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„Eiserner Rhein“: Bündnis 90/Die Grünen stellten Antrag zu einem Sachstandsbericht der Verwaltung • Breite Ratsmehrheit stimmte zu

[1]Welche neuen Informationen hat die Stadtverwaltung zum Thema „Eiserner Rhein“? Diese Kernfrage stellten die Bündnisgrünen mit einem Antrag in der Ratssitzung am 01.10.2014, dem der Rat mit breiter Mehrheit folgte.

In den Bezirksvertretungen sowie im Planungs- und Bauausschuss wird die Verwaltung dazu Berichte geben und Bewertungen vornehmen.

Im Zusammenhang mit der aktuellen Aufstellung des Bahnwegebedarfplans durch das Bundesverkehrsministerium in Berlin wurde bekannt, dass die Bundesregierung den Ausbau der durch Mönchengladbach führenden Strecken des „Eisernen Rheins“ plant.

Über den „Eisernen Rhein“ wickeln heute zumeist private Bahnunternehmen aus Belgien den Güterverkehr der Häfen Antwerpen (Belgien) und Rotterdam (Niederlande) ab.

Für die sehr alten Bahnlinien gilt Bestandsschutz, d.h. an den Strecken gilt ein stark eingeschränkter Lärmschutz. Deshalb werden über diese Verbindungen stark emittierende Dieselloks und alte Waggons ohne Lärmschutzvorrichtungen geschickt.

Schon heute dienen beispielsweise eingleisige Strecken wie die zwischen dem Bahnhof Rheindahlen und dem Bahnhof Rheydt oder die sogenannte Güterumfahrungsstrecke von Rheydt über Ohler nach Bettrath des „Eisernen Rheins“.

Da auf Grund historischer Verträge sich unsere Nachbarn Niederlande und Belgien auf die Reaktivierung der bestehenden Trassen als Gütereisenbahnstrecke festgelegt haben, wird auch zukünftig der „Eiserne Rhein“ weiterhin mitten durch Mönchengladbach führen.

Die aktuelle öffentlich geführte Diskussion veranlasste die Mönchengladbacher Grünen einen Antrag mit entsprechenden Fragen an die Verwaltung in die letzte Ratssitzung einzubringen.

„Auch wenn die Stadt über keine Entscheidungskompetenz in Sachen Streckenführung und Ausbaustandards verfügt, ist sie dem Wohl der Menschen, die an den Strecken arbeiten, leben und wohnen, in besonderem Maße verpflichtet“, begründet der Vorsitzende der Grünen im Rat, Karl Sasserath die Initiative seiner Fraktion.

Die Grünen fordern in ihrem Antrag den Zusammenschluss mit den Nachbarkommunen zum Einsatz für die Bürgerinnen und Bürger, um die Gesundheit und damit die Lebensqualität von Zehntausenden zu sichern.

Ähnlich wie beim Braunkohletagebau ist die Stadt Mönchengladbach gefordert, im Namen der Betroffenen Maßnahmen beim Bund einzufordern und zu erstreiten, um die Negativfolgen so gering wie möglich halten.

Die Grünen nennen in diesem Zusammenhang zum Beispiel modernes Wagenmaterial, leise Schienen und Schallschutzwände.

„Für die Anwohnerinnen und Anwohner an der Strecke wird ein Ausbau erhebliche Auswirkungen haben. Auch der mittelbar betroffene Bereich von Rheydt bis zur nördlichen Stadtgrenze, wo heute schon täglich die Güterzüge auf dem Weg vom Hafen Antwerpen nach Duisburg durchfahren, wird durch den weiter zunehmenden Schienenverkehr noch mehr belastet werden“, begründet der Fraktionsvorsitzende der Grünen Karl Sasserath.

Und weiter: „Da die Ausbaustrecke nur bis Rheydt geplant ist, ist zu befürchten, dass die weiterführende Strecke wegen des Bestandschutzes nicht mit zusätzlichen Schallschutzmaßnahmen versehen werden wird.“

[2]U.a. mit diesen Sachverhalten begründeten die Mönchengladbacher Bündnisgrünen in ihrem Antrag (als PDF nach Klick auf Grafik)