefordert, die Problemlösung zunächst über den Einsatz von „Lärmoptimiertem Asphalt“ (Beispiel Gartenstraße) oder passivem Lärmschutz oder mit einer Kombination verschiedener Maßnahmen zu suchen.

3 Kommentare zu “FDP holt VEP zurück in die Diskussion”
  1. Schon wieder das alte Thema mittlerer Ring und wieder denkt kein Mensch über die negativen Auswirkungen dieser Maßnahme für die Anwohner der Nicodemstraße nach.

    Das Herr Hölters für den mittleren Ring ist, will ich ihm nicht verdenken. Hat ihn doch diese Planung über 50 Jahre seines Berufslebens begleitet.

    Da hängt man an solchen verrückten Dingen, egal wie sinnlos sie auch sind. Und das er sich die letzten Jahre vor seiner Rente nicht mit zeitgemäßer Verkehrsführung beschäftigt hat, kann man ihm ja auch nicht übel nehmen.

    Vielleicht sollte man trotzdem in der FDP mal darüber nachdenken, ob man sich nicht für den gleichen Schritt wie Herrn Hölters ehemaliger Arbeitgeber entscheidet und ihn endlich in Rente schickt.

    Zeit wär’s doch und es muss doch in der FDP ein paar jüngere Fachleute geben, die auf dem aktuellen Stand bei Verkehrsplanung sind und die Partei über die Sinnlosigkeit dieses Lückenschlusses aufklären.

    Wie kann man eine Straße fordern, die unmittelbar parallel zur Autobahn verläuft und zusätzlichen Verkehr in die Stadt und in Wohngebiete holt?

    1,3 Milliarden Schulden, aber solche überflüssigen Straßen bauen wollen. Super!

  2. Und täglich grüßt das Murmeltier.

    Die FDP hat verdächtig lange zum VEP und ihren sehr „speziellen“ Vorstellungen zu diesem geschwiegen.

    Nun wissen wir wieder, dass sich bei ihr nichts, aber auch gar nichts geändert hat. Blöd, dass das schon sehr, sehr lange so ist. Also irgendwie der ewige uralte, kalte Kaffee, nur aufgewärmt und versucht ihn aufzupeppen.

    Das „Neue“ ist:

    LOA (Lärmoptimierter Asphalt) soll es richten! Das war’s …

    Nix böses Tempo 30, gar LKW-Fahrverbot! So einfach und simpel ist die FDP-Welt!

    Das ist Innovation vom Feinsten …

    Und der Mittlere Ring ist auch wieder da.

    Wie Jack in the box oder Schachtelteufel, wie man es auch nennen will. Das Thema war nur kurz in einer Mottenkiste verstaut und konnte nun ressourcenschonend mit einem klitzekleinen Stups an die Schachtel hervorgeholt werden.

    Auch da ist die FDP so elastisch wie ‘ne Schiene. Ist aber auch einfacher als sich mit diesem ganzen neumodischen, grünen Krempel von wegen Lärm, Luftreinhaltung und sonstigem Umweltzeugs auseinander zu setzen. Wozu auch. Parteichef Rösler macht vor wie’s geht. Bringt auch noch prima Spendengelder und sonstige Vorteile.

    Freie Fahrt für freie Bürger? Dieses ADAC-Motto von 1974 könnte glatt von der FDP sein.

    Damals regte sich dieser über einen Tempo-100-Großversuch (ADAC: Kriechtempo) auf Autobahnen auf.

    Anlass war damals ein Höchststand von 20.000 Verkehrstoten.

    In unserer Stadt geht’s selbstverständlich nicht um Verkehrstote. Ewig nörgelnde, nervige Wutbürger wollen weniger Lärm und Schadstoffbelastungen der Luft! Geht’s noch?

    Schon die Nennung von solchem Teufelszeug wie „Tempo 30“ oder „LKW-Verbot“ macht die FDP ganz wuschig. Darf man bei denen wahrscheinlich nicht mal laut aussprechen.

    War es nicht der FDP-Verkehrsexperte Herbert Hölters, der auf die Frage eines WDR-Reporters, ob er am Schürenweg (hohe Lärmbelastung) wohnen wolle, blitzschnell und reflexartig mit einem glasklaren „Nein“ antwortete?

    Jupp Schmitz sang einst: Wer soll das bezahlen (klar, die Bürger! Z.B. LOA), wer hat das bestellt (die FDP!), wer macht drum so viel Pinke-Pinke, wer macht so viel Geld (Drehkopf/Finger)?

    Lied-Text wurde etwas modifiziert.

    Empfehlung für die FDP: einfach mal googeln.

    Beispiele:

    Lärm tötet weltweit zehntausende Menschen

    Plus Gesundheitsfolgen wie Herz- und Kreislaufkrankheiten durch Verkehrslärm, Schlafstörungen durch andauernde Hintergrundgeräusche, Lern- und Konzentrationsstörungen dank Lärm bei Kindern.

    http://www.welt.de/wissenschaft/article1128090/Laerm-toetet-weltweit-zehntausende-Menschen.html

    Grafische Darstellungen zum Thema Lärm mit Erläuterung der Folgen:

    http://www.burghoffdesign.de/fileadmin/img/REFERENZEN/laerm/intro.swf

    Zitat „OECD: Acht Prozent der durch Lungenkrebs bedingten Todesfälle werden auf Feinstaub zurückgeführt, nur zwei Prozent der Weltbevölkerung lebten in Regionen mit akzeptablen Feinstaubwerten.

    Deutschland: Für das vergangene Jahr (2011) maß das Umweltbundesamt an 42 Prozent der verkehrsnahen Stationen mehr Feinstaub als zulässig. Beim Stickstoffdioxid lagen 57 Prozent der städtisch verkehrsnahen Stationen über dem erlaubten Jahresmittelwert. Die Deutsche Umwelthilfe deckte jüngst auf, dass die gegen den Feinstaub eingeführten Umweltzonen kaum kontrolliert werden: Nur in vier Städten gebe es ausreichende Kontrollen.“

    Nachzulesen:

    http://www.taz.de/!90363/

  3. FDP will das, die FDP will dies. Und immer wieder nur Sachen zum Eigennutz oder um Wählerstimmen zu bekommen. Dabei scheint es dieser Partei vollkommen egal, welche falschen oder irreführenden Argumente diese Partei dabei benutzt.

    Beispiele gefällig?

    1.
    Argument FDP: „Wir brauchen keine 30er Strecken bei überschrittenen Lärmgrenzwerten. Lärmoptimiertem Asphalt löst das Problem“

    Liebe FDP. Lärmoptimierter Asphalt wächst nicht auf Bäumen. Den muss man teuer kaufen und noch teurer auf der Straße aufbringen lassen. Ich weiß, Geld ist scheinbar für Euch kein Problem, habt Ihr doch maßgeblich Anteil mit Eurer Politik in den letzten Jahren, dass unsere Stadt mit 1,3 Milliarden in der Kreide steckt.

    Aber denkt doch mal nach. Ihr schafft es heute nicht mal unsere Schlaglocher in den Straßen zu flicken, sprecht aber für die Zukunft von lärmoptimierten Asphalt an all den Stellen an denen es zu laut ist.

    2.
    Argument Mittlere Ring: Der Mittlere Ring ist wesentlich preisgünstiger als die Westtangente.

    Preisgünstig vielleicht, aber leider total an der falschen Stelle. Die Westtangente soll Ersatz für die Friedrich-Ebert-Straße werden und die Rheydt Innenstadt entlasten.

    Der Mittlere Ring liegt soweit Stadtauswärts, dass er keinerlei Entlastung für die Rheydt Innenstadt darstellen würde. Er würde allerdings zugegeben eine perfekte Anbindung für die Firma Drekopf mit Ihren schweren LKW’s nach Hockstein und Geistenbeck darstellen.

    3.
    Apropos Drekopf, Aussage FDP: LKW Verbote zum Lärmaktionsplan lehnt die FDP ab.

    Klar, LKW Verbote wären für die Firma Drekopf und damit auch für die Geschäftsführerin und Miteigentümerin Frau Finger sicherlich ein Greul.

    Da ist es dann Klasse wenn man in der FDP, in der man ganz weit oben steht, fleißige Mitstreiter gegen so blöde Sachen wie LKW Verbote in der Stadt findet.

    Noch besser ist es, wenn man auch noch Mitstreiter für Privatisierung der Abfallentsorgung in der eigenen Partei hat. Bericht ist hier in der BZ zu diesem Thema zu finden.

    4.
    Aussage FDP: Die Spange Giebelsbusch wird ausdrücklich gewünscht.

    Na und schon wieder eine tolle neue Straße die rein Zufällig die Firma Drekopf noch schneller mit der Autobahn verbindet. Dann kommen die osteuropäischen Entsorger die täglich durch unsere Stadt die Firma Drekopf anfahren, viel schneller an ihr Ziel.

    Zahlt die Firma Drekopf eigentlich diese Straße? Sorry, jetzt kommt natürlich die Aussage der FDP wie viele tolle neue Arbeitsplätze durch die Straße entstehen werden.

    Für mich bleibt nur die Hoffnung, dass viele Bürger diese Politik der FDP durchschauen und Ihre Schlüsse bei den nächsten Wahlen daraus ziehen werden.

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