Prüfwerte für Blei und Arsen auf dem Spiel-/Bolzplatz an der Luise-Vollmar-Straße überschritten

Hauptredaktion [ - Uhr]

Bei den Vorbereitungen für den Neubau der Dreifachturnhalle an der Luise-Vollmar-Straße hat ein mit Bodengrunduntersuchungen beauftragtes Geotechnisches Büro eine Schadstoffbelastung auf dem zum Teil im Baufeld liegenden Gelände des Spiel- und Bolzplatzes festgestellt.­Ã‚ 

Unverzüglich in Auftrag gegebene weitere Messungen haben ergeben, dass die in der Bundesbodenschutzverordnung geltenden Prüfwerte für Arsen und Blei überschritten sind. Ursache ist offensichtlich das auf dem Gelände eingebaute Tennenmaterial. Auch wenn eine akute oder unmittelbare Gesundheitsgefahr ausgeschlossen werden kann, ist das Gelände, auf dem erste Vorbereitungen für den Bau der Turnhalle begonnen haben, vorsorglich durch einen Bauzaun gesperrt worden.

Das Tennenmaterial auf dem Bolzplatz überschreitet den Beurteilungswert für Arsen (100 Milligramm pro Kilogramm) um das Fünf- bis Sechsfache, den für Blei (5000 Milligramm pro Kilogramm) um das Dreifache. Die untersuchten Bodenproben auf dem angrenzenden Spielplatz überschreiten den Prüfwert für Kinderspielflächen aus der Bundesbodenschutzverordnung bei Blei (200 Milligramm pro Kilogramm) um das Eineinhalb- bis Dreifache, für Arsen (25 Milligramm pro Kilogramm) geringfügig um vier Prozent.

Prüfwerte in der Bodenschutzverordnung sind Werte, bei deren Ãœberschreiten unter Berücksichtigung der Bodennutzung eine einzelfallbezogene Prüfung durchzuführen und festzustellen ist, ob eine schädliche Bodenveränderung oder Altlast vorliegt. Dies geschieht in der Regel durch eine aufwändige so genannte Expositionsanalyse, die die mittel- und langfristigen Wirkungen der an einem Standort gemessenen Werte für den Menschen untersucht. An der Luise-Vollmar-Straße ist jetzt hierauf verzichtet worden, weil das Gelände als Spielfläche wegen des Neubaus der Dreifachturnhalle ohnehin aufgegeben wird.

Ursache für die Ãœberschreitungen der Prüfwerte für Arsen und Blei ist das auf dem Bolzplatz und den Wegen des Geländes im Jahr 1985 eingebaute Tennenmaterial, das durch den Wind oder durch spielende Kinder und Jugendliche auch auf den Spielplatz getragen worden ist. Seit 1990 wird in Mönchengladbach nur noch Tennenmaterial verwendet, das durch ein Gütezeichen zertifiziert ist.

Aus diesem Grund hat der Verwaltungsvorstand heute entschieden, dass vorsorglich alle Bolzplätze und Spielplätze in Mönchengladbach, auf denen vor 1990 Tennenmaterial eingebaut worden ist, zügig auf Schadstoffe untersucht werden. Für die Umsetzung hat der Verwaltungsvorstand eine Arbeitsgruppe mit Vertretern der beteiligten Ämter (Jugendamt, Fachbereich Umweltschutz und Entsorgung, Gesundheitsamt, Fachbereich Ingenieurbüro und Baubetrieb) eingerichtet. Ãœber die Untersuchungsergebnisse und zu treffenden Maßnahmen wird die Öffentlichkeit kontinuierlich informiert.

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