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Veränderungen auf dem Wohnungsmarkt erfordern Umdenken in Baupolitik

[1]Ein Bevölkerungsrückgang um rund 5.500 Personen seit 2002, ein Geburtenrückgang um 17 Prozent seit dem Jahr 2000 und ein deutlicher Rückgang jüngerer Altersgruppen bei gleichzeitiger Zunahme der älteren Jahrgänge: Der demografische Wandel macht sich auch in Mönchengladbach bemerkbar und wirkt sich mit zunehmender Dynamik auch auf den Wohnungsmarkt aus.

So wird die Zahl der Haushalte bis zum Jahr 2025 um rund 4000 (3,25 Prozent) sinken.

Was die Entwicklung konkret für die Stadt bedeutet, hat das Institut InWIS, Forschungs- und Beratungsgesellschaft mit Sitz in Bochum im Auftrag der Stadt analysiert.

Die Untersuchung soll zukünftig Grundlage für ein „Handlungskonzept Wohnen“ für Mönchengladbach sein, mit dem die Verwaltung durch die Ausschüsse für Soziales, Gesundheit und Senioren und den Planungs- und Bauausschuss beauftragt wurde.

Gleichzeitig ist das zukünftige Handlungskonzept aber auch Grundvoraussetzung dafür, an Landesmittel in der Wohnungsbauförderung zu erhalten.

Die Ergebnisse der „Wohnungsbedarfs- und Wohnungsnachfrageprognose Mönchengladbach“ stellte die Fachverwaltung jetzt im Planungs- und Bauausschuss vor.

Der demografische Wandel und die Individualisierung der Gesellschaft bedingen laut Studie einen zielgruppenorientierten und kleinteiligen Wohnungsbau.

Altersgerechte Wohnungen und Wohnformen mit Betreuungs- und Serviceangeboten, adäquate Angebote für „best ager“ (50 bis 65 Jahre) mit hohen Ansprüchen an Wohnung und Wohnumfeld, aber zugleich auch familiengerechte und attraktive Angebote zur Wohneigentumsbildung sollten demnach geschaffen werden.

Dass zukünftig der Wohnungsbedarf sinkt – er liegt derzeit bei rund 250 Wohnungen im Jahr -, dafür aber die Nachfrage nach Wohnqualität steigt, erfordert laut Studie ein Umdenken in der Bauland- und Wohnpolitik:

Umfassende Modernisierungen im Bestand, insbesondere ausgelöst durch Generationswechsel, sollten den Qualitätsstandard von Neubauten erreichen.

Im Eigenheimbau wird es zukünftig noch stärker darauf ankommen, zielgruppenspezifische Angebote zu unterbreiten.

Zu den Zielgruppen gehören junge Familien mit geringen bis mittleren Einkommen, einkommensstarke Paare und Familien, Mehr-Generationen-Familien sowie „best ager“ mit mittleren bis höheren Einkommen.

[PM]

pfeil-rechts1Kommentar der BZMG-Redaktion:

Wie komplex dieses Thema ist, aber auch wie dringend notwendig eine Steuerung der städtischen Baulandpolitik für Wohnen und Gewerbe ist, zeigen einige BZMG-Artikel aus dem Archiv.

Bund plant Kürzungen bei der Städtebauförderung [2]

Beispiele für Neubaugebiete: Wohnquartier „Am Wasserturm“ [3] und „Leuchtturmprojekt Dahlener Heide“ [4]

Traum vom stadtnahen Wohnen im Grünen – geht das?  „Nordpark [5][nicht mehr relevant] , kritische Bauzonen am Stadtrand [6]

Umwelt: fortschreitende Flächenversiegelung schädigen Wohnqualität [7] und Forderungen des Bundesumweltamts: Städtebau in Zeiten des Klimawandels [8]

Bauen allein genügt nicht: Barrierefreiheit endet vor der Haustür [9]

Infrastruktur: Gewerbegebiet Dünnerfeld – eine städtebauliche Altlast [10]

1 Kommentar (Öffnen | Schließen)

1 Kommentar Empfänger "Veränderungen auf dem Wohnungsmarkt erfordern Umdenken in Baupolitik"

#1 Kommentar von Halling am 24. Februar 2012 00000002 19:29 133011177807Fri, 24 Feb 2012 19:29:38 +0000

Was gebraucht wird sind energieeffiziente Wohnungen die auch nicht gut betuchte zahlen können. Grade die müssen am meisten für die zweite Miete zahlen.

Da wäre noch viel zu tun und vor allem auch CO2 zu sparen.