FWG tritt ohne Kandidaten für das Amt des Oberbürgermeisters an • Oberems Taktik nicht aufgegangen?

Bernhard Wilms [ - Uhr]

In der erneuten Mitgliederversammlung der Mönchengladbacher Freien Wähler (FWG) wurde am gestrigen Abend im Haus Erholung beschlossen, dass die FWG bei der Kommunalwahl am 25.05.2014 keinen OB-Kandidaten stellen wird.

Dies war aus dem Umfeld der FWG zu erfahren. Außerdem wurden nach dem Austritt von Peter Blümel und weiterer FWG-Mitglieder während und nach der Mitgliederversammlung im November vorigen Jahres u.a. die Spitzenfunktionen der Liste für die Bezirksvertretung West neu gewählt.

Diese Liste der FWG soll nach Informationen unserer Zeitung der ehemalige Fußballprofi Karlheinz („Kalle“) Phlipsen anführen, der bislang politisch noch nicht in Erscheinung getreten ist.

Während zur Mitgliederversammlung im November noch die Presse eingeladen war, scheint FWG-Chef Erich Oberem nunmehr darauf verzichtet zu haben. Zumindest soll erkennbar kein Pressevertreter anwesend gewesen sein.

Anders als im November leitete diesmal Rechtsanwalt und FWG-Neumitglied Stefan Wimmers die Versammlung, was in  zweierlei Hinischt  gewertet werden kann.

Zum einen sollte dadurch offensichtlich sichergestellt werden, dass diesmal alle Formalien nach § 17 des Kommunalwahlgesetzes für NRW (KwahlG NW) eingehalten wurden.

Zum anderen wurde deutlich, dass Wimmers nicht – wie möglicherweise von Oberem gewollt – als OB-Kandidat zur Verfügung stehen würde.

Wimmers hatte schon bei der Versammlung im November nicht kandidiert.

Sollte Erich Oberem die Taktik verfolgt haben, erst den „OB-Kandidaten“ Peter Blümel nicht offensiv zu unterstützen, um dann in einer späteren Mitgliederversammlung Stefan Wimmers als „neuen“ Kandidaten zu präsentieren, ist diese nicht aufgegangen.

Vielleicht hat Wimmers erkannt, dass auch er durch die denkwürdigen Vorgänge in der Novemberversammlung als Person „beschädigt“ worden sein könnte. Dies besonders vor dem Hintergrund, dass er gerade erst in die FWG eingetreten war.

Ob und – falls ja – in welchem Umfang die Nicht-Nominierung eines OB-Kandidaten der FWG bei der Kommunalwahl schaden wird, ist schwer abzuschätzen.

Genauso wie die möglichen Auswirkungen der Tatsache, dass Oberem selbst wieder auf einem der vorderen Listenplätze für den Rat erscheint.

Dieser „Rückzug vom Rückzug“ (Oberem hatte zum 01.01.2012 sein Ratsmandat zurückgegeben, um einen Verjüngungsprozess in der FWG einzuleiten) lässt einen breiten Raum für Spekulationen. Tatsache ist jedoch, dass dieser Schritt auch bei manchen FWG-Mitgliedern auf Unverständnis stieß.

Nicht auszuschließen ist, dass Erich Oberem unterm Strich der von ihm gegründeten Wählergemeinschaft einen „Bärendienst“ erwiesen hat.

Hatte sie doch insbesondere durch das sachbezogene und geschickte Verhalten des Fraktionsvorsitzenden Bernd Püllen in wichtigen Angelegenheiten, wie beispielsweise in Sachen „Neubau Stadtbibliothek“ (Stichwort: Ratsbürgerentscheid) und Haushalt 2014 (Stichwort: Überprüfung bestimmter Haushaltpositionen) in der politischen Wahrnehmung bei Bürgern, aber auch politischen Wettbewerbern sehr an Ansehen gewonnen und damit durchaus erfolgreich den Eindruck einer „Meistens-dagegen-Partei“ erfolgreich hinter sich gelassen.

Ein Kommentar zu “FWG tritt ohne Kandidaten für das Amt des Oberbürgermeisters an • Oberems Taktik nicht aufgegangen?”
  1. Nanu, das geht aber auch mit etwas weniger Spekulation, wie man online lesen kann:

    https://www.fwg-in-mg.de/index.php/kommunalwahl-2014/410-fwg-tritt-ohne-oberbuergermeisterkandidat-zur-kommunalwahl-an

    http://www.rp-online.de/nrw/staedte/moenchengladbach/ex-nationalspieler-karlheinz-pflipsen-tritt-fuer-die-fwg-an-aid-1.3987784

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