GroKo-Deals-Tränen

Glossi [ - Uhr]

[21.12.2014] Tach Leute! Am Ende vom Advent, der Zeit der Besinnung, entdecke auch ich an mir mal eine emotionale Seite. Plätzchen und Behaglichkeit, Lichterschein und Weihnachtsklassiker, Harmonie auf Weihnachtsfeiern, … dauerhafte Gegenwehr zwecklos.

Ja, zugegeben, im Grunde meines Herzens bin ich sentimental und sensibel.

Vielleicht liegt es an dieser Stimmungsmelange, die mir zunehmend die Tränen in die Augen treibt, wenn ich an ihn denke: Den Einzig-Wahren, schnell vergessenen, aber unvergesslichen Kommunalpolitiker mit Verstand, Biss und Rückgrat:  Lothar („Loddar“) Beine.

Unvergessen seine Auftritte zur Biogas (sorry: Methangas)anlage als treuer Verfechter der NEW-Energiepolitik.

Wahrhaft prächtig, seine argumentativ brillanten Redeschlachten mit dem politischen Gegner.

Seine harte Fraktionshand, die auch mal intern für Ordnung sorgte und manchem über den Mund fuhr.

Wie bitte? Ihr meint, so was gehe gar nicht?

Nun ja, ich bitte Euch, ich bin ein spitzfindiger Schreiberling und was bitte schön kann ich anders über die derzeitige politische Großwetterlage im Rat berichten als das, was auch in Berlin gilt: Harmonie, Engelsgesang und gegenseitiges Schulterklopfen all-überall auf deutschen Groko-Erden.

Da muss einem doch sentimental werden in Erinnerung an Typen mit Ecken und Kanten, mit Biss und Scharfsinn, auch wenn so ein Mann manchem politischen Genossen, manchem Bürger und politischen Gegnern die Tränen in die Augen trieb.

Immerhin waren es Tränen, die einer demokratischen Streitkultur entstammten.

Und heute?

Schon seit der Kommunalwahl herrscht dagegen im Rheydter Ratssaal permanente Adventsstimmung, die unaufhörlich, ihrem sentimentalen Höhepunkt am Jahresende entgegen strebt.

Was soll man sonst denken, wenn zwei Koalitionäre trunken vor Glück im Rheydter Ratssaal mit roten Bäckchen „Vom Himmel hoch da kommen wir her“ (nämlich per Flieger aus Berlin) glückselig jauchzen und sich gegenseitig auf den schwarzen Anzug  bzw. das kleine Karierte mit Schal klopfen?

Oder wenn der eine dem anderen bei dessen Jungfrauen-Haushaltsrede freundlich gönnerhaft, fast an Arroganz grenzend, zunickt und hin und wieder Zuspruch signalisierend mit seinem Stift auf sein Pult klopft und dabei vielleicht denkt: „Tja, Kleiner, dich habe ich doch längst ‚im Sack‘“.

Das wäre „Loddar“ nicht passiert. Niemals!

Er hatte es nicht nötig, die Zusammenarbeit mit den Kooperationspartnern in den höchsten Tönen zu loben. Dank für gute Zusammenerbeit: klar. Respekt für andere Auffassungen: auch.

Manchmal sogar Anerkennung für die politischen Gegner außerhalb der Kooperation.

Aber immer darauf bedacht, das eigene und das Profil der eigenen Fraktion zu schärfen. Gut, das ist ihm nicht immer ganz gelungen, aber eben konsequent und ohne sich verbiegen oder gar verformen zu lassen.

„Leviten lesen“ war „Loddars“ große Stärke. Mal dem politischen Gegner (Freunde gibt es in der Politik nicht), mal Parteifreunden (wirkliche Freunde gibt es in der Partei auch nicht), die er früher mal ganz siegestrunken als langjähriger „Freund“ bezeichnet hatte.

Irgendwann hören für „Loddar“ solche Freundschaften auf, dann nämlich, wenn sich ein solcher „Freund“ nicht an Verabredungen und zigtausend EURO zurück hält.

Doch zurück zum hier und jetzt:

Wie komm‘ ich jetzt eigentlich auf Pat & Patachon?

Versteh‘‚ ich auch nicht, bezeichnet man doch so heute noch scherzhaft das ungeschickt wirkende Nebeneinander zweier Personen mit sehr verschiedenem Körperbau.

Wenn die beiden bis 1940 in ihren Filmen auftraten, wusste man, woran man mit ihnen war.

Vielleicht sind die beiden deshalb auch heute noch so beliebt, weil sie nichts sagen mussten, um zu wirken.

 

Das wollt‘ ich nur mal gesagt haben und mich nun ganz den kommenden Feiertagen widmen.

Euch angenehme Weihnachtstage und uns allen ein gutes neues Jahr!

Euer Glossi

 

Foto-Ursprung: Stuelpner/pixelio.de

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