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Ralph Baus (FDP) will gegen die Methangas-Anlage in Wanlo votieren

07_baus_ralph_1_blau100Es gibt nur wenige Politiker, die erkennbar ihre Meinung zu einem Sachverhalt ändern, wenn sie sich vertiefend mit einer Materie befasst haben und diese Meinungsänderung dann auch öffentlich kund tun. Zu diesen Politikern zählt der FDP-Sprecher im Planungs- und Bauausschusses und Vorsitzender des Umweltausschuss, Ralph Baus.

Man muss Ralph Baus hohen Respekt zollen, dass er sich offensichtlich inhaltlich noch intensiver mit dem Problemkreis „Methangas-Anlage Wanlo“ auseinander gesetzt hatte und für sich zu dem Ergebnis gekommen war, eine Methangas-Anlage in Wanlo abzulehnen.

Auch die Eindrücke, die er als Leiter der Anhörungskommission am 20.01.2011 in Wickrath mitgenommen hatte, dürften dazu beigetragen haben.

Die Erklärung gab Baus in der heutigen Sitzung des Planungs- und Bauausschusses ab, nachdem er im Namen der FDP, darum gebeten hatte, zu den beiden Beratungsvorlagen, Flächennutzungsplan und Bebauungsplan zur Methangas-Anlage heute keine Beschluss zu fassen, da die FDP erst am 12.02.2011 das Votum ihrer Mitglieder in einer Mitgliederversammlung einholen könne.

Da es „guter Brauch“ im Planungs- und Bauausschuss sei, solchen Anträgen zu entsprechen, wie Ausschussvorsitzender Horst Peter Vennen (SPD) erklärte, wurde zwar über das Thema diskutiert, ein Beschluss wurde jedoch nicht gefasst; dieser fällt, wie erwartet erst in der Ratssitzung am 23.02.2011.

7 Kommentare (Öffnen | Schließen)

7 Kommentare Empfänger "Ralph Baus (FDP) will gegen die Methangas-Anlage in Wanlo votieren"

#1 Kommentar von Gandalf am 8. Februar 2011 00000002 22:01 129720248310Tue, 08 Feb 2011 22:01:23 +0000

Chapeau Herr Baus!

#2 Kommentar von DarkGrey am 8. Februar 2011 00000002 22:08 129720290010Tue, 08 Feb 2011 22:08:20 +0000

Hier kann ich natürlich nicht umhin, meine Meinung zu äußern und meinen Hut zu ziehen vor Herrn Baus.

Ja, es gibt kaum Politiker und auch nur wenige andere Menschen, die die Courage haben, Irrtümer einzugestehen.

Es gehört sehr viel menschliche Größe dazu, öffentlich zu zugeben, dass man sich, nach eingehenderm Befassen mit der Materie, von seiner bisherigen Meinung abwendet.

Das rechne ich Hernn Baus sehr hoch an.

Ich weiss, dass ich öfter sehr sehr kritisch meine Meinung geäußert habe.

Keine Angst, das wird auch so bleiben, aber in diesem Fall revidiere auch ich meine Meinung und kann nur jedem Politiker anraten, sich an dieser Form der Zivilcourage ein Beispiel zu nehmen und nicht nur blind einem Parteien-, Fraktions- oder Tantiemenzwang zu folgen.

#3 Kommentar von Silvia Seba am 8. Februar 2011 00000002 23:56 129720941311Tue, 08 Feb 2011 23:56:53 +0000

Oha, ich habe Herrn Baus bei der Fahrt zur Anlage Wassenberg erlebt, einen größeren Befürworter gab es da nicht.

Nun die Kehrwende – ein wenig skeptisch bin ich schon noch, meinen Respekt aber hat er.

Das ist ein Stück von Zivilcourage, fühlt sich gut an.

#4 Kommentar von Fighter1 am 9. Februar 2011 00000002 02:29 129721856602Wed, 09 Feb 2011 02:29:26 +0000

Herr Baus – Hut ab, Respekt und Hochachtung!!!!

Solche Politiker braucht die Stadt!

#5 Kommentar von jwh am 9. Februar 2011 00000002 10:15 129724650310Wed, 09 Feb 2011 10:15:03 +0000

Aufgrund neuer Erkenntnisse seine Meinung öffentlich zu revidieren, zeugt von Stärke. Respekt, Herr Baus!

#6 Kommentar von Malte Stein am 9. Februar 2011 00000002 14:59 129726358902Wed, 09 Feb 2011 14:59:49 +0000

Also zu viel Lob würde ich Herrn Baus (und den „Querdenkern“ in der SPD) nicht zukommen lassen.

Seit Ende 2009 ist die Biogasanlage in den politischen Gremien, und somit in der Öffentlichkeit. Und gerade CDU und FDP Politiker hatten aufgrund ihrer Koalition davor auch sicher schon lange vorher auf Verwaltungsebene mit dem Thema zu tun.

Und was passiert in den Parteien?

Die Grünen schaffen es wenigstens vor der letztendlichen Entscheidung eine Meinung zu finden. ABER auch die Grünen haben das bisherige Planungsverfahren mitgetragen. Also den Grundstein für den möglichen Fehler Biogasanlage haben auch die Grünen mit gelegt.

Die SPD trifft ihre Entscheidung mal eben auf die schnelle direkt vor der Sitzung (so ungefähr). Und dann ist diese bindende Entscheidung doch nicht so bindend. Und jetzt?

Die FDP wird dann auch noch irgendwann eine Entscheidung treffen.

Die CDU sagt mal lieber gar nichts – aber da sie noch Fragen zum Vertrag haben, ist doch ihr sonstiges ja schon öffentlich gemacht.

Auch von Kommunalpolitikern kann ich doch wohl erwarten, dass sie trotz ihres „Hobby-Status“, etwas schneller Probleme angehen und Entscheidungen fällen. Gerade weil schon ein ganzes Jahr Fakten geschaffen wurden!

Also ich für meinen Teil kann nur die Linken mit ihrem klaren, frühen und begründeten Nein loben. Und mein zweites Lob geht an die FWG für ihr klares, aber nicht ganz so frühes und völlig unbegründetes ja. Zwei Parteien haben in Mönchengladbach gezeigt, dass sie handlungsfähig sind.

Bei allen anderen Parteien und Politikern ist Lob fehl am Platz, ein „Oh auch schon wach geworden“ reicht!
Es ist völlig unnötig den Schnarchnasen jetzt auch noch Kaffee ans Bett zu bringen!

#7 Kommentar von Herbert am 9. Februar 2011 00000002 18:17 129727544506Wed, 09 Feb 2011 18:17:25 +0000

@ malte stein

jeder hat das recht darauf zu „lernen“, wenn man lernen als „das ändern von verhaltens- und handlungsweisen aufgrund neuer und vertiefender erkenntnisse“ definiert.

das gilt auch oder gerade für politiker; insofern kann ich ihre einschätzung in diesem zusammenhang – anders als zu ihren weiteren äußerungen – nicht teilen.

manche in diesem projekt haben zwar gelernt, verharren jedoch auf stur ihrer einmal zementierten einstellung, weil sie nicht den schneit haben, ihre handlungsweise zu ändern.