Giesenkirchen: Parkplätze wichtiger als Kindergartenplätze

Red. Giesenkirchen [ - Uhr]

konstantinplatzHocherfreut verkündet Frank Boss (CDU) im über Radio 90,1 ausgestrahlten Interview den Baubeginn zur Umgestaltung des Konstantinplatzes in Giesenkirchen. Noch vor Beginn der Sommerferien, also vor der Kommunalwahl, sollen die Bagger anrollen, hoffen Boss und seine Helfer.

Nach dem Scheitern seines Projektes Giesenkirchen 2015, die Gelder waren dadurch gesperrt, bedankt sich Boss ausdrücklich bei der Verwaltung, „für die Wiederaufnahme der Idee“ und die Umsetzung derselben.

Nutzen soll dieser Umbau laut Boss angeblich den umliegenden Geschäften, dem Radverkehr, dem Individualverkehr und dem öffentlichen Personennahverkehr. So jedenfalls dass politisch ausgegebene Ziel der CDU um eine Rechtfertigung zu haben, die etwa 750.000,- Euro für noch mehr Parkplätze in einem verkehrsberuhigten Bereich zu schaffen.

In 50 m Entfernung wurde vor einigen Jahren der große innerörtliche Parkplatz gebaut um genau dieses nun geförderte Parken am Konstantinplatz und auf der Konstantinstraße zu vermeiden. Auf Betreiben derselben Politiker!

Zu den Kosten: einer früher in Aussicht gestellten Förderung erteilte das Land NRW eine Absage.

Gemäß Ratsbeschluss zahlt die Stadt Mönchengladbach den Umbau komplett zu Lasten der steuerzahlenden Bürger, über zusätzliche Kreditaufnahme versteht sich.

Zu den Planungsabläufen: Im Frühjahr 2007 präsentierte ein Stadtplaner der „überraschten“ Bezirksvertretung Giesenkirchen eine fertige Beschlussvorlage zum Umbau des Platzes. Niemand hatte sie angeblich angefordert. Auch Herr Boss nicht!

Glaubhaft?.

Die Öffentlichkeit war ohnehin nicht eingebunden worden, bis heute nicht. Also hatte es wieder einmal Planung in Hinterzimmern gegeben, oder?

Das muss wohl so gewesen sein, denn weder Bürger noch Geschäftsleute waren seinerzeit informiert … und sind es bis heute nicht!

Fragen bleiben unbeantwortet, z.B.:

  • Fahren weiterhin tagtäglich die LKW´s der Fa. Schaffrath über den Konstantinplatz um bequem ihre Tageseinnahmen bei der Giesenkirchener Zweigstelle der Stadtsparkasse abzuliefern? Oder gibt es eine intelligentere Lösung?
  • Gibt es zum Platzkonzept ein entsprechendes Konzept für den Einzelhandel am Konstantinplatz?
  • Zusätzliche Gastronomie soll sich ansiedeln, dafür sollen Bäume gefällt werden, warum werden nicht stattdessen zusätzliche Bäume gepflanzt?
  • Sind die ansässigen Einzelhändler und Geschäftsleute mit diesem Konzept einverstanden?
  • Wann informiert unser Bezirksvorsteher warum er was will?
  • Sieht Boss das nicht (mehr) als seine Aufgabe an?

Zu den Kindergartenplätzen: In der Sitzung der Bezirksvertretung am 26. März 2009 im Giesenkirchener Rathaus nannte Ralf Kremer (Fraktionssprecher der CDU und CDU-Kandidat für den Rat bei der diesjährigen Kommunalwahl)  die aktuelle Zahl der vorhandenen Plätze für unter 3-jährige „eine erschreckende Zahl“ .

Ein Konzept oder einen Hinweis auf mögliche Besserung hatte er nicht zu bieten, wohl aber den Hinweis auf den demographischen Faktor der alles zum Besseren wenden wird.

An dieser Stelle hofft die CDU-Giesenkirchen darauf, dass es weniger Kinder im Ort geben wird, dies im Gegensatz zu ihren Erklärungen, die Ansiedlung junger Familien fördern zu wollen.

2 Kommentare zu “Giesenkirchen: Parkplätze wichtiger als Kindergartenplätze”
  1. Hi Thomas,

    euer Bezirksvorsteher Boss wird sich die wohl gerne verkneifen.

    Spreche ihn doch mal in seiner Sprechstunde darauf an.

    Die FWG fordert zu Recht einen Paradigmenwechsel in dieser wichtigen Zukunftsfrage.

    Die zur Zeit erreichte Deckungsquote von 5% sind einfach nur schändlich für unser Giesenkirchen.

    Mit den 750.000,00 Euro für den K-Platz könnte locker 1 Kindergarten mit 3 Gruppen öffnen und zusätzlich noch ein Kunstrasenfeld gebaut werden.

    Aber nur, wenn der politische Wille dazu da ist.

  2. Warum gibt es hierzu nicht eine Bürgerversammlung oder Infoveranstaltung??

Ihr Kommentar