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Masterplan Mönchengladbach: FWG fordert pragmatischen Umgang mit den Ergebnissen

In der heutigen Ratsssitzung erklärte Bernd Püllen (Archivbild) für die FWG-Fraktion, dass weder der Beschlussvorschlag der Verwaltung noch der gemeinsame Antrag von CDU, SPD, Grüne und Linke noch der Antrag der FDP geeignet seien, einer wirklichen und realistischen Umsetzung und Realisierung der Ideen des Masterplanes Rechnung zu tragen.
 
 Hier seine Ausführungen im Wortlaut:

„Herr Oberbürgermeister, meine Damen und Herren, zunächst der uneingeschränkte Dank an die Akteure und Initiatoren des Masterplanes.

Sie selbst beschreiben als Auslöser ihres Engagements:

„Augenfällige Symptome dieser Stadt: brachgefallene Industrieflächen, belästigende Verkehrsschneisen, lieblose Neubauten in bedrückender Überzahl, unvollendete Eingemeindungen, bedrohliche Verschuldung der Stadt und eine Verarmung des öffentlichen Raumes.

Dieses Stadtbild spiegelt die Ziellosigkeit der Entwicklung Mönchengladbachs wider“

Dies sind die Beweggründe gewesen, die den Verein MP 3.0 bewogen haben einen Masterplan für MG zu initiieren.

Im BPA hat Herr Konrath für die Planer vorgetragen, dass der Masterplan eine Sammlung von Ideen für hochgesteckte Ziele als Leitlinie für die weitere Entwicklung Mönchengladbachs sein soll. Er sollte aber nicht als  prozessscharfe Planung betrachtet werden. Der Verein selber schreibt, dass der Masterplan auf einer hohen Abstraktionsebene arbeitet.

In Gesprächen wurde betont, dass um dies verständlich und visuabel zu machen, man dann mit Bildern gearbeitet hat, die in den Dimensionen und auch ihrer Lage überzeichnet sind (Höhe Landmark, Bürogebäude City-Ost, Perspektive auf das Münster).

In dem Begriff Städtebaulicher Masterplan kommt der Begriff  „Plan“  vor.

Grundsätzlich ist ein Plan doch die Vorstellung einer zukünftigen Handlungsabfolge und eine Planung gibt die Mittel vor, wie die Ziele erreicht werden können.

Der vorgelegte Masterplan hat aus vorgenannten Gründen nicht die Qualität, um diesen als informelle Planung anzusehen und zu beschließen.

Dies ist aber auch nicht ursächliche Aufgabe des Masterplanes, diese hatte ich vorhin vorgetragen.

Die FWG hat die Tatsache aufgegriffen, dass der Masterplan keine unmittelbar umsetzbare Planung ist und einen Antrag (3214/ VIII) eingebracht, der darauf abzielt die Realisierung von Ideen und Maßnahmen pragmatisch und realistisch zu begleiten.

Folgendes ist zu leisten:

Den angenommenen Plan durchsehen, feststellen welche Ideen/ Maßnahmen übernommen werden können und müssen, in welcher Reihenfolge dies zu erfolgen hat und wie bedeutsam und einfügbar einzelne Ideen sind.

Also Ideen des Masterplanes aufnehmen, Ideen prüfen und deren Einfügbarkeit feststellen.

Dazu gehört auch wie Beziehungen zu Verkehr, Lärmschutz, ÖPNV und Luftreinhaltung in Übereinstimmung gebracht werden können. Also auch andere zwingende Gesichtspunkte in ihrem Einfluss dargestellt und einbezogen werden müssen.

Dazu gehört weiterhin auch die Wirtschaftsförderung und insbesondere eine neue Form des Liegenschaftsmanagements in dieser Stadt, denn bei fast allen Ideen des Masterplanes ist die Stadt nicht Eigentümer der betroffenen Grundstücke.

Der Antrag der FWG trägt genau diesem zu leistenden Pragmatismus Rechnung. Nur dann ist gewährleistet, dass Ideen aus dem Masterplan auch in der Tat umgesetzt und realisiert werden.

Die anderen vorliegenden Beschlüsse haben eher den Charakter von Alibibeschlüssen und tragen der Absicht nach wirklicher und realistischer Umsetzung und Realisierung der Ideen des Masterplanes nicht Rechnung.

Der Antrag der Stadtverwaltung ist aus Sicht der FWG dazu ebensowenig geeignet wie auch der gemeinsame Antrag von CDU, SPD, Grüne und Linke und der Antrag der FDP.

Im dem gemeinsamen Antrag sorgt schon allein der unaufgeklärte Begriff des „bipolaren Kernbereiches“ für Unklarheit.

Der Begriff eines bipolaren Zentrums ist schon ein Widerspruch an sich.

Gewinnt man dem Begriff die Form einer kreativen Wortschöpfung ab, könnte ein zentraler Bereich geschaffen werden sollen und die beiden Pole (Alt-Gladbach und Alt-Rheydt) gehörten ebenfalls dazu.

Dies ist allein in der Räumlichkeit ein vollkommen unscharfer Sachpunkt.

Will man sich den Zielen, Phantasien und Ideen des Masterplanes wirklich nähern, ist die Zustimmung zum FWG-Antrag notwendig.

Wir bitten daher um Unterstützung.“

1 Kommentar (Öffnen | Schließen)

1 Kommentar Empfänger "Masterplan Mönchengladbach: FWG fordert pragmatischen Umgang mit den Ergebnissen"

#1 Kommentar von Stadtfilzer am 5. Juli 2013 00000007 16:06 137304037404Fri, 05 Jul 2013 16:06:14 +0000

Vielen Dank an die FWG/Herrn Püllen für die klaren und richtigen Worte!

Vor allem diese Aussage spiegelt exakt die Ergebnisse der letzten 6 Jahrzehnte einer CDU-Klüngel-Politik wieder, bei der es mehr darauf ankam, dass einige wenige richtig gut verdienten, ja dadurch reich bzw. noch reicher wurden, als dass das Wohl der Stadt und seiner Bürger dabei der Maßstab gewesen wären:

„Augenfällige Symptome dieser Stadt: brachgefallene Industrieflächen, belästigende Verkehrsschneisen, lieblose Neubauten in bedrückender Überzahl, unvollendete Eingemeindungen, bedrohliche Verschuldung der Stadt und eine Verarmung des öffentlichen Raumes.
Dieses Stadtbild spiegelt die Ziellosigkeit der Entwicklung Mönchengladbachs wider.“

Der Masterplan sollte nicht als „nicht als prozessscharfe Planung betrachtet werden“, wie Herr Konrath erklärte.

Warum wurde er dann immer prozess- (grundstücks-)schärfer? ZU-fall? Sicher.

Dieser Masterplan ist nichts als ein Trojaner. Ein mit angeblicher mit „Zuneigung für die Stadt“ verbrämter Wunschzettel der Architektenschaft, mit dem Ziel soviel wie möglich bauen zu können.

Zwar nachvollziehbar aber absolut nicht akzeptabel.

Wie kann es sein, dass den Parteien durchgängig (!), mit Ausnahme der FWG, plus Oberbürgermeister jegliche Kritikfähigkeit und klarer Blick für die Tatsachen fehlt oder abhanden gekommen ist?

Sind die alle so leicht zu beeindrucken, weil ein prominenter Architekt für ein Projekt seinen Namen (kostenpflichtig) zur Verfügung stellte? Wissen die nicht wie das in der Branche läuft?

Oder ist der Filz dieser Stadt noch dichter als ohnehin schon bekannt? Es sieht ganz danach aus.