Schon gewählt? – Wenn nicht, dann aber schnell!

Red. Politik & Wirtschaft [ - Uhr]

stimmzettelErstmals wird bei der Landtagswahl 2010 nach dem Zweitstimmen­wahlrecht gerechnet. Die Wähler haben also zwei Stimmen: eine Erst- und eine Zweitstimme. Die Erststimme wird auf der linken Hälfte des Stimmzettels vergeben, auf der rechten Hälfte vergibt man die Zweitstimme.

Auf jeder Hälfte des Stimmzettels darf nur ein Kreuz gemacht werden, ansonsten ist der Stimmzettel ungültig. Wenn nur ein Kreuz auf dem Stimmzettel steht, ist dieser trotzdem gültig.

Wahlberechtigt bei nordrhein-westfälischen Landtagswahlen sind alle Deutschen, die sich seit mindestens drei Monaten in Nordrhein-Westfalen aufhalten, ihr 18. Lebensjahr vollendet haben, in Nordrhein-Westfalen seit mindestens 16 Tagen eine Wohnung besitzen oder sich sonst gewöhnlich aufhalten und ihr Wahlrecht nicht durch einen Richterspruch verloren haben.

Der nordrhein-westfälische Landtag hat nominell 181 Abgeordnete.

2005-prozente1Bei der letzten Landtagswahl in NRW (2005) erzielte die CDU ein Rekordergebnis und löste die SPD als stärkste Partei im Land ab. SPD, Grüne und FDP mussten Stimmenverluste hinnehmen. Alle anderen Parteien scheiterten deutlich an der 5%-Hürde. Die neugegründete WASG bekam knapp über 2% der Stimmen und damit in den Genuss staatlicher Parteienfinanzierung.

Überraschend hoch war damals die Wahlbeteiligung mit 63,0% gegenüber 56,7% bei der Landtagswahl im Mai 2000.

2005-sitzeMit jeweils 3 Überhangmandaten (für die CDU) und 3 Ausgleichsmandaten (für die SPD) zogen nach der 2005er-Landtagswahl 187 Abgeordnete im Landtag ein.

Ausschlaggebend für die Zahl der Sitze, die eine Partei im Landtag erhält, ist aber in erster Linie deren Anteil an den gültigen Zweitstimmen. Erreicht eine Partei landesweit nicht mindestens 5% der Stimmen, wird sie bei der Verteilung der Sitze nicht berücksichtigt (Fünf-Prozent-Klausel).

Falls eine Partei mehr Direktmandate gewonnen hat, als ihr über die Zweitstimme zustehen, wird die Zahl der Landtagsabgeordneten so lange auf die nächst höhere, ungerade Zahl aufgestockt, bis für alle Parteien eine Sitzverteilung nach dem Verhältnis der Zweitstimmen möglich ist (Überhang- oder Ausgleichsmandate).

Mit der Erststimme entscheiden die Wähler, wer direkt in den Landtag einzieht, es genügt also die relative Stimmenmehrheit.

Mit der Zweitstimme entscheiden sich die Wähler für eine Landesliste einer Partei. Auf dieser Liste stehen in einer festen Reihenfolge Kandidaten, die für die Partei in den Landtag einziehen sollen.

Es ist nicht möglich, eine Koalition zu wählen. Einen geringen „Einfluss“ auf eine Koalition hat der Wähler dennoch.

Möchte er eine Partei stärken, die seiner Ansicht nach ein Koalitionspartner für eine andere Partei sein könnte, wählt er mit seiner Erststimme den Direktkandidaten des vermeintlich größeren Koalitionspartners und mit der Zweitstimme die Liste der Partei, von der er glaubt, dass diese als „kleinerer“ Koalitionspartner in Betracht kommt.

Das ist natürlich Theorie und kann nur „greifen“, wenn man eine Zweierkoalition möchte.

Will man nur eine Partei „stärken“ gibt man ihr Erst- und Zweitstimme.

Nicht wahlrelevant, aber dennoch mal ganz interessant zu sehen ist das privat betriebene Umfrageprotal „deutschland-stimmt-ab„, auf dem u.a. Aussagen zu denkbaren politischen Konstellationen gemacht werden können.

2 Kommentare zu “Schon gewählt? – Wenn nicht, dann aber schnell!
  1. Richtig, „Fettarme_H-Milch“, die Wahl endet um 18:00 Uhr und damit auch unser Countdown. 😉

  2. Der Countdown Landtagswahl 2010 auf bz-mg.de ist so nicht ganz richtig. Die Wahlhandlung beginnt um 08.00 Uhr.

    Der Countdown hier läuft aber um 18.00 Uhr ab. Dann ist die Wahl beendet! Bitte den Counter um 10 Stunden korrigieren. Danke!

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