- BürgerZeitung für Mönchengladbach und Umland 1.0 - http://www.bz-mg.de -

Neubau Zentralbibliothek oder „Kollektiv der Zahlenjongleure“? – Teil III: Magie der Besucherzahlen und ausschweifender Argumentationen – NACHTRAG –

[1]Zu den im Teil III: „Magie der Besucherzahlen und ausschweifender Argumentationen“ dargestellten Besucherzahlen erreichten uns Anfragen unserer Leser. [2] Deshalb hier noch einmal eine Darstellung, ausschließlich der Zahlen.

Wir hatten für das Jahr 2011 beispielhaft die Diskrepanz zwischen den verlautbarten Zahlen der Verwaltung, nach denen 60% der Besucher (von 475.740) nichts entleihen, sondern nur vor Ort gelesen und recherchiert haben sollen.

Daraus ergab sich der (Trug-)Schluss, dass 40% der Besucher, also 190.296 Besucher entliehen haben sollten.

Die von derselben Verwaltung an die bundesweite „Deutsche Bibliotheksstatistik“ gemeldeten 23.978 Besucher (dort „Entleiher“ genannt), die entliehen haben, machen jedoch nur 5,04% der Besucher der städtischen Bibliotheken aus.

Daraus ergibt sich die Frage, warum diese 34,96% (166.318 Besucher) überhaupt in die Bibliotheken kamen. Die Daten gelten, wie schon erläutert, für alle vier Bibliotheksstandorte in Mönchengladbach.

Eine Aufteilung nach diesen steht nicht zur Verfügung bzw. wurde uns auf Nachfrage bei der Pressestelle nicht genannt, weil man meinte, dass die Fachverwaltung „wichtigeres zu tun hätte, als BZMG-Excel-Dateien auszufüllen“.

Betrachtet man die statistischen „Entleiher-Daten“ aus der Bibliotheksstatistik von 1999 bis 2011, stellt man  fest, dass  die Zahl der Entleiher im Verhältnis zu den Besuchern bei nur lediglich 4,03% lag und 2002 erstmalig bei 5%.

Diese im Verhältnis zu den Besuchern nur 5% Entleiher wurde in den Jahren bis 2011 nicht überschritten.

Seit 1999 stieg auch die Zahl der Besucher. Allerdings auch die Zahl der in den Bibliotheken durchgeführten Veranstaltungen, deren Teilnehmer statistisch ebenfalls bei den Besucherzahlen gezählt werden.

Während es 1999 noch 82 Veranstaltungen waren, erhöhte sich deren Zahl schon 2000 auf 184, und hält sich seither immer in einer Bandbreite von 184 bis 236. Im Jahr 2011 waren es sogar 271 Veranstaltungen.

Differenzierung zwischen den Bibliotheksstandorten: Auch hier Fehlanzeige!

Allerdings stellt sich eine weitere Frage. In der Sitzung des Kulturausschusses am 21.02.2013 erläuterte Weyer (Fachbereichsleiter Bibliothek und Archiv) die Situation und Entwicklung der Rheydter Bibliothek. Er führte aus, dass diese 2012 von 1.000 Besuchern täglich frequentiert wurde.

Legt man die Zahl der Besucher aller vier Bibliotheksstandorte zu Grunde, die im Jahr 2011 mit 475.740 angegeben wurde, und es davon auszugehen ist, dass diese auch 2012 zumindest wieder erreicht wurde, ergeben sich (Basis 2011) 1.903 Besucher pro Tag für vier Standorte.

Bei täglich 1.000 Besuchern in Rheydt (so Weyer) verbleiben für die restlichen drei Standorte zusammen nur noch 903 Besucher pro Tag. Ob diese als Argument pro Neubau herangezogen werden können?

1 Kommentar (Öffnen | Schließen)

1 Kommentar Empfänger "Neubau Zentralbibliothek oder „Kollektiv der Zahlenjongleure“? – Teil III: Magie der Besucherzahlen und ausschweifender Argumentationen – NACHTRAG –"

#1 Kommentar von M. Angenendt am 21. März 2013 00000003 11:18 136386468611Thu, 21 Mar 2013 11:18:06 +0000

Also das, was ich hier so zu dem geplanten Neubau oder Wunschneubau? der Bibliothek an der Blücherstraße so lese macht mich mehr als nachdenklich. Eher richtig ärgerlich.

Das Theater, das die Politik jetzt aufführt ist genauso unmöglich. Jeder will mit dem Thema Pluspunkte sammeln.

Sogar dieser Schultz aus Eicken mit seiner Partei „Die Bürgerlichen“ oder ähnlich ist wieder aus der Versenkung aufgetaucht und geht wieder auf populistischen Stimmenfang.
Salafisten ist ja nichts mehr zu holen. Diese Stimmungsmache nervt zusätzlich.

Außer der FWG scheint niemand wikrlich was zu wissen oder zu verstehen.

Enttäuscht bin ich von den Grünen. Die hatte ich für bodenständiger und vernünftiger gehalten. Schade. Muss ich jetzt auch ein Fragezeichen machen.