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Bemerkenswert [mit O-Tönen und Bildergalerie]

dsc_1727 [1]Bemerkenswert in vielerlei Hinsicht war sie, die CDU-Wahlver­anstaltung am Dienstag, den 03.05.2010 an der Südtribüne des Borussenstadions. Die etwa 1.000 Besucher hatten Angela Merkel erwartet, die jedoch wegen der Griechenlandkrise kurzfristig abgesagte und vom hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch vertreten wurde.

dsc_1782 [2]Und es war eine durchaus würdige Vertretung, die den bekennenden Eintracht-Fan in das Stadion des Liga-Konkurrenten führte. Als Ministerpräsident und Rüttgers-Freund zeigte er sich näher an Landespolitik, als man von Merkel hätte erwarten dürfen.

dsc_1759 [3]Bemerkenswert war, dass neben einem ortsansässigen Sicherheitsdienst die Borussia fast 40 Ordner in CDU-Dienst gestellt hatte. Letztere führten Eingangskontrollen durch, die bei manchen „arrivierten“ Nicht-Stadiongängern zu leichten Irritationen führten. Denn wer lässt sich schon gerne abtasten und in die Handtasche schauen.

dsc_1686 [4]Bemerkenswert war auch die souveräne Anmoderation der Veranstaltung durch Hans Wilhelm Reiners, der die unangenehme Aufgabe hatte, den Anwesenden mitzuteilen, dass Angela Merkel nicht kommen würde.

dsc_1763 [5]Die Tatsache, dass die Mönchengladbacher Band „Just Is“ es im Laufe des Vorprogramms schaffte, auch die Herrschaften in „gesetztem Alter“ zum Erheben von den Kunststoffschalen und zu rhythmischen Mitklatschen zu bewegen war auch bemerkenswert.

Bei der Borussen-Hymne „Die Elf vom Niederrhein“ hat sogar der eine oder anderen leise geklatscht und mitgesungen, von dem man es nicht erwartet hätte.

dsc_1719 [6]Bemerkenswert war auch das von Reiners moderierte Vorstel­lungsintro der beiden Mönchengladbacher Landtagskandidaten Norbert Post und Michael Schroeren. Während Norbert Post nicht so sehr auf seine eigenen „Leistungen“ abhob, breitete Schroeren alles das aus, was er geleistet habe und wofür er sich im Falle seiner Wahl einzusetzen gedenke.

Hören Sie hier die Kandidatenvorstellung:

[audio:10-05-03-reiners-post-schroeren.mp3]

Bemerkenswert war, dass bei fast allen Rednern die Bundespolitik im Zentrum stand und nur wenig, dann aber Agitierendes aus NRW in Richtung SPD und Linke und mit „gebremstem Schaum“ in Richtung Grüne zu hören war.

Denen warf Rüttgers vor, den „Konsens der Demokraten“ aufgekündigt zu haben, gemeinsam gegen Extremisten und Radikale anzutreten. Dies warf er auch „der Kandidatin“ (Hannelore Kraft) ebenso vor, wie, dass sie in ihrem Wahlkampf nur bundespolitische Themen anspreche.

dsc_1787 [7]Zuvor hatte sich der bekannt gute Rhetoriker Roland Koch in einer etwa 40-minütigen Rede sich als Wahlkämpfer für Rüttgers, indem er u.a. die bundespolitische Bedeutung der NRW-Wahl am 9. Mai hervorhob, einen Stillstand durch eine Veränderung der Mehrheit im das Bundesrat prognostizierte, wenn CDU und FDP ihre NRW-Koalition nicht fortsetzen könnten und das 3-gliedrige Schulsystem verteidigte. Er bezeichnet sich als „Sachverständiger in Sachen Andrea Ypsilanti“ und warnte vor einer Zusammenarbeit von SPD und Grünen mit den Linken.

dsc_1813 [8]Bemerkenswert ebenfalls die für seine Verhältnisse eher „demütige“ Rede von Jürgen Rüttgers. Auch für ihn waren Bundespolitik und die aktuelle Griechenlandkrise Kernthemen seiner Aussagen und erklärte den vornehmlich aus CDU-Mitgliedern und -Anhängern bestehenden Zuhörern, warum es so wichtig sei, Griechenland zu unterstützen.

Ebenso wie Koch warnte Rüttgers vor der so genannten „Einheitsschule“ und der Konsequenz daraus, dass mehr Privatschulen entstehen würden, an denen dann als erste die Funktionäre der SPD und der Gewerkschaften ihre Kinder anmelden würden. Mit wenigen Worten erwähnte Rüttgers seine Herausforderin und sprach von ihr nur als „diese Frau“ oder „die Kandidatin“.

Hier die komplette Rede von Jürgen Rüttgers [ca. 38 Min] [audio:10-05-03-rede-ruettgers.mp3]

Am Ende seiner Rede forderte Rüttgers die Besucher auf, beide Stimmen der CDU zu geben. „Der Koalitionspartner ist drin“, meinte er bemerkenswerterweise. Welchen er damit meinte, lies er offen. Er lies offen, ob er damit seinen Wunschpartner FDP oder die „2. Wahl“, nämlich die Grünen, oder – als „Ultimaratio“ eine Große Koalition mit der SPD gemeint hatte.

Auch das Ende der Veranstaltung war bemerkenswert: Lang anhaltender Applaus für Rüttgers und Koch. Die Abschiedsworte waren Michael Schroeren vorbehalten: [audio:10-05-03-schlussworte-schroeren.mp3]

dsc_1847 [9]dsc_1846 [10]dsc_1844 [11]dsc_1845 [12]  

 

Hier weitere Bilder einer aus CDU-Sicht sicherlich gelungenen Veranstaltung:

2 Kommentare (Öffnen | Schließen)

2 Kommentare Empfänger "Bemerkenswert [mit O-Tönen und Bildergalerie]"

#1 Kommentar von Jose am 6. Mai 2010 00000005 18:12 127316955106Thu, 06 May 2010 18:12:31 +0000

Herr Schroeren, warum immer dasselbe? Es wäre sehr erhellend wenn er uns wenigstens verraten würde, welche Millionen er nach MG geholt hat.

Warum haben wir davon nie etwas gehört? Die sind sicher nicht heimlich, still und leise auf ein städtisches Konto geflossen und unbemerkt im Haushaltsloch verschwunden?

Bzw. haben zu dessen Verringerung beigetragen?

Das wäre doch medienwirksam inszeniert worden!

Bleibt nur der Verdacht, dass es sich um die Mittel aus dem Konjunkturpaket II handelte?

Wenn er die meint. Die brauchte er nicht zu holen. Die kamen automatisch.

Die anderen Aussagen kennen wir von den Wahlplakaten. Nichts wirklich neues.

#2 Kommentar von Carl.Kobsch am 6. Mai 2010 00000005 21:21 127318086109Thu, 06 May 2010 21:21:01 +0000

Ach was sind wir doch vergesslich, Michael hat doch die Millionen für den Bau der L19 geholt. So wurde es gefeiert in der RP, damals.

Wo hat er sie nur „zwischengeparkt“? Übrigens sollten die nur reichen von Odenkirchen bis Schloss Rheydt, damals war das für M.S. ausreichend.

Jetzt meint er ja, sie müsse bis Neuwerk durchgehen, diese Strasse. Ob er dafür nochmal etliche Millionen kriegt?

Ach nein, das „holen“ war nur eine Zusage seines damaligen Verkehrsministers, den gibt es auch schon nicht mehr, der war ja nicht mehr vorzeigbar.

Also in Gladbach sind auch diese Millionen niemals angekommen.

Alle Summen, die per Förder-Antrag der Verwaltung genehmigt wurden, die schreibt M. sich jetzt auf seine Fahne, nennt man landläufig „sich mit fremden Federn schmücken“.