SPD Mönchengladbach vor Führungs­wechsel • Gülistan Yüksel soll neue Vorsitzende werden • Öffentlicher Parteitag in der Gesamtschule Volks­garten

Bernhard Wilms [ - Uhr]

Wenn die Delegierten aus den Mön­cheng­ladbacher SPD-Ortsvereinen am Samstag, den 13.09.2014 (ab 10:00 Uhr) die 15 Tagesordnungspunkte „abge­arbeitet“ haben, wird es einen neuen Unterbezirks­vorstand (UB-Vorstand) geben und – so sich die „bekannten“ Parteistrategen durchsetzen – mit Gülistan Yüksel eine neue Vorsitzende geben.

Damit endet nach fast dreieinhalb Jahren die Amtszeit von Angela Tillmann, die sich im April 2011 nach dem vorzeitigen Rücktritt von Hermann-Josef Krichel-Mäurer mit fast 72% der Mitgliederstimmen gegen ihren Mitbewerber Uwe Bohlen durchgesetzt hatte und nun nicht mehr kandidiert.

Vorangegangen war seinerzeit eine parteiinterne „Wahlkampftour“ der beiden Kandidaten durch die Ortsvereine, bei der Bohlen offensichtlich überwiegend in den damals noch eigenständigen, später fusionierten Ortsvereinen Rheydt und Odenkirchen (heutige Eigenbezeichnung „RyO“) zu überzeugen vermochte.

Bohlen behielt 2011 seinen Posten als stellvertretender UB-Vorsitzender.

Dass dies in vierzehn Tagen auch noch so sein wird, ist wenig wahrscheinlich, würde doch dann die „Führungsspitze“ der Partei aus eben diesem Ortsverein „RyO“ kommen.

Nachdem Felix Heinrichs durch die Wahl zum SPD-Fraktionsvorsitzenden als Pressesprecher nicht mehr zur Verfügung steht, wird auch hier ein Wechsel von Nöten sein.

In Betracht käme für diese Personalie der Giesenkirchener Oliver Büschgens, der „medial“ erkennbar gut aufgestellt ist.

 

Aus Giesenkirchen kommt auch einer der sieben Anträge, über die die Delegierten am Ende des Parteitages zu befinden haben werden. Dieser SPD-Ortsverein setzt sich dafür ein, den Bürgern die Möglichkeit zu eröffnen, (wieder) das Kennzeichen „RY“ an ihren Fahrzeugen anbringen zu können.

Der dadurch im Ordnungsamt entstehende Aufwand sei technisch überschaubar.

Dafür müsste ein Ratsbeschluss aus dem Jahr 2012 zurückgenommen werden.

Die parteiinterne so genannte „Antragskommission“ empfiehlt den Delegierten, diesen Antrag abzulehnen. Möglicherweise um den Kooperationsfrieden mit der CDU nicht zu gefährden.

In manch anderen Städten und Kreisen ist die Verwaltung mit dieser rechtlich zulässigen Änderung pragmatisch umgegangen. Dort gab es nicht einmal einen politischen Beschluss dazu.

 

Einer gewissen Brisanz entbehrt auch nicht der Antrag der „AfA“ (SPD-Arbeits­gemein­schaft für Arbeitnehmerfragen).

Sie verlangt, dass bei der Besetzung des Sozialausschusses sichergestellt wird, dass deren Mitglieder nicht über die Vergabe von Leistungen an Organisationen entscheiden, deren Vertreter sie sind.

Außerdem solle der Sozialausschuss nicht nur über die Höhe der Zuwendungen, sondern auch über die Kontrolle der ordnungsgemäßen Mittelverwendungen informiert werden.

 

Obwohl die Antragskommission den Delegierten empfiehlt, sich mit diesem Antrag nicht zu befassen, will sie dies mündlich begründen, heißt also, die Delegierten werden dennoch mit diesem AfA-Antrag befasst.

Auch kann eine „vorauseilende Reminiszenz“ an den Kooperationspartner CDU vermutet werden. Haben doch die meisten der betreffenden Organisationen eine hohe Affinität zur CDU.

Denn auf die SPD-nahe Organisation „AWO“, deren Vorsitzendem und „Mehrfach-Geschäftsführer“ Uwe Bohlen, kann dieser Antrag nicht „zielen“.

Bohlen hatte sich vor dem Wahlparteitag aus dem Reigen der SPD-Kandidaten selbst herausgenommen, weil er unterstellt hatte, von der SPD-Fraktion (unter Lothar Beine) „gemobbt“ worden zu sein.

Somit ist Bohlen nach derzeitigem Stand auch nicht mehr Mitglied im Sozialausschuss.

 

Die restlichen fünf Anträge stellen die Jusos:

  • „Gemeinsam und aktiv gegen Menschenfeinde und undemokratischer Umtriebe in Mönchengladbach“
  • „GREEN MAN+“ für Mönchengladbach (Verlängerung von Ampelphasen für mobilitätseingeschränkte Menschen)
  • „Überprüfung der hygienischen Zustände in den Asylwohnheimen …“
  • „Mobilität fördern heißt Bildung ermöglichen“
  • „Nach dem HORST ist vor dem HORST – Kulturpolitik in Mönchengladbach“
7 Kommentare zu “SPD Mönchengladbach vor Führungs­wechsel • Gülistan Yüksel soll neue Vorsitzende werden • Öffentlicher Parteitag in der Gesamtschule Volks­garten”
  1. @ Wir leben jetzt

    Habe Sie ne Verkehrsphobie?

    Egal um was es geht. Sie schaffen es immer nur alles auf Verkehr zu münzen.

    Echt langweilig. Thema hier verfehlt.

  2. Es ist der guten alten Tante SPD zu wünschen und somit auch der neuen UB-Vorsitzenden in spe, das sie für die Zukunft wirklich begreift, das ihr Markenkern die Solidarität ist.

    U.A. in der Verkehrspolitik hat sie sich in der letzten Periode durch ihre Partner zu sehr von diesem Gedanken entfernt.

    Eine Kooperation mit der anderen großen Volkspartei kann hier nur hilfreich sein, da diese auch große Bevölkerungsgruppen repräsentiert und nicht radikale Interessen verfolgt.

  3. Kommen die Taxifahrer auch vorbei?

    Sonst reichen vielleicht die Stimmen nicht.

  4. Hallo?

    Frau Yüksel sagt, das WIR eben Berufspolitiker sind. Da spricht sie von Dr. Krings und sich.

    Geht’s auch ne Nummer kleiner?

    Frau Yüksel ist grade mal ein paar Tage „Berufspolitikerin“. Bis jetzt hab ich von ihr nix mitbekommen. Vor ihrer komischen Wahl habe ich nix von ihr gehört.

    Dr. Krings hin oder her. Ob man den mag oder nicht. Klar ist, dass der Mann viel mehr drauf hat als Frau Yüksel.

    Wenn das Gegenteil richtig ist; her mit den Argumenten dafür.

    Denken bevor man den Mund auf macht. Soll helfen.

  5. Medienanalystin

    Frau Yüksel in der RP (mit „wir“ meinte Sie Dr. Krings und sich), Zitat: „Wir sind halt beide von Beruf Politiker und können die Kapazitäten im Zweifel eher schaffen. Für jemanden, der einen anderen Fulltime-Job hat, ist das kaum leistbar“, sagt die Bundestagsabgeordnete.“

    http://www.rp-online.de/nrw/staedte/moenchengladbach/guelistan-yueksel-wird-neue-parteivorsitzende-der-spd-aid-1.4477071

    Wie das? Wo ist der Unterschied zwischen einem „normalen“ Beruf und einem Berufspolitiker?

    Hat der Tag letzterer mehr Stunden? Sind das Übermenschen?

    Sonst wird immer erklärt, dass die Abgeordnetentätigkeit fordernd und stressig sei und über eine 40-Stunden-Woche weit hinaus gehe.

    Erstaunlich ist, welche (lukrativen) „Nebenjobs“ viele Abgeordnete und Politiker noch zusätzlich haben und ganz nebenbei bewältigen.

    Das sind offensichtlich keine solchen Weicheier, wie wir Normalos, die schon unter jeder zusätzlichen Belastung ächzen und stöhnen.

    Dr. Krings schafft es offensichtlich auch locker neben seiner Tätigkeit als Abgeordneter noch als Parlamentarischer Staatssekretär zu agieren.

    Zu dieser Position der Bund der Steuerzahler, Zitat: „Parlamentarische Staatssekretäre – zu viele und zu teuer (18.000/monatlich plus Kosten für Büro, Personal, Dienstwagen und Fahrer, rd. 300.000/jährlich).

    Das Amt des Parlamentarischen Staatssekretärs gibt es seit 1967.

    Die Sekretäre fungieren als Schnittstelle zwischen Fraktionen und Ministerien, da sie in Personalunion Amtsträger der Regierung und in der Regel zugleich Bundestagsabgeordnete sind.

    Ursprünglich sollten auf diesem Weg begabte Nachwuchspolitiker für eine spätere Ministertätigkeit fit gemacht werden.

    Doch im Laufe der Jahre ist das Amt mehr und mehr zu einem machtpolitischen Instrument geworden, das sich vorzüglich zur Ämterpatronage und Pfründenwirtschaft eignet – allerdings auf Kosten der Steuerzahler.“ Zitat Ende.

    Wer mehr darüber lesen will:

    http://www.steuerzahler.de/Parlamentarische-Staatssekretaere-zu-viele-und-zu-teuer/8699c10194i1p525/

    Den Parteivorsitz nimmt Dr. Krings auch noch nebenbei wahr.

    Das ist aber noch nicht alles. Dr. Krings ist seit 1998 als Rechtsanwalt zugelassen (auch tätig?), seit 2004 Lehrbeauftragter und seit 2010 als Honorarprofessor an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln tätig.

    http://de.wikipedia.org/wiki/G%C3%BCnter_Krings

    Muss auch so ein Übermensch sein!

    So gesehen ist „nur“ ein Parteivorsitz zusätzlich, wie bei Frau Yüksel geplant, außerhalb der Frage der Qualifikation, selbstverständlich schon fast Peanuts.

  6. Das ist wohl ein Witz.

    Das wird die Belohnung für die manupulierte Bundestagskandidatur sein.

    Was hat diese Dame eigentlich zu bieten?

  7. Yüksel Parteivorsitzende?????

    Sowas können sich tatsächlich nur Parteistrategen ausgedacht haben.

    Frage ist: welche Strategie diese damit verfolgen!

    … oder haben die nur niemanden, der es machen will?

    So richtig nett scheint es in der SPD in jüngster Vergangenheit und aktuell nicht zuzugehen.

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