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Unzureichende Versorgung mit Kita-Plätze bleibt Dauerthema • Personalrat schlägt weiterhin Alarm • Folgen nun Klagen von Eltern? • HEUTE im Jugendhilfeausschuss (17:00 Uhr Ratssaal Abtei)

[14.03.2017] Um die bedarfsgerechten Versorgungsquoten von 95% bei Kindern von 3 bis 6 Jahren und 49% bei Kindern unter 3 Jahren zu erreichen, fehlen in der Stadt am 01.08.2017 ca. 1.250 Betreuungsplätze.

Zusätzlich sollen 467 Kinder in den vorhandenen Kitas durch Überbelegungen betreut werden.

Dies belaste die Beschäftigten in den städtischen Kitas erheblich und über das normale Maß hinaus, erklärt der Personalrat der Stadt Mönchengladbach in der Märzausgabe seines Organs „PR-Direkt“.

Der Mehrbedarf an Kitas für das Kindergartenjahr 2017/2018 liegt rechnerisch bei 20 neuen Einrichtungen mit ca. 250 Fachkräften.

„Um den Rechtsanspruch auf eine Betreuung in einer Kita erfüllen zu können, müssen Politik und Verwaltung kurzfristig handeln“, fordert Personalratsvorsitzender Peter Heller.

Schon jetzt sei es fast unmöglich genügend Fachkräfte zu finden, um die Bildung und Betreuung in den vorhandenen 38 städtischen Kindertageseinrichtungen sicherzustellen.

Auch für die genehmigten Spielgruppen für Flüchtlingskinder findet die Verwaltung keine Fachkräfte mehr.

Die meisten städtischen Kitas seien bis zum Anschlag überbelegt und dies gehe zu Lasten der dort tätigen Beschäftigten. Viele erklären, dass sie am Rande der psychischen Belastbarkeit stehen.

„Wir als Personalrat erwarten von Politik und Verwaltung, dass deutlich mehr als die geplanten fünf neuen Kitas gebaut werden und eine klare Aussage, ob die fehlenden Kitaplätze in freier oder in städtischer Trägerschaft geführt werden“, präzisiert Heller seine Forderungen, „Falls städtische Kitas eingerichtet werden, fordern wir eine frühzeitige Personalplanung.“

Um die Motivation der Beschäftigten zu fördern und die Bereitschaft zu erhalten, bei der Stadt Mönchengladbach tätig zu sein, sei es dringend notwendig, die Überbelegung der Kitas zu beenden.

Schon im November 2016 hatte der Personalrat die unzureichenden Strukturen und Unterbesetzung und Überlastung beim Kita-Personal angeprangert.

Dazu wusste Hauptverwaltungsbeamte (OB) Hans Wilhelm Reiners (CDU) zu den zeitlich befristeten Arbeitsverträgen für diese Mitarbeiterinnen nur lapidar zu sagen:„…Ich habe angemahnt, dass wir von dieser Praxis weg müssen. Und das Argument, man könnte über einen Zeitvertrag die Eignung einer Kraft prüfen, ist für mich keines. Dafür haben wir die Probezeit.“

Geradezu an Hohn grenzend kann angesichts der vom Personalrat dargelegten und der Politik bekannten Fakten die Feststellung in der Beratungsvorlage 2135/IX vom 23.02.2017 angesehen werden, die erstmals in der heutigen Sitzung des Jugendhilfeausschusses beraten wird.

Darin heißt es:

„Auswirkungen auf die Kinder- und Familienfreundlichkeit:

Die vorliegende Kindergartenbedarfsplanung wirkt sich positiv und unmittelbar auf die Kinder- und Familienfreundlichkeit der Stadt Mönchengladbach aus.“ (Zitat Ende)

Beratungsvorlage 2135/IX vom 23.02.2017 [1]

[1]Kindergartenbedarfsplan (01.08.2017 bis 31.07.2018) [2]