„Karstadt Rheydt muss bleiben!“ • Grüne sprachen mit Betriebsrat

Hauptredaktion [ - Uhr]

Eine Delegation der Grünen hat jetzt mit dem Betriebsrat bei Karstadt Rheydt ein ausführliches Gespräch geführt. Hintergrund bildete die Ankündigung des Vorstands der Warenhauskette Mitte des Monats, fünf weitere Filialen – darunter Karstadt Rheydt – zu schließen.

Als Grund hatte das Unternehmen eine negative Umsatz- und Ergebnisentwicklung sowie die Konkurrenz von Einkaufszentren genannt. Von den Schließungen sind nach gewerkschaftlichen Angaben 540 Beschäftigte betroffen, in Rheydt sind es etwa 90 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Der österreichische Immobilien-Investor Rene Benko hatte Karstadt im letzten Jahr übernommen.

„Karstadt Rheydt zum 30. Juni 2016 zu schließen, ist ein Punkt, den die Beschäftigten ebenso wenig wie wir nachvollziehen können“, sagt Mönchengladbachs Grünen-Fraktionschef Karl Sasserath.

Die Belegschaft, das hatte die Vorsitzende des Karstadt-Betriebsrats in Rheydt, Ursula Richter, zum Ausdruck gebracht, bekomme den Schwarzen Peter zugeschoben.

„Offenbar werden dem neuen Investor einige Standorte zum Fraß vorgeworfen, denn die Situation in Rheydt sieht keineswegs so aus, dass eine Schließung des Standorts zwingend wäre“, meint auch Marco Feinendegen, Sprecher der Grünen in der BV Süd. Nach den Informationen, die den Grünen vorliegen, hat das – übrigens barrierefreie  –  Karstadt-Haus in Rheydt nach der ersten Hälfte des laufenden Geschäftsjahres schwarze Zahlen geschrieben.

Auch habe die Eröffnung des „Minto“ an der Gladbacher Hindenburgstraße noch keine nachteiligen Auswirkungen gezeigt.

Zudem sprechen sich viele Kunden tagtäglich gegen eine Schließung des Standortes Rheydt aus.

„Karstadt hat die schwierige Umbauphase in der Rheydter Innenstadt gut überstanden“, sagt Sasserath mit Blick auf die 28-Mio-Euro-Investition und die städtebauliche Bedeutung des Kaufhauses für Rheydt.

Weder Sasserath noch die übrigen Teilnehmer der Grünen-Delegation um Franz Bauman, Ulla Brombeis, Marco Feinendegen und Ulla Schmitz können den Kurs des neuen Karstadt-Eigentümers nachvollziehen, der nichts anderes als eine rigide Spar- und Kürzungspolitik auf dem Rücken der überwiegend weiblichen Beschäftigten sei.

„Bei der Forderung „Karstadt Rheydt muss bleiben“ stehen wir solidarisch an der Seite der Beschäftigten“, so Sasserath.

Die Grünen schlagen der schwarz-roten Ratsmehrheit vor, ebenfalls das Gespräch mit dem Betriebsrat der Beschäftigten  von Karstadt-Rheydt zu suchen.

Für Anfang Juni haben die Grünen ein zusätzliches Gespräch mit dem Rheydter Filialgeschäftsführer von Karstadt, Hanno Bohnert, vereinbart.

Foto: Norbert Kannenberg

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