Grüne: „Elektrobusse auch auf der Hindenburgstraße einsetzen“

Hauptredaktion [ - Uhr]

Weniger Lärm und weniger Feinstaub in den Innenstädten – die Argumente für den Einsatz von Elektrobussen sind gewichtig. In zahlreichen Städten wie Münster, Berlin, Hannover, Osnabrück, Bremen oder Venlo testen die örtlichen Verkehrsbetriebe Elektrobusse.

Die niederländischen Nachbarn haben sich beispielsweise das ehrgeizige Ziel gesetzt, bis Dezember dieses Jahres alle bislang eingesetzten Busse durch Elektrobusse zu ersetzen.

Auch in Münster werden seit etwa zwei Jahren fünf E-Busse im Linienbetrieb eingesetzt. Das ist zunächst einmal teuer und funktioniert nur mit staatlicher Unterstützung: Das Bundesministerium für Bildung und Forschung hatte den ersten der Münsteraner Elektrobusse mit 550.000 Euro finanziert.

Der Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe hatte für die Infrastruktur an den Endhaltestellen, an denen die Schnellladestationen stehen, weitere 340.000 Euro zugesteuert.

Zum Vergleich: Ein normaler, zwölf Meter langer Dieselbus kostet mit Vollausstattung 250.000 Euro.

Die Stadtwerke Münster haben 1,1 Millionen Euro in das Projekt investiert.

Den Einsatz von E-Bussen hält auch Jürgen Mülders für angezeigt.

Mülders, stellvertretendes Mitglied der Mönchengladbacher Grünen im Planungs- und Bauausschuss, hat sich eingehend mit der Verkehrssituation im Bereich der Hindenburgstraße beschäftigt.

„Die dortige Fußgängerzone würde sich dafür anbieten“, sagt er.

Mülders schlägt vor, nicht die Anzahl der Busse zu reduzieren und eine Richtung zu löschen, sondern die Anzahl der Linien zu reduzieren, die über die Hindenburgstraße fahren und beide Richtungen beizubehalten.

„Die mobil + aktiv der NEW könnte beispielsweise die Linien 3, 7 und 10 mit Elektrobussen ausstatten, das würde dort die Luft- und Lärmbelastung ganz erheblich reduzieren.“

In Münster, so hat Jürgen Mülders, recherchiert, werden die E-Busse der Stadtwerke während der Wendezeiten aufgeladen.

Die Ladezeiten, um die Batterien fast vollständig zu füllen, sind dabei mit fünf bis zehn Minuten recht kurz.

Das liegt an den sehr hohen Ladeleistungen von bis zu 500 Kilowatt.

Durch die regelmäßige Nachladung können kleine Akkus im Heck des Busses eingesetzt werden, das hat zugleich den Vorteil, dass sie weniger Gewicht und Platz beanspruchen.

„Dazu kommt, dass die Busse fast geräuschlos fahren und sehr sanft beschleunigen“, hat Jürgen Mülders festgestellt.

„Vielleicht kann man die Idee, E-Busse zumindest auf der Hindenburgstraße einzusetzen, bei der mobil + aktiv mal intensiver prüfen“, hofft er.

 Foto: Sommaruga Fabio | pixelio.de

2 Kommentare zu “
Grüne: „Elektrobusse auch auf der Hindenburgstraße einsetzen“”
  1. Nachtrag zur Alternative Gasantrieb:

    Solche Antriebe sind Standard bei allen leistungsstarken selbstfahrenden Fahrzeugen in Industriehallen, z.B. Gabelstapler, oder auch bei Arbeitsmaschinen und Transportfahrzeugen untertage in den ausgedehnten Kali- und Salzbergwerken.

    Die dort arbeitenden Menschen werden so vor den toxischen Abgasen (Kohlenmonoxid) flüssiger Kraftstoffe geschützt.

    Die Technik ist im Grunde die gleiche wie bei PKW mit Gasantrieb.

    Gibt es für sie deshalb etwa keine öffentliche Förderung? Sie hätte ja den großen „Nachteil“, nicht elektrisch zu sein.

    Vielleicht sind aber derartige Busse auch gar nicht viel teurer in der Anschaffung als solche mit üblichem Dieselmotor, sicher jedoch billiger als die 550.000 € für den Münsteraner E-Bus.

  2. Die Steigung die Hindenburgstraße hinauf ist auch für einen voll besetzten E-Bus kein Problem?

    Und, das ständige Schnellladen nagt mächtig an der Lebensdauer der teuren Batterien.

    Wurde die Alternative Ottomotor (Zündkerzen, leise) mit Gasantrieb (Tanks z.B. auf dem Dach) geprüft?

    Da kommt so gut wie ausschließlich Wasserdampf aus dem Auspuff und die Heizung im Winter funktioniert auch ordentlich, ohne dass ihr Betrieb direkt zu Lasten der Reichweite geht.

    Insgesamt habe ich den Eindruck, dass die nie enden wollende Diskussion über das Thema zeigt, dass alle bisher angedachten Alternativen irgendwie Murks sind.

    Warum liegt die Cable Car Idee eigentlich nicht mehr auf dem Tisch?

    Das wäre doch genz alleine schon ein Frequenzbringer, wo dieser Begriff ständig so beschworen wird.

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