Biogas-Anlage = Methangas-Anlage

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biogasanlage-juweltopWer etwas „verkaufen“ möchte, wählt für sein Produkt oder seine Leistung aus Marketinggründen gerne mal Begriffe, die zum allgemeinen Sprachgebrauch gezählt werden oder etwas beschönigen. Nicht anders verhält sich das bei den so genannten „Biogas-Anlagen“.

Durch Vergärung, also durch Mikroorganismen, entsteht u.a. Methangas. Dies ist, für sich betrachtet, ein natürlicher Vorgang, wie er z.B. auch bei Deponiegas und Faulgas vorkommt.

Würden „Biogas-Anlagen“ korrekterweise als „Methangas-Anlagen“ bezeichnet, wäre jedem sofort klar, dass in diesen Anlagen mitnichten alles „Bio“ ist.

Dann würden sich viele schon früher einmal die Frage gestellt haben, was ausser Mais und Gülle noch alles in solchen Anlagen für die  Methangas-Produktion eingesetzt wird oder eingesetzt werden kann oder gar geplant ist.

Diese Aufzählung hört sich nicht mehr so „bio-appetitlich“ an, wie „nur“ Mais:

Reichen die Möglichkeiten doch von Kommunalem Grünschnitt, Getreideputz, Blättern von Zuckerrüben über Mist von Geflügel und Pferden, Schlachtabfälle, mit besonderen Auflagen auch Rückständen aus der Lebensmittelverarbeitung, Biomüll (braune Tonne, Haushaltsmüll) Altfetten bis hin zu Klärschlamm. Die Technologie der Anlagen lässt das alles zu.

Wenn nun also in diesen Anlagen pflanzliche und tierische Roh- und Abfallstoffe (so genannte „Bio-Masse“) fermentiert werden, muss man sich darüber im Klaren sein, dass darin auch alles enthalten ist, was bei der Erzeugung eingesetzt wurde und mit den Gärresten freigesetzt wird: Düngemittel, Herbizide, Insektizide, Spuren von Antibiotika, Salmonellen, Clostridien, …

Das alles klingt bei weitem nicht so „marketing-sympathisch“ und vor allem gar nicht mehr nach „Bio“.

Mit dem Ausbringen der Gärreste als „Dünger“ gelangen alle Stoffe und Organismen, die nicht in Gas umgesetzt werden, wieder in unsere Umwelt; auch das hat nichts mit „Bio“ zu tun.

Die korrekte Bezeichnung ist also: „Anlage zur Methanherstellung auf der Basis pflanzlicher und tierischer Roh- und Abfallstoffe.“

Die fachlich korrekte Bezeichnung „Methangas-Anlage“ hätte die „Biogas-Marketingaktivitäten“ der NVV und der sie unterstützenden bekannten Mönchengladbacher Politiker noch erheblich schwieriger gemacht als sie ohnehin schon sind.

Man stelle sich vor, die NVV und die Landwirte hätten am 27.01.2010 nicht eine „Biogas Mönchengladbach-Süd GmbH & Co. KG“, sondern eine „Methangas Mönchengladbach-Süd GmbH & Co. KG“ gegründet.

Hinweis:

Konsequenterweise werden wir deshalb zukünftig nur noch den Begriff “Methangas-Anlage” verwenden und haben dementsprechend auch die Themenreihe nunmehr “richtig” benannt: http://www.bz-mg.de/category/themenreihen/methangas-anlage-wanlo

2 Kommentare zu “Biogas-Anlage = Methangas-Anlage
  1. @ Hülldopp

    Da kann ich nur zustimmen.

    NVV und Beine & Co betreiben (wieder einmal) „Augenwischerei“ und versuchen uns Bürger für dumm zu verkaufen.

    Die haben „den Knall noch nicht gehört“!

    Vielleicht hört Herr Beine stattdessen ja wirklich nur noch „den Herzschlag der Region“.

  2. endlich mal die wahrheit.

    warum hat bisher keiner daran gedacht? bio – diese silbe macht blind. willenlos?

    bei politikern ist das so. sonst könnte nicht passieren, was passiert.

    bio ist gut. bio muss gut sein. biogas vernebelt die hirne. das ist gut für die nvv und alle die anderen, die diese dinger nur bauen, weil es ohne ende subventionen bis zum abwinken gibt.

    die reiben sich die hände und lachen sich kaputt, wie sie es locker schaffen, alle für dumm zu verkaufen.

    der bürger? staunt, lässt die energiekonzerne und politiker gewähren. er zahlt brav die zeche.

    riesenaufwand und überteuert – wenig energie = biogas.

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