Grußwort von OB Norbert Bude zum Jahreswechsel 2007/2008

Hauptredaktion [ - Uhr]

foto-bude.jpgIn einem Grußwort zum Jahreswechsel hat sich Oberbürgermeister Norbert Bude an die Bürgerinnen und Bürger in Mönchengladbach gewandt:

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

ich wende mich an dieser Stelle an Sie, um Ihnen von ganzem Herzen eine geruhsame, besinnliche Zeit für den Jahreswechsel gemeinsam mit Freunden, Bekannten oder im Kreise der Familie zu wünschen.

Vor allem hoffe ich mit Ihnen auf ein erfolgreiches Jahr, Gesundheit und Zufriedenheit.

Zum Ausklang des Jahres 2007 möchte ich aber auch die Gelegenheit nutzen, mich im Namen des Rates und der Stadtverwaltung sowie ganz persönlich für die vielen wichtigen Anregungen und Hinweise, für konstruktive Kritik und vor allem für engagiertes Mittun zu bedanken.

Immer wieder stelle ich in meiner Arbeit erfreut fest, dass die Menschen bereit sind, sich aus Überzeugung für das Gemeinwohl zu engagieren und sich in ihrem vielfältigen Engagement mit der Stadt zu identifizieren.

Es ist eine Erfahrung, die Mut macht, schließlich wäre Vieles, was von den Ehrenamtlichen geleistet wird, ohne ihre Mithilfe nicht mehr leistbar.

Sie alle zeigen, dass sie unverzichtbar sind für eine demokratische, soziale und zukunftssichere Stadt, in der Gemeinsinn herrscht und wir Mönchengladbacher zusammen gehören. Ihnen allen gilt dafür an dieser Stelle mein ganz besonderer Dank.

Veränderungen erfolgreich gestalten

Mönchengladbach ist eine Stadt mit alten Traditionen und mit Blick für Neues. Mönchengladbach ist vor allem eine Stadt mit vielen Menschen, die sich für die Entwicklung verantwortlich fühlen und sich konstruktiv einbringen.

Sie alle zeigen vor allem den gemeinsamen Willen, notwendige Veränderungen erfolgreich zu gestalten.

„Nur wer Veränderungen akzeptiert, kann auch wachsen“, so lautet ein altes Sprichwort, das auf unsere Stadt im besonderen Maße zutrifft.

Selten zuvor haben wir es in Mönchengladbach mit so gravierenden Veränderungen zu tun wie heute. Den Wandel zu meistern, ist der Kraftakt, den wir in den nächsten Wochen stemmen müssen.

Dies trifft vor allem für das Großprojekt des neuen ECE-Einkaufszentrums in der Mönchengladbacher City mit den notwendigen Maßnahmen in der Verkehrsinfrastruktur zu. Schon in Kürze wird mit dem vierspurigen Ausbau der Ost-West-Straße, der Verlängerung der Steinmetzstraße zwischen Bismarckstraße und Eickener Kreisel, begonnen.

Parallel dazu wird in 2008 das Planungsrecht für das „Forum Mönchengladbach“ geschaffen, von dem wir uns eine deutliche Stärkung Mönchengladbachs als Oberzentrum der Region erhoffen.

Dass dieser notwendige Modernisierungsprozess nicht immer ohne Einschränkungen und Probleme ablaufen wird, ist allen Verantwortlichen bewusst.

Ich bin mir aber sicher, dass sich Beharrlichkeit, Geduld und die Bereitschaft zur Kooperation am Ende für uns alle auszahlen werden.

Die Bereitschaft zur Mitwirkung am Modernisierungsprozess stellen auch zahlreiche Rheydter Bürgerinnen und Bürger in der Mitgestaltung am Innenstadtkonzept Rheydt eindrucksvoll unter Beweis.

Auch Rheydt hat die große Chance, sich für die Zukunft neu aufzustellen. Die zahlreichen Anregungen und Ideen, die von allen Beteiligten, sei es von der Bürgerschaft, von Einzelhändlern, Anwohnern, Vereinen, dem Einzelhandelsverband oder den Kirchen, in der City-Werkstatt abgegeben wurden, fließen in das Innenstadtkonzept, das die Basis für zukünftiges Handeln sein wird.

Die beiden Großprojekte in Mönchengladbach und Rheydt machen deutlich, dass unsere Stadt in Bewegung ist. Weitere Beispiele dafür sind die erste Ansiedlung im neuen Gewerbegebiet Regiopark im Süden unserer Stadt, die Entwicklung der Brachfläche „Letzerich-Gelände“ in Rheydt und weitere Projekte im Nordpark.

Schließlich muss auch die „Baustelle“ Flughafen Mönchengladbach erwähnt werden, dessen Ausbau nach wie vor für die Entwicklung der Region extrem wichtig ist, allen kurzsichtigen Sichtweisen von Düsseldorfer Seite zum Trotz.

Eine Baustelle konnte in den vergangenen zwölf Monaten erfolgreich zum Abschluss gebracht werden.

Mit dem rundum sanierten und vor kurzem wiedereröffneten Museum Abteiberg hat die Stadt einen ganz besonderen Juwel zurück erhalten, auf den die Stadt stolz sein darf.

Die große Resonanz zur Wiedereröffnung des „Gesamtkunstwerkes“ hat noch einmal verdeutlicht, wie sehr das überregionale und internationale Image der Stadt durch das Museum und seine einzigartige Sammlung geprägt wird.

Wenn ich hier von Image spreche, dann erwähne ich natürlich auch gerne unseren anderen großen Imageträger, unsere Borussia. Von Herzen wünsche ich dem Team eine weiterhin so erfolgreiche Saison und am Ende den direkten Wiederaufstieg.

Zukunft der Sozialpolitik – Teilhabe statt Ausgrenzung

Trotz der positiven Aufbruchstimmung, die in vielen Bereichen der Stadt spürbar ist, gilt unser Augenmerk gerade jenen Menschen, die an dieser Entwicklung nicht teilnehmen.

Viele haben Angst, ihren Arbeitsplatz zu verlieren oder keine neue Arbeit zu finden. Eine Sorge, die angesichts einer von vielen als kälter empfundenen Gesellschaft allzu verständlich ist.

Die Auswirkungen von demografischem Wandel und Globalisierung des Arbeitsmarktes erfordern Anpassungen der sozialen Sicherungssysteme. Den Wandel positiv gestalten, dies ist eine der besonderen Herausforderungen für Bund, Länder und Kommunen in der heutigen Zeit.

Veränderungen sind notwendig, sie müssen aber gerecht gestaltet werden, ohne dass der gesamte gesellschaftliche Zusammenhalt aufgegeben wird und dass ein Teil der Gesellschaft dabei auf der Strecke bleibt. Daher müssen wir uns der Sicherung des sozialen Friedens in unserer Stadt verpflichtet fühlen.

Die nach wie vor geradezu dramatische Haushaltslage der Stadt, die kaum noch Handlungsspielräume zulässt, verlangt von Politik und Verwaltung, Prioritäten zu setzen.

Dazu zählt für mich, insbesondere jungen Familien mit einem ausreichenden Angebot an Wohnraum, Kinderbetreuung und Bildung ein attraktives Umfeld anzubieten.

Den jungen Menschen Chancen eröffnen und gleichzeitig die Stadt so gestalten, dass sie den älteren Menschen Heimat bleibt, ist eines unserer wesentlichen zukünftigen Handlungsfelder und gleichzeitig ein wichtiger Standortfaktor.

Gerade zum Beginn eines neuen Jahres liegt mir daran, zu betonen, dass wir in Mönchengladbach gute Voraussetzungen haben, die Zukunft zu meistern. Wir werden unsere gute Position im Wettbewerb der Kommunen weiter ausbauen – da bin ich mir ganz sicher.

Zu den wichtigen Arbeitsfeldern für 2008 zähle ich die Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung, die Familienförderung, die weitere Entwicklung der Integration von Zuwanderern und Menschen mit Migrationshintergrund vor auf der Basis des bereits bestehenden Integrationskonzeptes und die städtebauliche Gestaltung der Mönchengladbacher und Rheydter Innenstadt mit den bereits erwähnten Großprojekten.

Innerhalb der Verwaltung werden wir weiter alle Möglichkeiten nutzen, Einsparpotentiale auszuschöpfen und Synergieeffekte zu schaffen – für modernes, wirtschaftliches Verwaltungshandeln.

Das Jahr 2008 wird abermals ganz im Zeichen der systematischen, flächendeckenden Aufgabenkritik stehen, die mit Einsparauflagen verbunden ist. Dazu ist die Stadt schon wegen des derzeitigen Nothaushaltes von der Kommunalaufsicht gezwungen.

Dabei müssen aber auch die städtischen Gesellschaften mit in diesen Prozess einbezogen werden und ihren Teil dazu beitragen, dass wir wieder manövrierfähig werden.

Dennoch zeigt gerade das Ergebnis der externen Organisationsuntersuchung, dass die Verwaltung nicht zuletzt auch durch die Leistungsbereitschaft der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bereits in den letzten Jahren kontinuierlich ihre Hausaufgaben gemacht hat, um notwendige Einspareffekte zu erzielen.

Die Verwaltung ist aus meiner Sicht gut aufgestellt und leistet sehr gute Arbeit im Dienst für die Bürgerinnen und Bürger.

Das Gutachten hat aber auch gezeigt, dass – um es salopp zu sagen – das Ende der Fahnenstange erreicht ist, will man die Leistungsfähigkeit der Verwaltung erhalten.

Die Stadt braucht klare und gute Entscheidungen.

Das zurückliegende Jahr und die nächsten Monate zeigen, dass sich die Stadt in einem grundsätzlichen Umbruch befindet, der große Chancen mit sich bringt, aber auch Kraft, Besonnenheit und Weitblick im Hinblick auf die weitreichenden Weichenstellungen für die Zukunftsfähigkeit unserer Stadt erfordert.

Angesichts der vielen wichtigen Entscheidungen im kommenden Jahr fordere ich die Mehrheitsfraktionen auf, ihr starres Lagerdenken zu überwinden und gemeinsam mit den anderen Fraktionen und dem Oberbürgermeister nach guten Lösungen für die Zukunft unserer Stadt zu suchen.

Entscheidungen wie ECE, Innenstadtkonzept Rheydt, City-Ost, Pahlkebad und letztendlich auch die Stadtbezirke müssen zügig, konsequent und eindeutig in 2008 getroffen werden.

Die Menschen in unserer Stadt wie auch potentielle Investoren erwarten klare Entscheidungen und kein endloses Gezänke und unkalkulierbare Überraschungen bei Entscheidungen.

Wir müssen gemeinsam unsere Stadt voranbringen und sollten in konsruktiven Gesprächen nach guten Lösungen für unsere Stadt suchen.

Ich bin gerne bereit, mich gemeinam mit meinen Kollegen im Verwaltungsvorstand in solche Gespräche einzubringen und auch zu moderieren.

Zum Abschluss wünsche ich Ihnen und Ihren Familien für das Jahr 2008 Glück, Gesundheit und uns allen ein friedliches Miteinander.

Ihr Oberbürgermeister Norbert Bude

[PM]

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