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Was hat Mönchengladbach von der Frauen-Fußball-WM?

wm-partnerlogo-c-dfb-mgmgDie von DFB und Politikern beschworenen Impulse für Vereinssport, Integration und Gleichstellung, für Handel und Wirtschaft kosten auch. „Welche wirtschaftlichen Vorteile hat Mönchengladbach als einer der Austragungsorte der Fußball-Frauen-Weltmeisterschaft?“ fragte BZMG die Bundesvorsitzende der Grünen, Claudia Roth.

Als Mitglied des Kuratoriums der Frauen-WM besuchte Sie  am 15. April auch Mönchengladbach (http://www.bz-mg.de/aus-dem-umland-nrw-und-darueber-hinaus/schwarz-gelb-ist-fur-claudia-roth-auch-im-fusball-keine-option.html [1]).

Bei der schwierigen haushaltspolitischen Lage der Stadt Mönchengladbach ist Nachhaken nach Kosten, Ertrag und Nutzen angesagt.

Prompt verweisen die Landtagskandidaten von Bündnis90/Die Grünen Hajo Siemes und Jo Schroers, auf den Imagegewinn.„Alles kann man nicht betriebswirtschaftlich rechnen,“ meinte Jo Schroers.

„Fußball kann zur Akzeptanz und Anerkennung kultureller Vielfalt beitragen“ meinte Claudia Roth. Dieses Signal nehme der DFB sehr ernst.

Dennoch sollte geklärt sein, wie hoch die Investitionen der Stadt Mönchengladbach sind, denn auch die Kosten der Stadt für die Frauenfußball-Weltmeisterschaft müssen transparent dargestellt werden.

Auch die Frage nach der Rolle des DFB bei der Finanzierung ist legitim: Karten werden verkauft, Einnahmen erzielt. Ausgaben von 1 Mio. EURO im Kulturprogramm will der DFB tätigen. Welchen Anteil hat Mönchengladbach als Austragungsort an diesen Geldern?

Ulla Brombeis (Bündnis 90/Die Grünen), Vorsitzende des städtischen Finanzausschusses, gibt zu den finanziellen Planungen des Kämmerers folgende Auskunft:

1.185.000 € Ausgaben
   560.000 € Einnahmen durch Kartenverkauf (wie realistisch?)
   250.000 € Einnahmen durch Spenden (wie realistisch?)

Das ergäbe ein „geplantes“ Defizit von 375.000 € (wenn alles gut geht) im städtischen Haushalt.

Vielleicht zeigt dieser Fußball-Event auch die Kunst einer Kommune, die finanziell am Boden liegt, mit wenigen Mitteln viel und wirtschaftlich nachhaltig etwas zu bewegen.

375.000 € sind als Werbeausgabe für ein großes Unternehmen nicht viel. Ob sich das eine Stadt leisten muss?

Handelt es sich hierbei um eine „Werbung“ als Wirtschaftsstandort?

Wichtig ist für den Bürger, dass zeitnah überprüft und dargestellt wird, was von den ausgesendeten Signalen aus einer Fußball-WM für Vereinsförderung und Integration nachhaltig bleibt.

Die Hockey-WM hat mit Ausnahme eines neuen, wenig genutzen Stadions in den Augen vieler Bürger „nur gekostet“.

Dieser BZMG-Hinweis auf „wirtschaftliche Nachhaltiugkeit“ traf auch bei Claudia Roth auf  Zustimmung.

Wie soll „wirtschaftliche Nachhaltigkeit“ durch wen bewertet werden? Welche Kriterien gelten dafür?

Diese Frage nach „Nachhaltigkeit“, die ein zeitnahes Controlling voraussetzt, stellte sich bis dato offenbar niemand; besonders nicht Politiker.