Spannende Zeiten für die Landwirtschaft

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Foto: v. l. Heinz Zanders, Annemarie Slaats (Kreisvorsitzende der LandFrauen), Heinz-Josef Tölkes (Vorsitzender Kreisbauernschaft Krefeld-Viersen), Gisela Wolfers (LandFrauen-Vorsitzende Lobberich), Christian Wagner, Nicole Niedack und Henning Janßen.Spannende Zeiten kommen auf die Nettetaler Landwirte zu. Das traditionelle Bauernfrühstück im Rathaus wurde von aktuellen, chancenreichen aber auch beunruhigenden Entwicklungen für diese Branche geprägt. Bürgermeister Christian Wagner nutzte die Winterruhe auf den Höfen, um sich mit den Vertretern der Landwirtschaft hierüber auszutauschen.

Die großen Chancen stellten Dr. Peter Runia, Henning Janßen und Nicole Niedack von der Fontys Fachhochschule aus Venlo vor. Dort wird ab September erstmals das Studium „Food & Flower Management“ angeboten.

Dr. Runia: „Wir wollen damit das Image der „Grünen Branche stärken“. In zwei Studiengängen (Logistik und Marketing) sowie in zwei Sprachen (deutsch und niederländisch) werden Studenten auf die vielfältigen Berufsmöglichkeiten vorbereitet, die der Agrobusinessmarkt bietet.

„Denken Sie nur an die wachsenden Anforderungen der Menschen an sichere und gesunde Lebensmittel oder an die Anforderungen des Umweltschutzes“, so Janßen. Das Studium endet mit dem europäisch anerkannten Bachelor of Commerce und hat eine Regelstudienzeit von acht Semestern. Die ersten Diplomanden werden somit 2012 verfügbar sein.

„Unsere Studenten müssen immer auch praktische Aufgabenstellungen umsetzen“, so Janßen, der schon jetzt für Projekte und Betriebsbesichtigungen den Kontakt zur örtlichen Landwirtschaft sucht und bei Heinz Zanders auf offene Ohren stieß: „Wir sind für eine Zusammenarbeit bereit“, so Nettetals Ortslandwirt.

Auch Landwirtschaftsdirektor Kasper Bruckmann von der Landwirtschaftskammer Rheinland könnte sich eine Zusammenarbeit gut vorstellen. Erste Projektideen liegen auch bereits vor und beschäftigen sich mit der Lagerung und dem Transport von Rohstoffen, dem effektiveren Befüllen von Transporteinheiten oder mit der Verwertung von Gemüseresten. Bürgermeister Wagner ist zuversichtlich, dass die gesamte Grenzregion von dieser Zusammenarbeit profitieren wird.

„Unser Gebiet ist schon jetzt eines der bedeutendsten Gartenbauregionen Deutschlands. Mit der Zusammenarbeit von Höfen und Hochschule sowie den dort ausgebildeten Köpfen werden wir unsere Führungsposition noch weiter ausbauen“.
Ein dagegen beunruhigendes Thema ist das von der Bezirksregierung zwischen Kaldenkirchen und Breyell geplante Sondierungsgebiet für eine Abgrabung.

„Eine Auskiesung in dieser Größenordnung trifft die Landwirte auch weit über Nettetal hinaus, denn viele haben schon jetzt Angst um ihre Pachtflächen“, warnt Heinz-Josef Tölkes, Vorsitzender der Kreisbauernschaft Krefeld-Viersen. „Die Landwirtschaft wird gegen diese Planung protestieren“, kündigt Zanders an. Abschließend erläuterte Bürgermeister Wagner noch die laufenden Projekte und die Haushaltslage der Stadt.

Fontys Fachhochschule Venlo

Fontys Hogescholen sind der größte Hochschulverband in den Niederlanden mit insgesamt 3.300 Dozenten und 33.000 Studenten, 3000 davon in Venlo.

Der Standort Venlo wurde jetzt zum International Campus für den Verband erklärt und erhält weitere englische Studiengänge. Auch der internationale Austausch mit anderen Hochschulen wird künftig über Venlo laufen. Für den Campus werden jetzt neue Gebäude gebaut.

Am Samstag, 15. März, von 10.30 bis 14.30 Uhr bietet die Hochschule einen Tag der offenen Türe an.

Weitere Auskünfte: www.fontys.de

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