DIE LINKE: „Viel Zustimmung für Forderung nach barrierefreien öffentlichen Toiletten“

Hauptredaktion [ - Uhr]

Am gestrigen Samstag (23.04.2016) hatte DIE LINKE am Marktplatz in Rheydt symbolisch eine barrierefreie öffentliche Toilette aufgebaut. Die „Schirmherrschaft“ hatte deren Fraktionsvorsitzender Torben Schultz übernommen.

Seine Fraktionskolleginnen Silvia Gutermuth (Umweltausschuss) und Ratsfrau Rohat Yildirim unterstützten Schultz beim Saubermachen und „Test-Nutzern“.

Diese außergewöhnliche Maßnahme sei notwendig geworden, nachdem sich die CDU- und SPD-Mehrheit im Planungs- und Bauausschuss sowie im Hauptausschuss geweigert hatten, im öffentlichen Raum für genug ‚Stille Örtchen’ zu sorgen, erklärt DIE LINKE.

„Mit dem Verweis auf die ‚AöR Sauberkeit’ lehnte die GroKo es ab, selber zu handeln,“ sagt Schultz., „2011 tauchte erstmals das Thema ‚Nette Toilette‘ auf und konnte bis heute nicht umgesetzt werden“, erklärt er, „Jetzt einfach weiter zu warten und zu hoffen, dass sich das Problem von selbst löst, ist nicht angebracht.“

Für die Kommunen gibt es keine gesetzliche Regelung für ausreichend öffentliche Toiletten zu sorgen, doch sei es im Interesse einer lebens- und liebenswerten Stadt, öffentliche Toiletten anzubieten und dies selbstverständlich barrierefrei.

In Mönchengladbach wurde seinerzeit beschlossen, im Bezirk Rheydt das Konzept ‚Nette Toilette‘ umzusetzen, weil die Stadt keine eigenen „Stillen Örtchen“ mehr unterhalten wollte und stattdessen Gaststätten und Geschäfte ihre sanitären Einrichtungen öffentlich zur Verfügung stellen und dafür von der Stadt einen kleinen Obolus erhalten sollten.

„Wir haben nichts gegen die Lösung mit der ‚Netten Toilette’“, jedoch muss inzwischen eingestanden werden, dass das Konzept in Mönchengladbach gescheitert ist“, betont Schultz, „Wir hoffen nun auf Einsicht bei der GroKo.“

Das Problem stelle sich zwar im Umfeld des Mintos oder in anderen Innenstadtbereichen nicht so gravierend dar, weil in Kaufhäusern und Schnellrestaurants meist unauffällig deren Toiletten benutzt werden könnten.

Doch schon nach Ladenschluss werde dort das „Problem“ deutlich, wie übrigens ebenfalls in den großen Parkanlagen, an den Stadträndern und in den beiden Hauptbahnhöfen.

Nicht zuletzt angesichts einer älter werdenden Bevölkerung, aber auch vor dem Hintergrund touristischer Ambitionen sei dieser Zustand nicht hinnehmbar, denn zu einer sauberen Stadt gehöre eine „saubere“ Möglichkeit, den ‚menschlichen Bedürfnissen’ nachgehen zu können.

 

Ein Kommentar zu “
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  1. Ich war zwar nicht vor Ort aber die Aktion finde ich Klasse!

    Mit Kindern unterwegs sein bringt auch das Problem mit sich, dass mal ein „stilles Örtchen“ nötig wird. „Nette Toilette“ wäre dann auch recht.

    Bisher wurde das Problem immer irgendwie gelöst, wenn auch leider hin und wieder auf nicht erwünschte Art und Weise. Das ging bei unserem Kurzen schon mal wortwörtlich in die Hose.

    Nicht nur ältere Menschen oder Behinderte brauchen mal unverhofft ein „stilles Örtchen“.

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