Von Arsen, Verwaltung und Vertrauen

Glossi [ - Uhr]

Hallo Leute, erinnert Ihr Euch? Da war was mit dem Anspruch auf Vertrauen in die Arbeit der Stadtverwaltung usw. …

Die hatte Oberbürgermeister Norbert Bude von den Ratsleuten eingefordert.

‚Nu übertreibt es mal nicht so mit der Kontrolle’, hatte er sinngemäß gemeint, als der Schludrian bei der Ermittlung der Kosten für die 6. Gesamtschule herauskam, der offenbar in seiner Schulverwaltung herrschte.

Plötzlich kehrte der oberste Repräsentant unserer Stadt mal den Verwaltungschef hervor, der sich schützend vor seine „Spitzen“-Leute stellt (egal, was die so treiben oder nicht treiben oder betreiben).

Und nun kommen wir zu einer anderen Vertrauensfrage, nämlich der von argwöhnischen Anwohnern eines arsenverseuchten Straßenuntergrundes.

Alarmiert von Straßenaufbrüchen folgten vom Stadtsprecher prompt die beruhigenden Worte „Keine Gefahr, alles unter Kontrolle!“

Dumm nur, dass auch bereits die mit dem Gutachten beauftragte Dame ebenfalls alarmiert zum Hörer gegriffen hatte, um auf die enormen Gefahren beim Aufbruch hinzuweisen und dass Anwohner einen eher sorglosen, oder sagen wir besser „offenen“ Umgang der „Arbeitsspezialisten“ mit dem herausgenommenen Verbundpflaster und daran haftenden Erdkrumen beobachteten.

Die beruhigenden Worte des Stadtsprechers jedoch verfehlten ihre Wirkung vollkommen.

Zumal, wenn besagte Gutachterin dann auch noch wegen eines verpassten Maulkorbes keine weiteren Nachfragen von Presseleuten mehr beantworten darf.

Im Hinterkopf tief eingeprägt in den Köpfen der Anwohner ist die miserable Informationspolitik der Stadt, denn erst durch die Presse kam ans Licht, was schon lange intern bekannt war.

Erst danach wurde eine Anwohnerinformation, gespickt mit der bemerkenswerten Aussagen,  wie, „man solle sich melden, falls wider Erwarten Aufbrüche der Straße geschehen würden“, herausgegeben.

Dass die Bürger das auch tatsächlich ernst nahmen als sie dieser Tage entsprechendes Geschehen feststellten, hat dann die Stadtverwaltung wohl doch etwas überrascht.

Da hat die Verwaltung „Informationsfluss“ wieder nur als Einbahnstraße gesehen und es nicht für nötig gehalten, die Anwohner vorab zu informieren.

Vielleicht ist der Sparzwang schuld, schließlich kostet so was Zeit, Papier und Porto. Und man muss an soetwas sogar denken. Und zwar vorher!

Nun sind wieder Ratsleute sauer auf die Verwaltung, stellen deren „Chef“ Fragen und wollen Aufklärung.

Natürlich hätte man die Bürger vorher informieren sollen, ließ er mitteilen, aber ansonsten ist alles korrekt gelaufen.

Arbeiten dürften nun mal mit Sondergenehmigung gemacht werden und diese Genehmigung hätte die Verwaltung ja auch erteilt.

Also wieder alles in Butter? Fast.

Wäre da nicht der Maulkorb für die Gutachterin.

Womit wir wieder beim Vertrauen in die Arbeit der Stadtverwaltung wären. Und damit wieder bei Budes Aufforderungen an die politischen „Kontrolleure“.

Das wollte ich nur mal gesagt haben,

Euer Glossi

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