MdL Michael Schroeren (CDU) und die L19

Bernhard Wilms [ - Uhr]

13-schroeren1Michael Schroeren erklärte auf dem gestrigen (Wahl-)Parteitag der Mönchengladbacher CDU, dass 25 Millionen EURO „bereit stehen“ für die Entlastung des Ostens der Stadt. Damit meinte er die Kosten, die für die L19 vorgesehen seien.

Delegierte, die nicht „im Thema sind“ hätten den Eindruck haben können, dass das Land etwas für Mönchengladbach tun will. Dass dies nicht der Fall ist, sondern allenfalls ein „Zusatzeffekt“ der Landesstraßenplanungen wäre, hatte Dipl.-Ing. Wilhelm Höfener, Abteilungsleiter Planunvon Strassen.NRW  im Gespräch mit BZMG im Mai 2009 deutlich gemacht.

Warum Schroeren – dem dieser Sachverhalt bekannt sein müsste – das den Delegierten so nicht sagte, bleibt sein Geheimnis.

Vielmehr erklärte Schroeren, er vertrete die „abgestimmte Meinung“ der CDU, dass die für viel Geld in Auftrag gegebenen Gutachten zeigen sollen, welchem Trassenverlauf der Vorzug gegeben werden soll.

Daraus solle sich ergeben, wie die zum Teil „unzumutbaren Zustände“ in Odenkirchen, Giesenkirchen und Rheydt-Mitte, Volksgarten und Neuwerk geändert werden könnten.

Wenn die Gutachten zu dem Ergebnis kämen, dass die Verkehrsprobleme nur verlagert würden, gäbe es mit ihm keine L19. Nur eine Trasse, die für die „genannten Gebiete“ Entlastung bringen würde, könne das mit seiner Unterstützung rechnen.

Wer sich ein bisschen in der Mönchengladbacher Verkehrsgeographie auskennt, wird sich vor dem Hintergrund, dass die aktuellen Planungen für die L19 an der Schlossstraße enden und wirklich weder Volksgarten noch Neuwerk tangieren, fragen, was Schroeren damit gemeint haben könnte.

Denkt/Hofft er in Wirklichkeit doch noch an eine Trasse auf der „kompletten“ A44? Dann würde seine Aussage Sinn machen. Oder war es nur ein „Schachzug“, um auch die Stimmen der Delegierten aus Volksgarten und Neuwerk zu bekommen?

Schroeren meinte weiter: „Ich bin nicht  von mehr als 50% der Wähler gewählt worden (Anm.: als Landtagsabgeordneter), um gegen den Willen der Bürger Politik zu machen.“

Ohne eine überwältigende Mehrheit der Bürger sage er „nein“ zur neuen Trasse L19.

Anschließend sah sich Schroeren zu dieser „Klarstellung“ veranlasst: „Ich habe weder private, noch persönliche, geschweige geschäftliche Interessen an der L19″.

Was Schroeren’s Grund für diese „Ehrenerklärung in eigener Sache“ war, hat sich manchen nicht erschlossen. Entsprechende Fragen an CDU-Delegierte wurden nur mit einem Achselzucken quittiert.

Sollte doch etwas an Gerüchten dran sein, dass Immobilienmakler Michael Schroeren in Geschäften mit Grundstücken entlang der Trasse der L19/A44 involviert war/ist, die durch eine entsprechende Streckenführung eine Aufwertung erfahren würden?

5 Kommentare zu “MdL Michael Schroeren (CDU) und die L19”
  1. Zu der „Ehrenerklärung in eigener Sache“ hab ich was Treffende gefunden … glaub’ ich ;-):

    http://www.br-mg.de/index.php/ich-wasche-meine-hande-in-unschuld/

    Wollte ich nur mal gesagt haben.

    Euer Glossi

  2. Hier sollte der alte germanische Gebrauch angewendet werden

    „Trau, schau wem“

    Bei Herrn Schroeren ist das besonders angebracht weil er so tut als ob er bis 3 zählen kann, kann er aber nicht.

    Ich erinnere nur an die Fragestunde im Dohrerbusch wieviel Varianten der Trasse L19 es gibt.

    Also abwarten bis zur Landtagswahl, ich denke freie mündige Bürger können besser zählen.

  3. Schade, dass der Namenskollege von unserem Ministerpräsidenten nur 100 Stimmen erhalten hat und Herrn Schroeren in seiner Kandidatur nicht ablöst.

    Aber bei genauer Betrachtung ist es vielleicht gut so.

    Denn nun hat der Wähler die Stimme und kann im Mai solchen „Volksvertretern“ den Weg weisen.

    Leider werden solche Menschen auch noch über die Landesliste der CDU so abgesichert, dass sie doch noch im Landtag sitzen.

    Betrachten wir uns mal die Äußerungen von Herrn Schroeren, lässt sich feststellen, dass die überwiegende Zahl der Behauptungen und Beteuerungen am Ziel vorbeigehen, aus dem Zusammenhang gerissen werden und er sich die Lorbeeren anderer einheimsen will.

    Gerade die Giesenkirchener Bürger sollten solch einem Kandidaten einen Denkzettel verpassen, wenn schon der Veracht nahe liegt, dass sich Politiker an ihren eigenen Beschlüssen bereichert wollen bzw. wenn nur ein Verdacht dazu besteht.

    Leider hat sich die SPD in den letzten Wochen nicht mit Ruhm bekleckert, sieht man mal von den Stimmenzuwächsen bei der Kommunalwahl und dem hervorragenden Abschneiden von Herrn Bude ab. Sein Erfolg war der Schlüssel für die Wahlkreisgewinne der SPD.

    Jetzt sollten die Genossen daran arbeiten in einer Ampel, gemeinsam mit den Partnern eine vernüftige Politik für die Stadt Mönchengladbach durchzubringen und umzusetzen. (Ich bin mal gespannt, wie die CDU schreit, wenn die Linken bei einer Abstimmung sich auf die Seite der CDU schlägt. Wird dann auch von einem undemokratischen Verhalten gesprochen?)

    Eine Anmerkung zu dem Zustand der Hauptverkehrsstraße Gartenstraße/Theodor-Heuss-Str.:

    Vieleicht ist Sie so gewollt und man benötigt eine Teststrecke für Herrn Schrören und seinen SUW (Pseudo-Geändewagen einer großen deutschen Automarke mit dem Stern). Ich für meinen Teil würde mit meinem Sternfahrzeug gern sanft und ohne gehoppel über unsere städtischen Straßen schleichen.

    Zum guten Schluss stelle ich mir die Frage wieso ein MdL noch stellv. Bürgermeister sein muss, im Rat sitzt, in Ausschüssen und Aufsichts- und Beräten sitzt.

    Herr Schroeren und Herr Post, verliert man da nicht den Überblick und weiss anschließend nicht mehr was man wo gesagt und getan hat.

    Ein kleiner Grund mal eine gewisse Zeit in der Opposition zu verbringen.

    Ich freue mich schon auf den Mai 2010 um solchen Direktkandidaten die Stimme zu verweigern. Gott sei Dank haben nicht alle Parteimitglieder einer Kandidatur zugestimmt.

    Horcht, horcht auch die CDU regt sich.

  4. Wow,

    sein Kommentar könnte Kultstatus erlangen. Etwa wie …“es wird keine Steuererhöhungen geben“ oder „Niemand beabsichtigt eine Mauer zu bauen“!

    Der krönende Abschluss wären die Worte „Darauf gebe ich Ihnen mein Ehrenwort“ gewesen.

    Lebt dieser Mann noch in der politischen Realität?

    Er vertritt Interessen im Landtag? Armes Mönchengladbach.

    Bitte, bitte lasst die Ampel Wirklichkeit werden und die 25 Mios können wir investieren um Politiker wie Schroeren in die Wüste der Belanglosigkeit zu schicken.

    Alles für Glaube, Sitte und Heimat. Nicht wahr?

  5. Zitat:“Ohne eine überwältigende Mehrheit der Bürger sage er „nein” zur neuen Trasse L19.“

    Na prima Herr Schroeren! Dann ist ja alles klar…

    Da Herr Schroeren ja seinen Prozentsatz der Stimmen aus der letzten Kommunalwahl sicherlich weiß, kann er ja jetzt „nein“ zur L19 sagen.

    Die Zeiten der überwältigen Mehrheiten sind für Herr Schroeren schon lange vorbei. Heute schrappt er und sein Parteifreund Boss aus Sicht seiner Partei nur noch knapp an „Katastrophen“ vorbei.

    Zur damaligen Zeit waren den Wählern einige „Gerüchte“ noch nicht bekannt.

    Heute sieht der Bürger so manches anders. Oder vielleicht aufgeklärter?

    Sollte sich der Geist des bei Seite geschobenen Herrn Brandts in einigen Köpfen der CDU so festgebrannt haben, dass diese heute noch auf eine durch Gerichtsbeschluß abgeschmetterte Trasse A44 hoffen?

    In Zeiten, wo man in Mönchengladbach Fahrradwege (wenn man sie denn findet) bald nicht mehr befahren kann, ohne sich den Hals zu brechen.

    Wo Hauptverkehrsstraßen wie die Gartenstraße und die Theodor-Heuss-Straße mit ihren Schlaglöchern und Teerflicken zur Abenteuerreise für jedes geländegängige Fahrzeug werden, haben manche Politiker nichts besseres zu tun, als neuen Verkehr in unsere Erholungsgebiete zu ziehen und auf den Zustand unserer Verkehrswege zu „pfeifen“?

    Denn spätestens wenn der Verkehr der A61 durch das Abbaggern der Autobahn für den Tagenbau der Rhein-Braun umgeleitet wird, werden sich einige „entlastete“ Anwohner der von Herr Schroeren beschworenen Stadtgebiete eingestehen müssen: „Die Geister, die ich rief, werde ich jetzt nicht mehr los…“

    Mir als Bürger und Wähler Mönchengladbachs stellt sich da so manchmal die Frage, ob das alles noch so richtig und in unserem Sinne ist…

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