Der tiefe Fall des Herrn Boss oder: Das Ende einer politischen Karriere?

Glossi [ - Uhr]

30-boss1[27.10.2009] Hätte ich vor Jahresfrist behauptet, Frank Boss (CDU) würde sich parteiintern zu einer Art „persona non grata“ entwickeln und er würde nach der Kommunalwahl in der neuen Ratsperiode nicht einmal mehr zum Fraktionsvorstand gehören, ich wäre nur mitleidig belächelt worden oder man hätte mich glatt für verrückt erklärt.

Zu recht, denn wer konnte das ahnen. Zu groß war die parteiinterne Unterstützung für Boss bei seinem Ego-Projekt „Giesenkirchen 2015“

Und jetzt ist es tatsächlich passiert. Boss hat selbst bei engen Parteifreunden offensichtlich nicht mehr den für seine politischen Ambitionen notwendigen Rückhalt. 

Selbst seine  treuesten Protégés hat er wohl verprellt. Doch das scheint nicht das Einzige zu sein … hat die CDU jetzt ihren Sündenbock (um nicht zu sagen „Bauernopfer“) gefunden? Das wäre zu wenig.

Vor einem Jahr waren er und seine Giesenkirchener Anhänger rund um „Giesenkirchen 2015″ noch selbstsicher (oder sollte ich besser sagen: selbstüberschätzend?) davon ausgegangen, dass sie dieses Projekt problemlos in Hinterzimmern zur Ausführungsreife bringen würden.

Und das unterstützt von seinen Parteifreunden in den Ausschüssen und im Rat.

Die Bürger haben ihr Veto eingelegt und seiner (und damit der gesamten Politik der Mönchengladbacher CDU-Politik) wirksam die Stirn geboten.

Zunächst … und dann bei der Kommunalwahl!

So wurde die konstituierende Sitzung der neuen CDU-Ratsfraktion am 26. Oktober 2009 zur Fallgrube für Boss, in die er „selbstbwußt“ hinein stolperte. Vielleicht immer noch in der Hoffnung irgendwie als Bezirksbürgermeister mal einen eigenen Dienstwagen zu bekommen?

😉

Ausgerechnet über einen Ratsherrn aus dem Ost-Bezirk, Robert Baues aus Bettrath, stolperte Boss mit 18 von 22 Stimmen. „Kampfabstimmung“ war aus gut unterrichteten Kreisen zu hören. Nur, wer waren die wirklichen Kämpfer?

Boss wurde also nicht einer der stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden und ist noch nicht einmal Beisitzer im neuen Fraktionsvorstand.

Bezirksbürgermeister in Ost zu werden,  ist bekanntlich ebenfalls nicht mehr drin … falls er denn überhaupt zur Wahl antritt/antreten darf.

Und so wird er auch nicht (als Bezirksbürgermeister) erfahren, ob die Neuwerker – wie er glaubte – wirklich Freude am „Giesenkirchen-Lied“ haben.

Das war aber auch allein schon deshalb nicht zu erwarten, weil die Neuwerker nämlich ein eigenes Lied haben und zu recht stolz darauf sind.

Wie bei vielen anderen Themen hätte Boss auch hierzu auf dem (seinem) letzten Neujahrempfang in Giesenkirchen besser schweigen sollen. 

So reihte sich Mosiksteinchen an Mosiksteinchen und was bleibt übrig?  Die Frage ob ihm seine Partei noch mehr „gelbe“ oder gar „rote“ Karten zeigen wird!

Wie wird seine „persönliche“ Erneuerung aussehen – so es sie wirklich geben sollte?

Alles das werden wir sehen – früher oder später.

Das wollte ich nur mal gesagt haben

Euer Glossi

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