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DIE LINKE: Bernhard Clasen

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2 Kommentare Empfänger "DIE LINKE: Bernhard Clasen"

#1 Kommentar von Hannelore Huber am 10. September 2009 00000009 22:59 125262359510Thu, 10 Sep 2009 22:59:55 +0000

CCS (Carbon Capture and Storage) und CO2-Pipeline.

Sehr geehrter Herr Clasen,

wie stehen Sie zu dieser Technik und dem Vorhaben CO2 via Pipeline in den Norden zu transportieren. So ist z.B. Sylt als Lagerstätte im Gespräch (gar schon vorgesehen?).

Die Technik ist noch nicht ausreichend erprobt. Die CO2-Pipeline stößt auf massiven Widerstand und Ablehnung in der Bevölkerung, was ich sehr gut verstehen kann.

Zu alledem kommt die nicht endgültig geklärte Haftungsfrage für die Industrie. Es kann nicht sein, dass auf uns ein neues „Asse“ zukommt. Nach 30 Jahren ist die Industrie raus und der Steuerzahler dran. Bei der Asse werden bereits Zahlen in Milliardenhöhe genannt. Kosten, die auf die Bürger/Steuerzahler zukommen werden.

Wir zahlen also doppelt und dreifach: Energiekosten, Subventionen/Steuervergünstigungen und nun Endlager-/Sanierungskosten.

Nebenbei wäre da noch die Frage nach ausreichender Haftung durch Versicherungen, die solche Unternehmen haben müßten. Z.B. wird der Atomindustrie immer wieder vorgeworfen keinen ausreichenden Versicherungsschutz zu haben (so dieser überhaupt noch jemandem nützen würde).

Wie stehen Sie zu den Vorhaben von Bayer (bzw. der Industrie) in Bezug auf CCS, CO2-Pipeline und der Haftung durch die Industrie?

Vorab vielen Dank für Ihre Antwort.

#2 Kommentar von BernhardClasen am 11. September 2009 00000009 15:24 125268268603Fri, 11 Sep 2009 15:24:46 +0000

Sehr geehrte Frau Huber,
haben Sie herzlichen Dank für Ihre Frage, mit der Sie mir aus der Seele sprechen.

Der Energiekonzern RWE plant, Kohlendioxid vom Kraftwerk Hürth bei Köln per Pipeline ins nördlichste Bundesland zu transportieren und dort in einigen Tausend Metern Tiefe in „Aquifere“ genannte poröse Gesteinsschichten zu pumpen. Verlaufen wird diese CO2-Pipeline, sollte dieses Projekt jemals Wirklichkeit werden, durch Duisburg-Süd und auch in unmittelbarer Nähe von Mönchengladbach.

Nun ist RWE kein Unbekannter, wenn es um Profite auf Kosten von Umwelt und Gesundheit geht. So hatte der Konzern lange den Einstieg in das bulgarische Atomkraftwerk Belene geplant. Das das geplante AKW in einem Erdbebengebiet liegt, interessiert RWE ebenso wenig, wie der Atommüll, den die RWE-Tochter „Urenco“ nach Russland schickt, wo er dann in der geschlossenen Stadt Nowouralsk, bestens geschützt vor den Augen einer kritischen Öffentlichkeit, in rostenden Fässern vor sich hinstrahlt. Misstrauen gegenüber diesem Konzern ist gesund.

Der Unfall mit CO2 im August 2008 in Mönchengladbach, bei dem 107 Menschen verletzt wurden, zeigt, wie gefährlich dieser Stoff ist.

Ich werde aus diesen Gründen gegen diese CO2-Pipeline kämpfen. Sie stellt eine Gefahr für die Bevölkerung Mönchengladbachs dar. Ich hoffe, dass diese Pipeline auch in Mönchengladbach auf großen Widerstand stoßen wird. Die GegnerInnen der Pipeline können mit der Unterstützung der Mönchengladbacher LINKEN rechnen.

Mit freundlichen Grüßen
Bernhard Clasen