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Auch Mönchengladbach darf Sozialticket erproben

logo-vrr1.gifnrw_wappenzeichen-60Wie andere nordrhein-westfälische HSK-Kommungen kann auch Mönchengladbach ab November das geplante Sozialticket für Busse und Bahnen erproben.

Das Innenministerium NRW hat „keine finanzaufsichtlichen Bedenken“ gegen ihre Teilnahme an der 14-monatigen Pilotphase des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR).

Das geht aus einem Schreiben an die Bezirksregierung Düsseldorf hervor, dessen Inhalt auch nach Mönchengladbach kommuniziert wurde, wie der Leiter der Düsseldorfer Kommunalaufsicht, Holger Olbrich, auf telefonische BZMG-Nachfrage bestätigte.

Mehrkosten für die Kommunen seien nicht zu erwarten, heißt es aus dem Innenministerium. Zusätzliche Ausgaben für Personal oder Organisation dürfe es nicht geben. Damit korrigiert die Landesregierung frühere Aussagen aus der Kommunalaufsicht, die eine Teilnahme von Städten in Haushaltsnöten untersagt hatte.

Das Land will das Sozialticket zunächst mit 30 Millionen Euro bezuschussen. Rund 1,2 Millionen Empfänger von Hartz IV oder Wohngeld sollen es zum Monatspreis von 29,90 Euro für innerstädtische Fahrten nutzen können.

Wenn das Innenministerium nun erklärt, dass für die Kommunen keine Mehrkosten zu erwarten sind, sollte das wochenlange Gezänk innerhalb der Mönchengladbacher Ampel beendet werden und die Ablehnung seitens des Mönchengladbacher Rates für eine Teilnahme an der Sozial-Ticket-Pilotierung keine Grundlage mehr haben.

Die Kommunen müssen sich nämlich bis zum 30.09.2011 erklären, wenn sie an dem Piloten nicht teilnehmen wollen.

Für Donnerstag, den 29. September 2011 um 16:00 Uhr hatte OB Bude deshalb eine Sondersitzung im Ratssaal Rheydt einberufen. [1]

5 Kommentare (Öffnen | Schließen)

5 Kommentare Empfänger "Auch Mönchengladbach darf Sozialticket erproben"

#1 Kommentar von prisac am 8. August 2011 00000008 17:42 131282536405Mon, 08 Aug 2011 17:42:44 +0000

hallo
liebe redaktion,

schön, wenn sie nachgefragt haben,
das wird ja den vrr freuen …

jeder einzelne fahrgast wird mit …
rechen 30 mio durch 1,2 mio = 25 euro bezuschußt
und selber zahlt er 29,90 euro,
macht gute 55 euro für den vrr
(wenn alle berechtigten
ein solches ticket haben wollen …
aber den vertrag kenne ich nicht)
und was zahlt der norMalbürger?

im moment zahlt er … 37,16 euro
[2]
für ein ab 9 uhr ticket im abo,
da fragt man sich ja schon,
was der herr beine von der spd mit seinem vrr
dort so gerechnet haben: [3]

sollte man nicht lieber die 37,16 auf 40 euro erhöhen,
die 25 euro zuschuß nehmen
und für das sozialticket verträgliche 15 euro
in mönchengladbach verlangen?
mir fällt dazu nur ein:
klarmachen zum ändern!

fun and sun

pri and sac

#2 Kommentar von prisac am 8. August 2011 00000008 22:00 131284081010Mon, 08 Aug 2011 22:00:10 +0000

liebe
redaktion,

ich hab mich mal inforMiert
bzw. ein wenig gegraben,
das was auch ganz einfach
und das macht ja auch spaß …

mit meinen 15 euro steh ich nicht alleine,
[4]
da findet man auch die studie
die belegen soll,
wie da mindereinnahmen zustandekommen …
naja, wie die zahlen da zueinanderfinden?
ich hätte sowas jedenfalls nicht veröffentlicht,
man sollte sich das aber mal durchlesen!

und da sind ja noch andere …
die sind der meinung,
es gäbe zu wenig geld,
jedenfalls in den folgejahren:
[5]
steht weiter unten,
weil es ja
für 2011 soviel geld geben soll.

ich bleib dabei …
klarmachen zum ändern
und das beste wäre
bus und bahn für alle kostenlos.

fun and sun

pri and sac

ps ich bin mir aber nicht so sicher,
ob das sozialticket so kommen kann,
schließlich ist im landtag
noch das geld zu bewilligen …
man darf mich in diesem punkt
aber gerne eines besseren belehren.

#3 Kommentar von Kerstin Königs am 8. August 2011 00000008 22:50 131284382210Mon, 08 Aug 2011 22:50:22 +0000

Herr Beine erklärt in dieser PM:

[6]

„Für Mönchengladbach entsteht lt. Berechnung der NVV auf Beschlussbasis von CDU/Grünen ein Defizit von ca. 600.000 €/a. Das darf die Stadt nicht ausgleichen. Im Koalitionsvertrag der Ampel ist ausdrücklich geregelt, dass ein Sozialticket nur dann eingeführt wird, wenn es für die Stadt kostenneutral ist. Das heißt konkret: In Mönchengladbach wird es am 1.11. leider kein Sozialticket geben“.

Warum wird nicht endlich diese ominöse Berechnung der NVV veröffentlicht? Auf welcher Basis wurde gerechnet? Die Summe ist sicher nicht einfach so vom Himmel gefallen?

Bei diesem Artikel hier auf der BZMG:

[7]

werden Studien des DGB NRW zu den Modellprojekten zitiert:

„Modellprojekte in Dortmund und insbesondere in Köln haben nach Studien des DGB NRW gezeigt, dass das Sozialticket insgesamt vom betroffenen Personenkreis gut angenommen wird

und dem Umsatzminus durch Abwanderungen aus dem Regeltarif ein deutliches Umsatzplus entgegensteht

durch eine bessere Auslastung des Netzes/Neukunden, deutlich weniger Schwarzfahrer, Einbettung des Sozialtickets in das reguläre Tarifangebot des VRR.“

Wichtig ist die Forderung: „Einbettung des Sozialtickets in das reguläre Tarifangebot des VRR“. Ein überfälliger Schritt.

Ist Herr Beine Fraktionsvorsitzender einer Sozialdemokratischen (?) Partei oder mehr und vor allem Aufsichtsratsvorsitzender der NVV?

Wer hat ihm zu dem lukrativen Posten bei der NVV verholfen? Richtig: durch Wähler der Sozialdemokratischen Partei.

Darunter bestimmt viele potenzielle Sozialticket-Nutzer, die er und seine Genossen am liebsten „auf der Strecke“ lassen würden.

#4 Kommentar von Halling am 8. August 2011 00000008 23:18 131284548211Mon, 08 Aug 2011 23:18:02 +0000

@ prisac

Sie wollen Bus und Bahn für alle kostenlos. Gute Idee!

Kennen Sie Hasselt/Belgien? Die haben das hingekriegt:

[8]

„Nach der Umstellung im Jahr 1996 stieg die Zahl der Fahrgäste innerhalb von zwölf Monaten von 340.000 auf 2,7 Millionen. Zehn Jahre später nutzten in Hasselt pro Tag etwa 12.000 Fahrgäste 46 Busse auf elf Linien. 2008 nutzten rund 4,5 Mio Fahrgäste die nicht durch Fahrscheine finanzierten Busse. Vierspurige Straßen konnten auf zwei Spuren zurückgebaut werden, weil die breiten Verkehrsadern nicht mehr benötigt werden.“

Und bei denen brummts auch beim Umsatz. Die Geschäftsleute sind hoch zufrieden.

Ist doch super! Gut für die Umwelt und die Bürger. Geld für Straßenbau wird obendrauf gespart.

Die haben keinen Stress von wegen Umweltzone. Und die haben keinen VRR und NVV die sich irgendwelche Forderungen zurecht rechnen.

#5 Kommentar von Red. Gesundheit & Soziales am 9. August 2011 00000008 10:38 131288630410Tue, 09 Aug 2011 10:38:24 +0000

@ Frau Königs

Anfang August haben wir die NVV AG gebeten, mitzuteilen, welche Umsatzverluste sie bei Einführung des Sozialtickets prognostizieren, worauf diese Prognose basiert, mit welcher Wahrscheinlichkeit die Prognose zutreffen könnte und welche Auswirkungen dann auf den städtischen Haushalt ergeben würden.

Die Antwort wurde uns urlaubsbedingt für Mitte des Monates avisiert; wir werden dazu natürlich berichten.