Hat MFI schon jetzt beim HDZ die Nase vorn? [mit Bildergalerie]

Hauptredaktion [ - Uhr]

mfi-09-10-099Sie müssen schon einigermaßen überrascht gewesen sein, die Mitglieder des Vorstandes von ECE, als sie beim Besuch ihres Konkurrenten MFI auf der EXPO Real in München schon ein Modell eines MFI-Handels- und Dienstleistungszentrums „Mönchengladbach Arcaden“ sahen.

Nicht nur, dass die MFI offensichtlich die „Zeichen der Zeit“ in Mönchengladbach erkannt hat und sich Kaufoptionen entlang der Hindenburgstraße bis hin zum Lichthof gesichert hat, sie sind wohl auch schon sehr weit in den Darstellungen von Details.

Die Idee, den Lichthof einzubinden ist zwar nicht neu, bei den ECE-Planungen zunächst kein Thema.

Ein wichtiger Pluspunkt könnte darüber hinaus sein, dass nach den Vorstellungen der MFI-Planer auch die zentrale Bibliothek einziehen könnte. Damit würden Rat und Verwaltung „auf einen Schlag“ ein aktuelles und kostenträchtiges Problem los.

Denn die Stadtbibliothek platzt aus allen Nähten und ist auch aufgrund der Asbestproblematik dringend sanierungsbedürftig.

Pressesprecher Thorsten Müller erläuterte gegenüber BZMG das MFI-Konzept. Danach plant MFI eine Verkaufsfläche von 22.000 qm, einschließlich der der Verkaufsfläche der Theatergalerie. Für die Stadtbücherei kämen noch 5.000 qm hinzu.

Insgesamt sollen ca. 100 Shops in das Zentrum einziehen.

Ein weiterer Vorteil gegenüber den bislang bekannten ECE-Planungen wäre, dass es keine Überbauung (Tunnel) der Steinmetzstraße und für die Stadt keine Investitionskosten dafür in Höhe von 14. Mio. EURO entstehen würde.

Inwieweit vorhandene Geschäfte der Hindenburgstraße in die „Mönchengladbach Arcaden“ umziehen, konnte Müller noch nicht sagen. Man habe langfristige Verbindungen zu Filialisten und andere Unternehmen, die Interesse hätten sich in Mönchengladbach anzusiedeln.

Müller erläuterte, dass ein Center nur langfristig Erfolg und eine „Magnetfunktion“ haben könne, wenn es ein Vollsortiment anbiete und dabei seien sowohl lokale, als auch überregionale Anbieter von Interesse.

Angesprochen, auf die Vorbehalte von Politik, Einzelhandel und Bürger gegen ein großes Center, erklärte Thorsten Müller, dass MFI hier gute Erfahrungen mit „verträglichen“ Lösungen habe.

In Erlangen habe es beispielsweise große Befürchtungen gegeben, die sogar zu zwei Bürgerbegehren geführt hätten. Insgesamt sei dort eine gute Integration des Centers gelungen.

Befürchtungen, dass ein Center, das als „Vollsortimentanbieter“ auftritt, entsprechende Auswirkungen beispielsweise auf kleine Geschäfte mit Spezialangeboten hat, konnte Müller nachvollziehen, jedoch sei MFI bei der Entwicklung sehr daran interessiert, mit der Stadt und dem Einzelhandelsverband zusammen, um festzustellen, wo die spezifischen Probleme in einer Stadt liegen und wie man zu einer verträglichen Lösung kommen könne.

„Wir wollen langfristig bleiben und nicht irgendetwas bauen und uns dann verabschieden“, sagte Thorsten Müller. Daher müssten die Rahmenbedingungen stimmen. Man wolle den Einzelhandel nicht als „Feind“ haben, weil man ansonsten dauerhaft große Probleme hätte.

Hinsichtlich der Einbindung nicht nur von Einzelhandel und Politik, sondern auch der Bürger habe MFI Bürgerforen veranstaltet und mehrtätige Informationsveranstaltungen zu den Planungen durchgeführt.

Das sei beispielsweise in Düsseldorf geschehen, wo es erhebliche Vorbehalte gab. Bürgerbeteiligung habe für MFI einen hohen Stellenwert. An manchen Standorten sei mehr an anderen weniger Aufwand zu betreiben. Manchmal sei man so willkommen gewesen, dass man gar nichts tun müsste.

Hinsichtlich des EU-Wettbewerbsverfahrens sieht Müller keine Probleme in der Vorabveröffentlichung der „Simulationen“ und dem Ausstellen eines Modells auf der Münchener Expo Real.

Interessant dürfte werden, wie sich ECE nach Kenntnis der MFI-Visionen positioniert und welche Alternativvorschläge aus Hamburg kommen.

Dies vor allem vor dem Hintergrund, dass sich ECE schon seit 5 Jahren auf „allen Ebenen“ um die Ansiedlung des Centers bemüht und nun einem Konzept gegenübersteht, das schon jetzt bei manchen, einem HDZ in der ursprünglichen ECE-Ausprägung kritisch gegenüber stehenden Politikern „interessiertes Wohlwollen“ erzeugt hat.

Erste Darstellungen aus der bisher vorliegenden „MFI-Simulation“ finden Sie in dieser BZMG-Bildergalerie:

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