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OB Norbert Bude stellt klar [mit O-Ton]

P1050530-budeMit sehr deutlichen Worten ging OB Norbert Bude auf Berichterstattungen in Mönchengladbacher Printmedien ein. Mit starkem Applaus bedacht wurde Bude’s Äußerung, er finde manche Printmedien als „… einfach nur peinlich für diese Stadt“ (Zitat).

Er habe nie erwartet, dass es eine Hofberichterstattung gebe, weder für ihn als OB, noch für die Sozialdemokraten, noch für die Ampel.

Er müsse von einer Presse, die eine Meinungsführerschaft für sich reklamiere erwarten, dass sie sauber recherchiere, kritisch konstruktiv kommentiere und nicht andauernd auf der Grundlage von „Halbwahrheiten“ und „Lügen“ ihre Presseartikel schreibe und damit diskreditiere und ihn persönlich als „schwarzen Punkt“ der Zielscheibe ausgemacht habe.

Natürlich fühle er sich dadurch natürlich auch emotional getroffen. Damit meine er nicht Kritik, damit könne er umgehen, wenn sie sachlich sei.

Bude erläuterte dies am Vorgang „Aldi Hofstraße“. Am 11.06.2010 habe es ein von ihm initiiertes und geleitetes Gespräch zwischen ALDI und Jessen stattgefunden, bei dem eine Lösung zu diesem Problem gefunden wurde, die mit Kämmerer Bernd Kuckesl und Baudezernenten Andreas Wurff abgestimmt worden sei.

In einem Zeitungsartikel dazu habe es dazu geheißen, er (Bude) habe „daran teilgenommen“.  Derselbe Redakteur habe in einem Kommentar gefragt, „wo war unser OB?“

Ein zweites Beispiel sei der Umgang mit dem schweren Fehler, der in der Zulassungsstelle passiert sei. Zutiefst menschliche Fehler, aber damit nicht zu entschuldigende im Führungsverhalten des einen oder anderen Mitarbeiters.

Hier hätte man einmal nach den Ursachen fragen sollen. Und hier käme die CDU „ins Spiel“.

Diese Partei habe in mehr als sechs Jahrzehnten Mehrheiten und teilweise auch die komplette Verwaltungsführung gestellt. Diese Partei stelle sich nun nach einem halben Jahr hin und glaube diesen Vorgang in einer Pressemitteilung kritisieren zu können.

Man bekomme eine Verwaltung nicht in fünf Jahren umgekrempelt, die diese Partei in sechs Jahrzehnten so aufgebaut habe, wie sie sich heute präsentiere.

Die Verwaltung sei am Limit angekommen und müsse jährlich bis zu 180 Stellen unbesetzt lassen, damit die Stadt ihren Personalhaushalt finanziert bekomme und dafür sei die Zulassungsstelle ein Ausfluss dessen.

Richtig sei, dass man dort (Anm.: bei der Zulassungsstelle) Fehler intern ausmerzen und Führungsverantwortung neu einfordern müsse. Es könne aber nicht sein, dass sich das besagte Printmedium und die CDU erlauben, „den Schmutzkübel“ über die Mitarbeiter auszuschütten, die hart am menschlichen Limit arbeiten müssten.

Mit Bezug auf die aktuelle politische Arbeit beschrieb Bude, dass die „Ampel“ viel Zeit und viel Kraft erfordere. „Ich bin bereit, weiterhin hier Kraft einzusetzen“, erklärte Bude.

Auch weil er stolz darauf sei, als erster Mönchengladbacher Oberbürgermeister beispielsweise mit Sitz und Stimme in den Deutschen Städtetag berufen worden sein, wolle er sich dem Amt des Oberbürgermeisters mit ganzer Kraft widmen.

Er lasse sich dabei nicht „kirre machen“ von „Schreiberlingen“, die er eben beschrieben habe.

Im Anschluss an diese Rede haben wir Norbert Bude um ein zusammenfassendes Gespräch gebeten:

[audio:10-06-12-interview-bude.mp3]
2 Kommentare (Öffnen | Schließen)

2 Kommentare Empfänger "OB Norbert Bude stellt klar [mit O-Ton]"

#1 Kommentar von Mine am 13. Juni 2010 00000006 15:21 127644251903Sun, 13 Jun 2010 15:21:59 +0000

Herr Bude bleibt also MG erhalten, sagt er jetzt. Das ist aber auch jetzt nach dem Scheitern aller Koalitionsverhandlungen der NRW-SPD jedem klar. Bisschen spät, die Klarstellung.

Im übrigen steht er an der Spitze der Stadtverwaltung. Warum wurden denn Führungskräfte vom Straßenverkehrsamt in puncto „Umgang mit den Mitarbeitern“ nicht schon längst geschult? Solche Zustände kommen doch nicht von heut auf morgen.

Auch organisatorische Abläufe in den einzelnen Verwaltungsstellen hätten schon längst auf dem Prüfstand gehört. Das hätte der Verwaltungschef Bude längst anstoßen können.

Das Geld für externe Unternehmensberater, die Abläufe in der Verwaltung feststellen und mal aus Sicht von Außenstehenden bewerten, würde sich wahrscheinlich für den Bürgerservice dieser Stadt rentieren.

Beispiel Zulassungsstelle: Wenn so großer Andrang herrscht bei einem hohen Krankenstand, dann ist doch spätestens drei Stunden vor Dienstende klar, dass ich keine Anmeldungen mehr annehmen und bearbeiten kann.

Mit einem Hinweisschild „wegen massivem krankheitsbedingten Personalengpass können wir heute keine Anmeldungen mehr entgegen nehmen“ hätte vielen Bürger nicht unnötige Zeit verplempern müssen.

Da sind die Führungskräfte vor Ort gefordert aus ihren alten Wegen rauszukommen.

Und der Verwaltungschef hat hier notfalls durch Seminare dafür zu sorgen, dass ein neuer Wind in die Verwaltung reingeblasen wird und so den Takt vorzugeben.

Also: was hat er gemacht, um seine Verwaltung auf Vordermann zu bringen? Davon sollte er berichten.

#2 Kommentar von Jose am 13. Juni 2010 00000006 18:36 127645418806Sun, 13 Jun 2010 18:36:28 +0000

Die Meinungen zu unserem OB sind sehr differenziert. An diesem Bild der Öffentlichkeit/Bürger hat er selbst kräftig mit gearbeitet.

Worin er Recht hat, ist die Berichterstattung vor allem einer in Mönchengladbach dominierenden Zeitung. Die ist nun mal so schwarz, dass man sie wirklich nur bei Flutlicht lesen kann.

Schlimm wird es aber erst, wenn deren Redaktionsleiter loslegt. Wenn sich dann auch noch jemand erdreisten sollte „seine“ CDU nicht für den Nabel der Welt zu halten, ja, da kann man schon mal das Gefühl vermittelt bekommen, dass sich selbiger fast am Rande eines Nervenzusammenbruchs befindet.

Seine dienernde Anbiederung Richtung Schwarz hat schon etwas eher Peinliches. Man sieht ihn förmlich seine Kratzfüsse machen.

Genauso ist die Berichterstattung. Hat man manches eimal selbst „live“ erlebt und liest anschließend darüber in dieser Gazette, kann es durchaus sein, dass man meint, nicht in derselben Veranstaltung gewesen zu sein.

Wäre alles halb so schlimm, wenn, ja wenn alle Leser wüssten, wie Presse, insbesondere die ortsansässige, funktioniert. Fehlt das richtige Wort oder Satz an passender Stelle, na, dann kommt eben ganz was anderes dabei heraus.

Das nennt man „auf das Wesentliche reduzieren“. Durchaus auch die Wahrheit. Eben nur ein wenig anders. So, wie es besagter Redaktionsleiter eben mag und für richtig hält.

So wird vieles für bare Münze genommen. Wie sollte man auch alles und jedes ständig einer Kontrolle unterziehen und recherchieren? Dazu reicht dem Leser leider nicht die Zeit. Dann braucht man keine Zeitung mehr.

Bleibt die Hoffnung, dass sich immer mehr Bürger kritisch und interessiert über besagtes Blatt hinaus informieren. Auch da höhlt hoffentlich steter Tropfen den Stein …

… und es gibt die Bürgerzeitung! Danke!