Beide Mönchengladbacher Bundestagsabgeordneten treten 2017 wieder an [mit Audios]

Bernhard Wilms [ - Uhr]

Wie zu erwarten war, nominierten SPD und CDU in Mönchengladbach mit jeweils weit über 90% und jeweils ohne Gegenkandidaten ihre amtierenden Bundestagabgeordneten zu Kandidaten für die Bundestagswahl 2017.

Vorzustellen im üblichen Sinne mussten sich weder Gülistan Yüksel (SPD) und Dr. Günter Krings (CDU) den anwesenden Wahlberechtigten nicht, führen sie doch ihre örtlichen Parteigliederungen als Vorsitzende.

Beim Nominierungsparteitag der SPD waren 90 Delegierte aus den Ortsvereinen am 30.08.2016 im Haus Erholung erschienen, bei dem der CDU am 02.09.2016 im Haus Zoar etwa 100 Mitglieder.

Während Krings bei der letzten Bundestagswahl 2013 mit über 50% das Direktmandat für die CDU errang, zog Yüksel (29%) über die SPD-Landesliste in den Bundestag ein.

Mit Bezug auf diese Ergebnisse meinte Yüksel in ihrem Statement, dass der Wahlkreis Mönchengladbach nicht zu den Wahlkreisen gehöre, die die SPD „sowieso“ gewinnen könne, jedoch auch nicht zu denen, die die SPD auf keinen Fall gewinnen könne und verwies dabei auf das Jahr 1998, in dem Hildegard Wester den Wahlkreis für sich entscheiden konnte.

Yüksel wie Krings nutzten ihre Reden dazu, um auf die Ergebnisse der Großen Koalition in Berlin einzugehen und hervorzuheben, was ihre Parteien bei der Umsetzung ihrer Ziele aus dem Koalitionsvertrag erreicht hätten, aber auch welche Aufgaben noch zu erledigen seien.

Beide richteten ihren Blick auch auf die Zeit nach der Bundestagswahl, aber auch auf die im Frühjahr stattfindende Wahl des Landtages in NRW.

Dabei stellte Krings sowohl die Landtagswahl als auch für die im September stattfindende Bundestagswahl unter das Motto „Sicherheit • Ordnung • Mitmenschlichkeit“.

Ausführlich ging er dabei auf die rechtlichen Aspekte der Flüchtlingsproblematik, Fragen der Doppelten Staatsbürgerschaft, die Notwendigkeit nach einer konsequenteren Abschiebung von Menschen ohne Bleiberecht und straffällig gewordenen Flüchtlingen und weiterer Sicherheitsprobleme ein.

Unter Anderem mit Bezug auch auf diese Themenbereiche warf er der NRW-Landesregierung warf er insbesondere Ralf Jäger (SPD) Versagen vor, bezeichnete ihn als „drittklassigen“ Innenminister und forderte: „Wenn wir nicht nur ei­ne schwar­ze Stadt blei­ben, son­dern auch schwar­ze Zah­len schrei­ben wol­len, müs­sen wir die ro­te Mi­nis­ter­prä­si­den­tin nach Hau­se schi­cken“.

„Es gilt in schwe­ren Zei­ten nicht lin­ke Fan­tas­ten zu wäh­len, son­dern die CDU“, meinte Krings offensichtlich nicht nur auf NRW bezogen.

Der AfD warf er vor, le­dig­lich zu sa­gen, was man nicht wol­le.

Außerdem hob Krings beim Bundesverkehrswegeplan (BVP) den Teilerfolg beim Ausbau der A52 zwischen den Autobahnkreuzen Mönchengladbach und Neersen hervor, forderte aber weiterhin den entsprechenden Ausbau der A61 und den zweigleisigen Ausbau der Eisenbahnstrecke zwischen Rheydt und Odenkirchen. Diese Maßnahmen bleiben weiterhin im BVP außerhalb von Prioritäten.

Hier die Rede von Dr. Günter Krings im O-Ton:

[audio:16-09-03-nominierung-krings-94.mp3]

Gülistan Yüksel forderte – mehr nach innen gerichtet -, den so­zia­len „Mar­ken­kern“ der SPD wie­der in den Vor­der­grund zu stel­len.

In einer mehrseitigen Broschüre mit dem Titel „Gesagt. Getan. Gerecht“ blickte sie auf ihre bislang dreijährige Tätigkeit als Bundestagsabgeordnete zurück.

Darin erklärte sie u.a.: „ dass wir einen Koalitionsvertrag ausgehandelt haben der Schritt für Schritt umgesetzt wird.“

Es sei ein Erfolg der SPD, dass die Bundesregierung eine positive Bilanz ziehen könne. Die SPD habe hartnäckig für ihre Vorhaben gekämpft und zentrale Ziele umgesetzt.

Dabei beschrieb sie u.a. die Durchsetzung des Mindestlohns, die BAföG-Erhöhung, die Veränderung in der Pflegeversicherung, die veränderten Gesetzgebungen hinsichtlich der Integration von Geflüchteten.

Perspektivisch verwies Yüksel u.a. auf vier SPD-Programmkonferenzen für die Bundestagswahl zu den Themen „Arbeit der Zukunft“, „Familie“, „Mut für ein besseres Europa“ und „Gesellschaftlicher Zusammenhalt und Integration“ und vertiefte diese Bereiche durch einige Hiweise und Forderungen.

Ap­plaus ern­te­te sie für die Mah­nung, die „lee­ren Ver­spre­chun­gen“ der AfD auf­zu­de­cken und die­sen zu wi­der­spre­chen.

Für ei­ne rot-rot-grü­ne Ko­ali­ti­on im Bund zeig­te sich Gü­lis­tan Yük­sel of­fen, falls DI LINKE ih­re Sichtwei­sen zur Au­ßen­po­li­tik über­denken würden.

Hier die Rede von Gülistan Yüksel im O-Ton:

[audio:16-09-01-nominierung-02-bewerbungsrede-96.mp3]

… und hier ihre Rede zum Nachlesen.

Beide Kandidaten forderten ihre Parteifreunde bzw. Genossen auf, sie im Wahlkampf zu unterstützen, damit sie die jeweiligen politischen Ziele erreichen um weiterhin in Berlin für Mönchengladbach tätig sein können.

Für „einen langen Atmen“ bei den bevorstehenden Wahlen hatte Gülistan Yüksel den SPD-Delegierten ro­te Pfef­fer­minz-Dös­chen auf die Tische gelegt.

3 Kommentare zu “
Beide Mönchengladbacher Bundestagsabgeordneten treten 2017 wieder an [mit Audios]”
  1. Staubsaugervertreter verkaufen Staubsauger.

    Versicherungsvertreter verkaufen Versicherungen.

    Volksvertreter verkaufen das Volk.

  2. Vorab meine Frage: WAS wurde in Berlin für mich, diese Stadt und ihre Bürger erreicht? Da ist mir sicher was entgangen.

    Also ehrlich, ich kann dieses ganze Wahlkampf-Politiksprech-Gesülze nicht mehr ertragen.

    Erfolge der GroKo …. ? Die da waren?

    Etwa die aktuelle Erhöhung des Kindergeldes um die sagenhafte Summe von 2 € oder Hartz IV um 5 € nach mehr als einem Jahr Palaver darüber?

    Oder die letzte Steuersenkung (gröööhl!), die man nur als Volksvera … bezeichnen kann.

    Besser kann man dem Volk fast nicht mehr erklären, was es einem wert ist und es verhöhnt.

    Die Nummer hätte sich Schäuble samt Kollegen sparen sollen und statt mit der Gießkanne Tröpfchen großflächig zu verteilen, die schon verdampft sind bevor man sie überhaupt auffangen kann, direkt in Verbesserungen für Schulen, mehr Lehrer, mehr Bildung, vernünftige Ganztagsschulen, die den Namen auch wirklich verdienen, statt Ogata-Verwahrung oder öffentlichen Wohnungsbau für bezahlbare Wohnungen für Familien oder Senioren (Altersarmut), investieren sollen.

    Der Aufwand für die Verteilung dieser millimeterpapiergroßen „Steuervorteile“ ist mit Sicherheit größer und teurer als der nicht vorhandene Nutzen.

    Solche Ergebnisse wagen es saturierte, finanziell überversorgte, rundum abgesicherte Politiker als Steuergeschenk zu verkaufen! Eine schallende Ohrfeige ins Gesicht der Bürger. Das alles ohne rot zu werden.

    Zu den Erfolgen. Die automatische Erhöhung der Abgeordnetendiäten ohne lästige, öffentliche Aufmerksamkeit, da kein Bundestagsbeschluss mehr nötig ist? Klar, Abgeordnetenleistung muss sich auch lohnen.

    Die Zustimmung zum Syrieneinsatz der Bundeswehr?

    Dafür waren auch Frau Yüksel und Dr. Krings. Auch den Bundeswehreinsatz im Südsudan unterstützen beide selbstverständlich mit Ihren Stimmen in namentlicher Abstimmung.

    Gerade was den Südsudan anbelangt, wäre interessant zu erfahren, ob beide genau wissen, was sie damit unterstützen.

    Na ja, dafür waren sie aber beide dagegen Subventionen für das britische Atomwerk Hinkley Point C zu stoppen und rechtliche Schritte einzulegen. Die können also durchaus NEIN sagen!

    Wer sich die namentlichen Abstimmungen ansieht, erkennt wie „repräsentativ“ (?) uns auch „unsere“ beiden Bundestagsabgeordneten „vertreten“.

    Anstieg der Waffenexporte, damit die Rüstungsindustrie nicht darben muss? Aber gerne doch!

    Im Juli 2016 wurden von der GroKo Lieferungen an Saudi-Arabien, Pakistan, Ägypten, die Vereinigten Arabischen Emirate, Kuweit, Brunei und Mexiko beschlossen.

    Na ja, kein Krieg oder Konflikt ohne deutsche Qualitätsprodukte. Sonst bestünde doch die Gefahr, dass andere liefern und verdienen! Das muss verhindert werden! Wenn sowas mal irgendwann kritisch gesehen wird, war selbstverständlich niemand dafür.

    Und hier in MG? Dr. Krings hat da eine ganz famose Forderung: den zweigleisigen Ausbau der Eisenbahnstrecke zwischen Rheydt und Odenkirchen …

    Endlich! Jeder darf eben mal …

    Ihm empfehle ich diesen Artikel, in dem auf weitere dazu verwiesen wird, samt Erklärung warum das nix wird:

    http://www.bz-mg.de/stadtbezirk-nord/stadtmitte-altstadt/s8-uber-monchengladbach-hbf-hinaus-mit-zusatzlichem-haltepunkt-hochschule-schlegelmilch-und-heinrichs-setzen-auf-populismus-und-wollen-tot-gerittenem-pferd-wieder.html

    und hier gibt es auch einen Lösungsvorschlag für die Rheydter:

    http://www.bz-mg.de/verkehrsentwicklungsplan-vep/neue-bahn-haltepunkte-endlich-muss-das-murmeltier-nicht-mehr-grusen-%e2%80%93-verwaltung-und-politiker-sollten-sich-verstarkt-der-nutzung-vorhandener-haltepunkte-widmen.html

    Das Thema wurde schon länger nicht mehr für einen Wahlkampf aufgewärmt. Ach ja, richtig, nur deshalb nicht, weil wir keinen hatten.

    Dazu fällt mir nur noch ein: und täglich grüßt das Murmeltier!

    Vielleicht hat Dr. Krings die richtigen „Verbindungen“ zur Deutschen Bahn, die mal eben so um die 150 oder mehr Millionen für den schwierigen Ausbau springen lassen würden?

    Frau Yüksels Verdienste um unsre Stadt?

    Keine Ahnung. Mal wieder ein interkulturelles Straßenfest? Vielleicht bekommt sie dann dafür wieder eine Ehrung? Diesmal dann über das Verdienstkreuz hinaus.

    Meine Güte, werden wir für blöd verkauft …

  3. Ach Günter, du Ungläubiger. Lieber linke Fantasten wählen als rechte.

    Wenn ich mir die Geschichte von Jesus von Nazareth durch den Kopf gehen lasse stelle ich fest, der war ein linker Fantast.

    Komm bitte auf den richtigen Weg zurück.

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