Ex-Praktikergelände in Holt: Grüne fordern Bebauungsplanverfahren

Herbert Baumann [ - Uhr]

In der anhaltenden Diskussion um die Ansiedlung eines Kaufland-SB-Warenhauses auf dem leerstehenden Praktiker-Komplex in Holt haben die Bündnis-Grünen anstelle weiterer Herumeierei ein reguläres Bebauungsplan-Verfahren gefordert.

In der Bezirksvertretung West – auch zuständig für Holt – stellen die Grünen einen entsprechenden Antrag, sagte gestern Grünen-Politiker und Bezirksvorsteher Karl Sasserath. Kurze Zeit später, am 06.05.2014, liefert das Thema Kaufland Diskussionsstoff im Planungs- und Bauausschuss des Stadtrates.

Seit Wochen streiten sich Politik und vor allem die Stadtverwaltungsspitze um das Millionen-Projekt. Bekanntlich befürwortet OB Norbert Bude (SPD) das Engagement der Investoren – das sind die CDU-Brüder Bücker der Baufirma Jessen.

Sie haben das Areal aus der Insvolvenzmasse der früheren Baumarkt-Kette Praktiker gekauft und wollen – ohne ein durchaus langwieriges Bebauungsplanverfahren – das Warenhaus mit mehr als 5000 Quadratmetern Verkaufsfläche bauen.

Die Grünen zielen mit ihrem Antrag auf das Gebiet zwischen Aachener-, Monschauer Straße und Bahnstraße. Ziel der Planung sei „die Entwicklung eines gemischt genutzten Stadtquartiers mit verträglichem Gewerbe und Dienstleistungen sowie Wohnen“.

Mit anderen Worten: Es soll verhindert werden, dass durch das geballt-große Einkaufs-Zentrum (Kaufland) die angrenzende Einzelhandelsstruktur gefährdet bis zerstört wird.

Hinzu kommt, dass die verkehrliche Infrastruktur (verkehrsberuhigte Aachener Straße, Umweltzonen) eine starke Zunahme automobiler Kundschaft bzw. Lkw-Lieferverkehr gar nicht zulasse.

In Holt stößt das Vorhaben auf zunehmenden Widerstand.

Zuletzt hatte der Stadtverwaltungsvorstand trotz Widerstands Budes eine Kaufland-Bauanfrage der Bückers gerade wegen der vielen Bedenken abgelehnt.

Mittlerweile haben die Bückers nachgelegt und dringen weiterhin auf ein beschleunigtes Bauverfahren – ohne das geordnete Bebauungsplanverfahren mit Beteiligung nicht nur der Holter Bürger.

Ein Kommentar zu “Ex-Praktikergelände in Holt: Grüne fordern Bebauungsplanverfahren”
  1. Absolut richtig, was die Grünen fordern.

    An dieser Stelle noch eine Anmerkung zu der Aussage von Herrn Obst beim „Live-Duell“ Bude – Reiners.

    http://www.bz-mg.de/kommunalwahl-2014/live-duell-zwischen-bude-und-reiners-bei-bvmw-teil-i-vorstellungen-und-warming-up-mit-video.html

    und hier

    http://www.bz-mg.de/kommunalwahl-2014/live-duell-zwischen-bude-und-reiners-bei-bvmw-teil-ii-uber-alleinstellungsmerkmale-wahlentscheidungen-und-regieren-vs-reprasentieren-mit-video.html

    Herr Obst meinte, dass man dem SPD-OB nachsage mehr CDU zu sein. Er meinte das vermutlich auch in Richtung wirtschaftlicher Orientierung.

    Da hat er wahrscheinlich etwas missverstanden oder nicht genauer erklärt (erklären wollen?). vielleicht auch nur anders verstanden als die Gladbacher.

    Bude folgt aus Bequemlichkeit und Klüngelei (z.B. Jessen) der Meinung von CDU und den „wichtigen“ CDU-Leuten oder denen, die dieser Partei zugeneigt sind. Mit den Inhalten oder Parteiprogramm der CDU hat das herzlich wenig zu tun. Das zeigt das Beispiel Praktiker-Gelände wieder in aller Deutlichkeit.

    Bude ist ein Opportunist.

    Seiner Partei hat er während seiner Amtszeiten einen Bärendienst nach dem anderen erwiesen. In „seiner“ Verwaltung sieht es nicht besser aus.

    Er hätte aus eigener Kompetenz heraus mal etwas bewegen oder gar eigene Ideen entwickeln, Führungsstärke beweisen müssen, die diese Stadt voran bringt. Allein in „seiner“ Verwaltung hätte er alle Hände voll zu tun.

    Da hilft es auch nicht sich Bekanntheit als Vorsitzender des Städtetages NRW zu verschaffen, wo sich turnusmäßig SPD und CDU alle zwei Jahre an der Spitze des Verbands abwechseln. Da hat also jeder mal die Chance dabei zu sein.

    Und nun wieder mal eine Jessen-Story. Ist diesem Mann eigentlich alles egal oder ist der auch noch überzeugt richtig zu handeln?

    Gelegenheit dazu zu lernen hätte er spätestens nach diesem Vorgang (Arcaden) gehabt:

    http://www.bz-mg.de/themenreihen/themereihe-handels-und-dienstleitungszentrum/symptome-der-macht-teil-xxii-jessen-lost-beim-ob-faustpfand-ein-war-es-erpressung-oder-was.html

    dazu war das in der Presse zu lesen:

    http://www.wz-newsline.de/lokales/moenchengladbach/mg-arcaden-jetzt-wird-es-ernst-1.936064

    Welche Rolle spielte „unser“ OB allein in dieser Sache? Einen guten Berater hatten er (und Jessen) sicherlich in Herrn Krämer, dem ehemaligen Leiter des Bauordnungsamtes, der nun offiziell bei Jessen arbeitet oder was auch immer er dort tut.

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