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Innenstadtkonzepte: Zentrumspartei stellt ergänzende, innovative Ideen vor

melex [1]Fahren solche Gefährte zukünftig durch die Innenstädte von Mönchengladbach (City) und Rheydt? Wenn es nach der Zentrumspartei geht: Ja!

„Mit drei außergewöhnlichen Ideen wollen wir die beiden Innenstädte attraktiver machen und sie miteinander verknüpfen“, umreißt Logistikplaner Manfred Langen die Vorstellungen, die er gemeinsam mit dem Arbeitskreis „ Mobilität & Verkehr“ der Zentrumspartei erarbeitet hat.

Dabei stellt der Geschäftsführer der Mönchengladbacher Zentrumspartei ergänzend zu den Innenstadtkonzepten für Mönchengladbach und Rheydt ein Grundkonzept vor, das in Abhängigkeit von den topografischen Gegebenheiten zum Erreichen dieser Ziele beitragen soll:

Die Lösungsansätze sehen Langen und seine Zentrumspartei im Einsatz von Elektromobilen, welche auf mehreren Routen die Parkhäuser, wichtigsten Parkplätze und Haltestellen des ÖPNV anfahren und die Besucher an die gewünschten Stellen der jeweiligen Innenstädte bringen sollen.

trip [2]Durch die Emissionsfreiheit solcher Fahrzeuge könnten diese ohne gesundheitliche Beeinträchtigung der Besucher auch durch Fußgängerzonen fahren.

Die E-Fahrzeuge sollen behindertengerecht gestaltet sein, wobei auch Rollstuhlfahrer mit geringem Aufwand mit ihrem Fahrzeug in das E-Mobil „ein- und aussteigen“ können. Denn viele dieser Menschen hätten kaum die Möglichkeit, z.B. den Alten Markt über die Hindenburgstraße zu erreichen.

Dieser Aspekt, eine bessere Situation für Behinderte, sei auch vom VdK Mönchengladbach ganz besonders begrüßt worden, für den der Abbau von Barrieren in Mönchengladbach in den nächsten Jahren ein wichtiges Ziel sei.

Die schon für den Individualverkehr freigegebenen Straßen der beiden Innenstädte sollen nach Vorstellungen der Zentrumspartei zukünftig nur noch für Lieferverkehre und Anwohner mit speziellen Parkerlaubnissen und für 30 km/h zugelassen werden (schraffierte Flächen).

E-Mobil Konzept Innenstadt Rheydt

09-07-31-rheydt-e-fahrzeug-konzept [3]In die Routen eingebunden werden sollen:
(1) Parkhaus Galerie Marienplatz
(2) Parkhaus Rheydter Ring 1
(3) Parkhaus Rheydter Ring/Hbf
(4) Parkhaus City Rheydt
(5) Tiefgarage Markt/Karstadt
(6) Parkplatz Gracht sowie (7) Parkplatz Hauptpost

E-Mobil Konzept Innenstadt Mönchengladbach (City)

09-07-31-monchengladbach-e-fahrzeug-konzept [4]In die Routen eingebunden werden sollen:
(1) Parkhaus Kapuzinerplatz
(2) Parkhaus Marktstieg
(3) Parkhäuser Marienhof
(4) Parkhaus Stepgesstraße
(5) Parkhaus Oskar-Kühlen-Straße
(6) Parkhaus Goebenstraße sowie (7) Parkhaus Lichthof

E-Mobil Konzept Zentrenverbindung

09-07-31-zentrum-verbindungskonzept [5]Darüber hinaus soll eine „ständige Verbindung“ der beiden Innenstädte über Bruckner Allee und Richard-Wagner-Straße Stepgesstraße usw. entstehen.

09-07-31-zentrum-verbindungskonzept-02 [6]Diese Achse soll mit Glasdachbauten attraktiv gestaltet werden. Fußgänger, Jogger, Radfahrer und E-Mobile würden gemeinsam dieselbe Trasse zwischen den Alleebäumen nutzen.

Denkbar wäre dabei, die Dachflächen mit Solarelementen auszustatten, so dass auch eine Abendbeleuchtung und möglicherweise auch die Versorgung einer „E-Tankstelle“ betrieben werden könnten.

In der „Stadtkernverbindung“ und dem „Rundkurs“ durch die beiden Innenstädte (mit und ohne touristische Aspekte) sieht auch Zentrumsvorsitzender Herbert Kampmann (weitere) Alleinstellungsmerkmale für Mönchengladbach.

Langen und Kampmann sind sich darin einig, dass die E-Fahrzeug-Konzepte besonders dann erfolgreich sein können, wenn sie zum integralen Bestandteil der Innenstadtkonzepte werden.

172842_big [7]Dass die Fahrzeuge die Bedingungen der Straßenverkehrzulassungsordnung erfüllen müssen, ist für Langen kein Problem, weil solche Fahrzeuge auch schon anderenorts verkehren.

Auch zum Betrieb der E-Mobile hat er klare Vorstellungen. Er rechnet mit vier bis fünf Elektrotankstellen, die auch von anderen E-Fahrzeugen genutzt werden könnten. Betreiber könnten z.B. die NVV oder private Verkehrs- oder Taxiunternehmen sein. Denkbar wäre auch, dass Existenzgründer diese Ideen als Geschäftsmodell erkennen und weiter ausarbeiten.

melex_agatours [8]Zu Fragen von Anschub- und Betriebskostenfinanzierung sieht Langen die Chance,  ortsansässige Sponsoren, Parkhausbetreiber, Energieversorger usw. zu gewinnen, wobei auch der Einzelhandel als Werbepartner in Betracht kommt.

Hinsichtlich der Realisierung der Konzepte stehen Kampmann und Langen auf dem Standpunkt, den Fachleuten soviel kreativen Spielraum wie möglich zu geben. Es sei nicht Aufgabe der Politiker, Ideen bis ins Letzte „passend“ zu machen; das sei Aufgabe der Ingenieure und Planer.

In diesem Zusammenhang hebt Langen hervor: „Namhafte Mönchengladbacher Stadtentwickler geben den Konzepten eine realistische Chance, wenn Politik und Verwaltung, aber auch der Einzelhandel die Bereitschaft signalisieren, die entsprechenden Randbedingungen zu schaffen.“

7 Kommentare (Öffnen | Schließen)

7 Kommentare Empfänger "
Innenstadtkonzepte: Zentrumspartei stellt ergänzende, innovative Ideen vor"

#1 Kommentar von prisac am 31. Juli 2009 00000007 22:24 124907904410Fri, 31 Jul 2009 22:24:04 +0000

liebe
redaktion bzmg,

das ist aber ein wirklich toller beitrag.
selbst die zentrumspartei mönchengladbach
hat diese super idee
auf ihrer heiMseite noch nicht publiziert.

selbst an rollstullfahrer soll gedacht werden,
eine wirklich gute idee,
leider kann ich nicht wirklich erkennen,
wie in diese wagen ein rollstuhl passt.

ich würde ja schon gerne wissen,
wie herr langen einen zwillingskinderwagen
unterbringen möchte,
wird der dann einfach hinten angehängt?

unter innovativen verkehrskonzepten
verstehe ich etwas anderes.
rollende schuhkartons
die die steigung der hindenburgstr.
wahrscheinlich nicht schaffen werden,
sind es bestimmt nicht.

vielleicht wird mönchengladbach aber auch
nun zum touristenzentruM,
in wroclaw, das ist in polen,
kann man schonmal eine probefahrt wagen.
[9]
oder sich im 3w informieren.

wo man bei der zentrumspartei
doch den bürgerschaftswillen mit einbeziehen möchte,
warum muss man erst
mit der politik, verwaltung und einzelhandel sprechen?

fun and sun

pri and sac

#2 Kommentar von herbert am 1. August 2009 00000008 10:11 124912147910Sat, 01 Aug 2009 10:11:19 +0000

@prisac

wenn ich das alles so richtig verstanden habe, geht es den zentrumsleuten nicht um ne fertige lösung, sondern um ne idee, die noch weiter ausgearbeitet werden muss.

ich hab zwar keinen „zwillingskinderwagen“, denke aber, dass da wo ein rollstuhl hineinpasst, sollte auch ein zwillingswagen reinpassen.

ob die dinger die hindenburgstrasse raufkommen, ist wohl eine frage der technik und davon habe ich nicht viel ahnung, aber das gehört für mich zu „ausarbeiten“ der idee.

und das mit dem einbinden der bürger … naja, da geht es denen doch wohl darum, mit politik, verwaltung usw. die randbedigungen zu schaffen und da kann der bürger nun wirklich kaum was bei helfen.

ich finde die idee jedenfalls erst mal gut und bin gespannt, was draus wird … und ob sie nicht wieder einmal zerredet wird 😉

#3 Kommentar von Thomas am 2. August 2009 00000008 18:52 124923912606Sun, 02 Aug 2009 18:52:06 +0000

Eine super Idee!!!

Bin selber schon in Breslau (heute: Wroclaw) damit gefahren.

Eine sehr gute Lösung für die Stadt, die Menschen und die Natur/Umwelt.

#4 Kommentar von prisac am 3. August 2009 00000008 11:20 124929845111Mon, 03 Aug 2009 11:20:51 +0000

hallo
herr thomas,

ich hoffe,
sie hatten eine angenehme fahrt
und haben
sehr viel zu sehen bekommen.

auf deutschlands strassen dürfen die melex fahrzeuge
aber nicht mit anhänger betrieben werden,
das lässt die strassenverkehrsordnung nicht zu,
so jedenfalls die auskunft
eines netten herrn,
der diese fahrzeuge vertreibt.

fun and sun

pri and sac

#5 Kommentar von Manfred Heuers am 3. August 2009 00000008 14:43 124931061102Mon, 03 Aug 2009 14:43:31 +0000

hallo
herr prisac

ich merke
sie haben ideen, ihnen macht keiner etwas vor.
sie kennen sich aus.

finden sie doch bitte heraus,
wo auf unserem planeten ein hersteller ist,
welcher ein geeignetes fahrzeug für unsere heimatstadt baut,

oder

der bereit wäre, ein solches zu bauen.
sicher gibt diese, ihre „idee“ so viel her,
das nicht nur sie sondern viele weitere ideenvolle menschen
davon sorglos leben können und werden.

bitte berichten sie, wir warten auf sie, hier im 3w.

#6 Kommentar von prisac am 3. August 2009 00000008 18:59 124932598606Mon, 03 Aug 2009 18:59:46 +0000

hallo
herr manfred heuers,

bislang habe ich
noch keine idee kund getan,
woran bitte
merken sie das?

warum muss ich mir gedanken machen
und ein geeignetes fahrzeug finden?
das könnten sie doch
bestimmt auch und vielleicht besser.

sie sind bestimmt auch in der lage
mal bei den ehemlaigen betreibern
eines elektrofahrzeugs nachzufragen,
warum man sie nicht mehr einsetzt,
schließlich hatten wir ja
schonmal welche.

fun and sun

pri and sac

nachtrag:
[10]

#7 Kommentar von D. Pardon am 8. August 2009 00000008 19:28 124975972107Sat, 08 Aug 2009 19:28:41 +0000

Erst einmal ist der Vorschlag der Zentrumspartei das, was viele unter „innovativ“ verstehen und was Politiker von sich selbst bzw. vom Gegner (im Wahlkampf oft das Schlagwort „wir müssen innovativ sein“) fordern. Von daher finde ich: Respekt! Gute Idee.

Und sie verdient eine ernsthafte Prüfung.

Vor allen Dingen haben sich hier Politiker auch mal über die Finanzierung Gedanken gemacht. Luftschlösser werden in Gladbach ja genug gebaut und bei ECE frage ich mich immer noch „woher kommen die Millionen für Infrastruktur und Untertunnelung?“ Die Frage der Gegenfinanzierung ist für mich völlig ungeklärt.

Die Rheydter City würde nicht abgehängt, vielmehr könnte MG werben „die Stadt mit den zwei alternativen Centren – dort shoppen unter Glas, hier shoppen und Events im Freien. Und dazwischen eine umweltfreundliche Verbindung.“

Witzig finde ich bei den Kommentaren, dass hier das passiert, was Bürger zu recht Politikern vorwerfen: hier wird eine Idee zerredet bevor man ihr überhaupt eine konkret-planerische Chance gibt.

Die Kernfrage ist nach wie vor: welche städteplanerischen Ziele hat eigentlich Mönchengladbach?

Was verstehen die einzelnen Parteien unter „Stadtplanung“? Wo will unsere Stadt Akzente setzen? Wo Arbeitsplätze schaffen?

Wie sich abheben von anderen Gemeinden im Kampf um mehr Einwohner und vielleicht auch Touristen? (Ja, Touristen!)

Der Niederrhein bemüht sich jedenfalls immer mehr um ein Touristen-Image „Radwandern“, warum nicht auch „Radwandern in der grünen Großstadt MG! … mit moderner Kunst und Schlössern? Shopping-Stop, Äckern und Großstadtflair?

Der alte Markt war früher auch für Auswärtige ein beliebtes Ziel – wie können wir das Wieder-Erwecken und positiv Bewerben auch im Umland.

Oder heißt familienfreundlich nur neue Einfamilienhäuser bauen auf der grünen Wiese?

Mehr Kita-Plätze wollen/müssen (Gesetzesvorgabe) andere Städte auch schaffen, hier ist Gladbach doch alles andere als innovativ oder Vorreiter.

Die Idee der Zentrumspartei ist eine Richtungsweisung für Mönchengladbach.

Der Weg ist das Ziel. Ich fürchte nur, bald ist es für jede Innovation überhaupt zu spät: Der Stadtkämmerer warnt vor der „Stunde X“, also wenn die Schulden das städtische Vermögen übersteigen. Dann geht „nichts“ mehr.

Doch was bedeutet das eigentlich konkret für den Bürger? Was kommt da an Kosten auf den Durchschnittsgladbacher zu?

Lieber Herr Kuckels, können Sie mir das beantworten?