Nachfolge von Baudezernent Andreas Wurff: Wahl am 17.06.2015 eher unwahrscheinlich • Sind der CDU die Bewerber ausgegangen?

Bernhard Wilms [ - Uhr]

Es ist still geworden um die Wiederbesetzung der Stelle des Baudezernenten für Mönchengladbach. Dabei wollte die CDU in der Ratssitzung am 17.06.2015 den Nachfolger von Andreas Wurff wählen lassen.

Vieles deutet darauf hin, dass die CDU ihren Zeitplan nicht einhalten kann, weil man die Attraktivität dieses Postens in der Stadt Mönchengladbach für potenzielle Bewerber überschätzt hatte.

Auf unsere Nachfrage wie viele Bewerber noch „im Rennen“ seien teilte uns die CDU-Fraktion am 28.05.2015 mit, dass darauf keine konkrete Antwort gegeben werden könne, da man sich nach wie vor in einem offenen Auswahl- und Bewerbungsprozess befinde. Man befinde sich jedoch im Zeitplan.

Zuvor hatte die städtische Pressestelle uns zur selben Frage „an die Politik“ verwiesen.

Wie zu erfahren war, soll der überwiegende Teil der fast 19 (oder 17) Bewerber ihre Bewerbung zurückgezogen haben, von den restlichen seien viele „durchs Raster“ gefallen, so dass man – wie man so schön sagt – aus gut „unterrichteten Kreisen“ hört, dass nur noch einer, höchstens aber zwei noch „im Topf“ seien, die jedoch auch kaum die Anforderungen erfüllen, die der CDU-Fraktionsvorsitzende Dr. Hans Peter Schlegelmilch vorgegeben hatte.

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Denkbar ist, dass die relativ geringe Bewerberanzahl auch damit zusammenhängt, wie die CDU-Fraktion und hier namentlich deren Vorsitzender Schlegelmilch die Abwahl von Andreas Wurff betrieben hat.

Vielleicht haben sich durchaus geeignete Bewerber erst gar nicht beworben, weil sie in Kenntnis der „Causa Wurff“ aus einer sicheren Position heraus auf die durchaus fragwürdige „Umgangskultur“ in Mönchengladbach geschlossen haben.

So könnte die CDU, die sich im GroKo-Kooperationsvertrag die Auswahl des neuen Baudezernenten ausbedungen hatte, letztlich mit leeren Händen da stehen.

Als Indiz, dass dies aktuell der Fall zu sein scheint, kann gelten, dass den anderen Fraktionen im Rat noch keine Vorstellung des CDU-Kandidaten avisiert bzw. angeboten wurde.

Nun ist die vorherige Einbindung der Nicht-Kooperationsfraktionen in Form eines „Vorstellungsgespräches“ keine Pflicht, jedoch seit Jahren geübte Praxis.

Dies auch mit dem legitimen Ziel, für eine breite Zustimmung in der geheim und ohne vorherige Personaldiskussion durchzuführenden, dafür aber öffentlichen Wahl zu werben.

Eine solche Vorstellung hat es mit dem Personal- und Ordnungsdezernenten Hans Jürgen Schnaß (SPD) und der neuen Rechts- und Sozialdezernentin Dörte Schall (SPD) gegeben.

Vor der Wahl des parteibuchlosen Baudezernenten Andreas Wurff im Jahr 2010 hatte dieser – wie auch weitere Bewerber – eine Art Assessment-Center durchlaufen und sich dabei gegen insgesamt 37 Mitbewerber (teilweise auch mit „Grünen-Parteibuch“) durch.

Wurff wurde seinerzeit vom Rat einstimmig (also auch mit den Stimmen der CDU) gewählt, nachdem er allen Ratsfraktionen Rede und Antwort gestanden hatte.

Weiteres Indiz dafür, dass die CDU noch keinen adäquaten Bewerber gefunden zu haben scheint, ist die Tatsache, dass auf der Tagesordnung für den Hauptausschuss am 10.06.2015, der auch Personalausschuss und vorbereitender Ausschuss für die nächste Ratssitzung (17.06.2015) ist, ein TOP „Wahl des Baudezernenten“ fehlt.

Auch, im „Flurfunk“ der Verwaltung herrscht zu diesem Thema absolute „Funkstille“.

Nicht ausgeschlossen, jedoch unüblich und der Tragweite des Vorganges vollkommen unangemessen wäre, wenn die CDU im Hauptausschuss (oder im Rat) in einer Tischvorlage die Wahl eines neuen Baudezernenten, sozusagen als Überraschung, vorschlagen würde.

 

 

Ein Kommentar zu “
Nachfolge von Baudezernent Andreas Wurff: Wahl am 17.06.2015 eher unwahrscheinlich • Sind der CDU die Bewerber ausgegangen?”
  1. CDU: Nix ist unmöglich. Denen trau ich alles zu. Zaubern vielleicht Überraschung jemand aus dem Hut: Tata! Überraschung!

    Oder eben nicht.

    Ich bin ehrlich. Finde geschieht denen recht wenn keiner in Gladbach anheuern will. Hätte auf so nen Job auch keinen Bock. Auch nicht für das Geld.

    Wer andern eine Grube gräbt fällt selbst hinein. Dumm gelaufen?

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