DIE LINKE: „Tschüss Marek, hallo Bürger- & Studentenengagement“

Hauptredaktion [ - Uhr]

Konzeptlosigkeit in Sachen Sicherheit, Umweltschutz und Verkehrsinfrastruktur, fehlende Transparenz gegenüber Umweltverbänden, Opposition und nicht zuletzt auch den BürgerInnen stellt die DIE LINKE Mönchengladbach fest:

„Weniger Einnahmen durch Grundsteuer im Falle einer Geländeübernahme und nun soll nach dem Willen Lieberbergs auch die Miethöhe eines möglichen Festivalgeländes reduziert werden.

Es ist höchste Zeit, dass sich Politik und Verwaltung vom Luftschloss Marek Lieberberg verabschieden und jetzt endlich würdevoll dem Engagement der kulturschaffenden Menschen in Mönchengladbach widmen und dieses fördern.

Der Hype „Lieberberg“ hat ein Ende gefunden – was übrig bleibt ist noch ein lauwarmes Lüftchen und vielleicht die EURO-Zeichen von Geschäftsleuten und manchen Politikern in den Augen. Wer jetzt noch vor Lieberberg und Co. auf Knien rutscht und ihn als Kulturretter für Mönchengladbach preist, ist selber schuld.

Denn die Krötenfütterung der Stadt scheint kein Ende zu nehmen, immer weiter nähert sich das Projekt Festival im JHQ einem Fass ohne Boden – nicht zuletzt dadurch, dass Lieberberg auch zusätzlich weniger Miete für zukünftige Projekte zahlen möchte.

Die CDU gibt sich dennoch weiter optimistisch.

Statt sich mit der Frage zu beschäftigen, ob die Stadt hier über den Tisch gezogen werden soll, verschaukelt sie die BürgerInnen weiter, indem sie die Sackgasse „Festival am JHQ“ weiter als Erfolgsstory verkaufen will.

Transparenz gegenüber den Oppositionsparteien wird weiter weder von der GroKo noch seitens der Stadtverwaltung geschaffen.

So musste unsere Fraktion die Absicht Lieberbergs, weniger Miete für ein zukünftiges Festival zu zahlen, über die Presse erfahren.

Das ist aber nicht der einzige Hinweis auf fehlende Transparenz.

Bis zum heutigen Tage wird zwar immer geäußert, dass in Sachen Sicherheit, Umweltschutz und Verkehrsanbindung alles machbar sei, viel Konkretes ist jedoch nicht zu vernehmen.

Auch eine mögliche Flüchtlingserstunterkunftseinrichtung sei von einem Festival vor Ort nicht betroffen, obwohl gerade mal 300 m zwischen Festival Gelände und Einrichtung liegen würden.

Der Abstand zum vermeintlich ungefährdeten FFH–Gebiet (Flora-Fauna-Habitat) ist noch geringer.

Ob bis zum ersten Festival alle Gebäude in unmittelbarer Nähe abgerissen sein werden, darf schon aus Kostengründen bezweifelt werde – eine Umzäunung von allen, zum Teil einsturzgefährdeten Gebäuden, kann kein verantwortungsbewusstes Sicherheitskonzept sein.

Junge Menschen sind neugierig und zuweilen auch risikofreudig, erst recht, wenn Alkohol mit im Spiel ist.

Es ist naiv anzunehmen, dass ein Zaun dann ein unüberwindbares Hindernis darstellt.

Und auch hier wieder die Frage, wer wird die Absicherung bezahlen?

Es ist Zeit Marek Lieberberg „Tschüss“ zu sagen und sich auf das zurückzubesinnen, was die Stadt von sich aus kulturell gestärkt und ein Stück weit hervorgebracht hat – das Engagement der BürgerInnen und der Studenten.

Ob es nun Wohnfeldverbesserungen sind, die Bereiche Theater und Kabarett oder eben auch musikalische Festivalhighlights wie das HORST, hinter dem zwar Politik und Verwaltung öffentlich immer standen – nur eben bei der tatsächlichen Förderung dann doch nicht mehr so richtig.

HORST ist nicht tot – die ursprünglichen Initiatoren immer noch kulturell sehr in Mönchengladbach engagiert und es ist auch zu vernehmen, dass neue Konzepte und Projekte HORST folgen könnten – nur eben mit anderen Personen und Ideen.

Hier muss Politik und Verwaltung unterstützen und fördern – umweltbewusst, verantwortungsbewusst, nachhaltig.

DIE LINKE kann sich auch gut vorstellen, dass Verhandlungen mit den Flugplatzbetreibern in Neuwerk aufgenommen werden, um dort weitere Festivals dauerhaft zu etablieren.

Von der Infrastruktur und den Verkehrsanbindungen her ist das ein idealer Standort, ohne in Straßenerweiterungen irgendeinen weiteren Cent investieren zu müssen.“

BZMG-SPECIAL „Rock im JHQ“

Ein Kommentar zu “DIE LINKE: „Tschüss Marek, hallo Bürger- & Studentenengagement“”
  1. Korrekt, liebe Linke!

    Vieles davon war auch schon von BZMG-Lesern so kommentiert worden.

    Gerade was die Sicherheit und die Erstaufnahmeeinrichtung anbelangt ist das JHQ als Festivalgelände wie man so oft auf neudeutsch sagt ein „no go“!

    Es ist eben zu schön, etwas vom Glanz derer mitzubekommen, die mit den vermeintlich großen, wichtigen und bekannten, die noch dazu mit weltbekannten „Showgrößen“ und Stars sozusagen auf Du und Du sind.

    Da wird dann alles in Bewegung gesetzt, um Unmögliches möglich zu machen.

    Nötigenfalls wird man dann sogar zum Menschenfreund und setzt sich, im Gegensatz zu der Haltung in Jahren, für eine Erstaufnahmeeinrichtung ein und würde Menschen mit ohnehin schon schrecklichen Erfahrungen auch noch Radau und Krach über Tage zumuten.

    Unfassbar und absolut geschmack- und instinktlos!

    Das alles selbstverständlich NUR aus purer Menschenfreundlichkeit, die ganz nebenbei auch noch maßgeblich zur Finanzierung eines Geschäftes (nichts anderes ist das für Lieberberg und in dessen Kielwasser Hilgers, nun mal) herhalten sollen.

    Das wird dann auch noch so verkauft, als wolle man den „armen Menschen“ helfen. Richtig zynisch.

    Die Bürger werden, wie richtig beschriebem, vollkommen außen vorgehalten, denn die sind doch ohnehin zu dumm. Das nennt man dann „Umgang auf Augenhöhe“.

    Hier woll(t)en sich mal wieder einige bedienen und träumten schon von noch mehr Konzerten, Festivals und Veranstaltungen (wie z.B. Hilgers).

    Die Protagonisten dieses Trauerspiels ließen sich schlicht blenden, von anderen treiben und instrumentalisieren.

    Sie sollten endlich begreifen, dass der freundliche, tiefenentspannte Herr Lieberberg sie schlicht und ergreifend benutzt hat.

    Allein das Thema „Sicherheit“ ist im JHQ nicht ohne Riesenaufwand, der trotzdem kein Garant für ein Gelingen wäre, nicht zu gewährleisten. Welche Versicherung würde das Risiko absichern wollen! Vor allem: zu welchem Preis!

    Die Herrn Dr. Schlegelmilch und Heinrichs sollten sich zügigst von ihrem ganz persönlichen (?) Image- und Prestigeobjekt verabschieden.

Ihr Kommentar