Stadt sperrt Spielplätze an der Süchtelner Straße und Am Tömp

Hauptredaktion [ - Uhr]

Die Stadtverwaltung, Abteilung Grünunterhaltung und kommunaler Forst, hat heute die beiden Spielplätze in der Süchtelner Straße 168 und Am Tömp in Wickrathberg mit Bauzäunen kurzfristig abgesperrt.

Damit folgt die Verwaltung umgehend einer Handlungsempfehlung des Institutes für Umweltanalysen (IFUA) aus Bielefeld. Das Institut ist damit beauftragt, alle Bolz- und Spielplätze in Mönchengladbach, auf denen vor 1990 Tennenmaterial eingebaut worden ist, auf Schadstoffe zu untersuchen.

Auf dem Kinderspielplatz Am Tömp in Wickrathberg wurden auf dem zum Teil rasenbewachsenen Weg Arsengehalte von 233 mg As/kg in der obersten Schicht (0-4 cm) gemessen. Im Gegensatz zu anderen Spielplätzen, bei denen ähnliche Werte festgestellt wurden, gibt es hier eine Besonderheit: Der belastete Weg grenzt in seiner gesamten Länge unmittelbar an den Kleinkinderspielbereich und ist nicht abgegrenzt.

Um auszuschließen, dass Kleinkinder unbeabsichtigt Wegematerial oral aufnehmen, ist die Stadt der Empfehlung des Gutachters gefolgt, den Spielplatz komplett zu schließen. Da ohnehin die Sanierung der mit Arsen belasteten Flächen Priorität hat, soll mit der Sanierung dieses Platzes schon in der nächsten Woche begonnen werden.

Anders verhält sich die Situation auf dem kombinierten Spiel- und Bolzplatz in der Süchtelner Straße. Die Untersuchungsergebnisse legen nahe, dass auf dem Spielplatz eine Altlastenproblematik vorliegen könnte. Wegen einer auffälligen Färbung des Probenmaterials wurde eine zusätzliche Sondermischprobe entnommen.

Auf einer Teilfläche wurden hohe Cyanidgehalte (545 mg/kg) in einer Tiefe von 15 bis 50 Zentimetern festgestellt worden. Wegen der toxischen Eigenschaften von Cyaniden kann eine Gefährdung nicht ausgeschlossen werden. Der städtische Fachbereich Umweltschutz und Entsorgung wird diese Verdachtsfläche jetzt intensiver untersuchen.

Zum Hintergrund

  • Was ist Cyanid? Cyanide sind Salze und Verbindungen der Blausäure (Cyanwasserstoff).
  • Sonstige Eigenschaften: Cyanide sind leicht entzündlich, brennbar und bilden toxische Dämpfe auch bei niedrigen Temperaturen.
  • Wo treten Cyanide auf? Bei der Verbrennung von Kunststoffen, als Produktionsrückstände von Gaswerkstandorten, in Zigaretten, beim Fotokopieren, in Nahrungsmitteln (u.a. Bittermandeln, in Samen von Steinobsten und in Leinsamen)
  • Heutige Verwendung: u.a. zur Schädlingsbekämpfung
  • Symptome: u.a. Hautreizung, Krämpfe und Kopfschmerzen
  • Cyanide haben eine kurze Halbwertzeit und werden von der Leber innerhalb weniger Stunden wieder abgebaut.

Ansprechpartner für weitere Informationen sind die Kinderärzte und der ärztliche Dienst des Gesundheitsamtes unter der Rufnummer 02161 – 25 65 10.

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