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Giesenkirchen 2015: Zum Rücktritt von Königsmark und Moosen bei der DJK/VfL Giesenkirchen

logo-gruene3.jpgOffensichtlich nicht nur mir hat der Vorsitzende der DJK/VfL Giesenkirchen Friedel Königsmark in einem Schreiben vom 13.02.2009 [1]mitgeteilt, dass er und der Vorsitzende der Fußballabteilung Siggi Moosen wegen des Scheiterns von „Giesenkirchen 2015″ nicht mehr zur Wahl antreten werden. Hierzu habe ich Herrn Königsmark diese Antwort geschrieben:

Ihr Schreiben vom 13.02.2009

Sehr geehrter Herr Königsmark,

in Ihrem o.g. Schreiben äußern Sie Ihren Unmut über das Bürgerbegehren gegen das Projekt „Giesenkirchen 2015″ und schreiben von einer „vertanen Chance für Giesenkirchen“.

Dies sieht wohl die überwiegende Mehrzahl der Bürgerinnen und Bürger von Giesenkirchen anders als Sie. Dennoch kann ich verstehen, dass Sie als Vorsitzender eines großen Sportvereines in Giesenkirchen, enttäuscht darüber sind, dass nun zunächst einmal die Ihnen von der CDU versprochene neue Sportanlage mit Kunstrasenplätzen nicht gebaut werden kann.

Ihre verständliche Enttäuschung sollten Sie jedoch in erster Linie gegenüber der CDU äußern, die am Willen der Bevölkerung vorbei in einem Alleingang Ihnen ein Projekt versprochen hat, bei dem es nicht in erster Linie um die Verbesserung der Sportmöglichkeiten in Giesenkirchen ging. Bei dem Projekt „Giesenkirchen 2015″ handelte es sich vor allem um ein völlig überzogenes und an den Bedürfnissen vorbei geplantes Wohnbauprojekt auf Kosten der Sportstätten  Puffkohlen und Asternweg.

Ihnen wurden zwar Kunstrasenplätze versprochen, aber gleichzeitig wurden die Sportanlagen insgesamt erheblich reduziert.  Dem Willen der Bevölkerung entsprechend (übrigens auch mit Unterschriften von Vereinsmitgliedern aus Ihrem Verein), ist zunächst einmal ein für Giesenkirchen mit hohem Risiko behaftetes Bauvorhaben verhindert worden.

Ich bin nicht wie Sie der Meinung, dass wir dem Image unserer Partei mit unserem Standpunkt einen Schaden zugefügt haben. Aus vielen Gesprächen und Begegnungen gerade hier in Giesenkirchen, übrigens auch in Ihrem Vereinslokal, bin ich sogar vom Gegenteil überzeugt.

Ich teile auch nicht Ihre Ansicht, dass Ihr Verein nun als „Lachnummer in der Landesliga“ da steht. Sie teilen mit fast allen Vereinen in Mönchengladbach das gleiche Schicksal, dass ein Naturrasenplatz schon mal unbespielbar ist. So spielt z.B. auch die Mannschaft von Odenkirchen 05/07 schon einige Jahre länger erfolgreich in der Landesliga auf einem Naturrasenplatz.

Wir begrüßen ausdrücklich Ihre Initiative, alle Mitglieder der Bezirksvertretung Giesenkirchen zu einem „runden Tisch“ einzuladen. Dies wäre sicher schon im Vorfeld dieses Projektes der richtigere Weg gewesen. Wir werden auf dieser Versammlung uns mit Ihren Wünschen und Vorstellungen auseinandersetzen, sie soweit wie möglich unterstützen, ohne jedoch dabei die Interessen aller Giesenkirchener aus den Augen zu verlieren. Die Anliegen aller Sport treibenden Vereinen liegen uns sehr am Herzen, da sie vor allem einem wichtigen Beitrag zur Sozialisation von Jugendlichen und zur Gesundheitsförderung leisten.  

Ich bedauere ausdrücklich, dass Sie, Herr Königsmark und Sie, Herr Moosen, wie Sie schreiben, mit Ihrem Rücktritt von den Vereinsämtern die  „Konsequenzen aus dem Schlamassel“ ziehen. Sie haben dem Verein sicherlich lange Zeiten hervorragende Dienste erwiesen.  

Für den nach Ihrer Meinung hinterlassenen „Schlamassel“ und „Scherbenhaufen“ sind allerdings nicht die Bürgerinnen und Bürger durch das Bürgerbegehren, sondern die Politiker von CDU und FDP in erster Linie verantwortlich.

In der Erwartung Ihrer Einladung zum „runden Tisch“, grüße ich Sie recht herzlich

Ihr

Hajo Siemes

(Bezirksvertreter Bündnis90/DieGrünen)