Offizieller Start des Projektes „RoCK“ am 7. und 8. September in Brüssel: Bessere Schienenanbindung in die Niederlande ist machbar?

Hauptredaktion [ - Uhr]

gleisanlagenEuropa wächst zusammen – aber die Bahnfahrer am Niederrhein merken seit Jahren nichts davon. Wer von Mönchengladbach mit dem Zug nach Eindhoven möchte, muss mit langen Reisezeiten und schlechtem Komfort rechnen. 

Wen es gar noch weiter in Richtung Rotterdam oder Amsterdam zieht, der muss sich auf Umsteigen, lange Wartezeiten und komplizierte Ticketkäufe einstellen. Politik, Wirtschaft und Verwaltung in Mönchengladbach sind sich daher seit langem einig – so geht es nicht weiter. Jedoch stellten sich die Bahn-Verantwortlichen bislang stur:

Jetzt ergreift die Stadt selbst die Initiative und hat gemeinsam mit zehn Partnern aus den Niederlanden, Belgien, Frankreich und Großbritannien die Initiative „Connecting Knowledge by Rail“ (RoCK) gegründet.

Ziel dieser Partnerschaft, an der sich unter anderen die Städte Eindhoven, Maastricht, Düsseldorf und Venlo und die Industrie- und Handelskammern sowie auch die Eisenbahnunternehmen beteiligen, ist die Einwerbung von EU-Fördermitteln zur Beseitigung von technischen Hindernissen, um innerhalb von drei bis fünf Jahren eine durchgehende Bahnverbindung von Düsseldorf über Mönchengladbach nach Eindhoven zu schaffen.

„Uns hat überzeugt, dass wir in kurzer Zeit das Ziel erreichen können, ganz konkret auch endlich Züge fahren zu lassen“, so Oberbürgermeister Norbert Bude, „Wir haben in den letzten Jahren genug Gutachten erstellen lassen und wissen nun, was zu tun ist. Jetzt muss investiert werden, damit Europa auch auf der Schiene am Niederrhein endlich zusammenwächst.“

Als ersten Schritt wird am 7. und 8. September auf einer internationalen Auftaktkonferenz beim Komitee der Regionen der EU in Brüssel das Projekt vorgestellt, um auf die Problematik der Netzlücken im internationalen Schienenverkehr aufmerksam zu machen.

Torsten Stamm, Abteilungsleiter Stadtentwicklung und Projektleiter von „RoCK“ stellt dazu fest: „Bereits jetzt kurz nach der offiziellen Bekanntmachung haben wir über 150 Anmeldungen für die Konferenz. Das zeigt, dass das Thema den Nerv der Zeit trifft.“

Das Projekt „Connecting Knowledge by Rail“ bildet den Rahmen, in dem auf europäische Fördermittel aus dem INTERREG IV-NB-Programm zugegriffen wird. Die Verbesserung der Eisenbahnverbindung nach Eindhoven ist dabei ein Teilprojekt.

„Wir haben festgestellt, dass sowohl Mönchengladbach wie auch die Region Eindhoven in den letzten Jahren einen massiven wirtschaftlichen Strukturwandel zu bewältigen hatten. Gerade Eindhoven hat sich dabei für uns auch darüber hinaus als Partner in Fragen von wirtschaftlicher Zusammenarbeit und Kooperation von Forschungseinrichtungen als äußerst interessant herausgestellt. Hier möchte ich die Partnerschaft verstärken.“, so Oberbürgermeister Norbert Bude weiter.

„Wir verbessern ganz konkret den Schienenverkehr bei uns vor Ort und wir entwickeln neue Perspektiven für die regionale, strategische Positionierung von Mönchengladbach“, fasst Torsten Stamm die Vorteile des Projektes zusammen, für dessen Teilnahme die Stadt die laufenden Kosten ohne Umschichtungen zu Lasten anderer Vorhaben aus dem Haushalt bestreiten kann.

Seit einigen Wochen ist auch mit der Stadt Düsseldorf ein weiterer Partner für „RoCK“ an Bord. „Ich freue mich außerordentlich, dass mein Kollege Dirk Elbers auf meine Anfrage hin sofort auch die Vorteile für die Landeshauptstadt erkannt und die Teilnahme zugesagt hat. Damit haben wir nun alle Großstädte an dieser wichtigen Ost-West-Achse im Boot. Das macht unsere Stimme lauter und stärkt unsere Verhandlungsposition.“

Denn die Erfahrungen der letzten Jahre und Jahrzehnte mit dem Schienenverkehr am linken Niederrhein hätten gezeigt, dass Einzelinitiativen wirkungslos sind und nur gemeinsames Handeln zum Ziel führt. Norbert Bude: „Das ist auch unsere Botschaft, die wir in Brüssel verkünden werden.“

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