Studie über Sparpotential in Kindertagesstätten und Jugendfreizeiteinrichtungen

Red. Schule, Studium & Arbeitswelt [ - Uhr]

bzmg-geld-wegWie lassen sich in den städtischen Kindertagesstätten und Jugendfreizeiteinrichtungen die Betriebskosten in den Bereichen Müll, Strom und Wasser senken? Mit dieser Frage hat sich im Auftrag der Stadt eine Projektgruppe der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung NRW in Duisburg seit Ende Oktober 2009 intensiv auseinandergesetzt.

Begleitet durch den Projektleiter der FHöV NRW, Michael Meurer, haben die Studierenden Sebastian Peters, Nils Berger, Melanie Brandt, Philipp Huppertz, Felix Radatz, Jennifer Verkoyen und Elke Angenendt alle Daten für die Betriebskosten Müll, Strom, Wasser/Abwasser etc. erhoben und alle Einrichtungen besucht.

Obwohl das mögliche Einsparvolumen bei Kindertageseinrichtung nicht ganz so groß ist wie in den Schulen, sind erstaunliche Ergebnisse herausgekommen, die Hoffnung machen, hier in Zukunft weitere Einsparerfolge zu erzielen.

Bereits seit dem Jahr 2000 wird an den Mönchengladbacher Schulen das Projekt „Reduzierung der Müllgebühren an Mönchengladbacher Schulen“ erfolgreich praktiziert.

Die von den Schulen seitdem erzielten Einsparungen in Höhe von insgesamt 1,9 Millionen Euro wurden zu 70 Prozent (1,4 Millionen Euro) an die Schulen ausgeschüttet. 40 Prozent stehen dabei zur freien Verfügung, 30 Prozent fließen in Reinvestitionen in die Schulen und 30 Prozent (588.000 Euro) dienten zur Haushaltskonsolidierung.

Ähnliche Überlegungen zur Reduzierung der Betriebskosten in den städtischen Kitas und Jugendfreizeiteinrichtungen stellten die Studierenden im 5. Semester jetzt im Rahmen ihrer praxisbezogenen Projektarbeit an.

Dabei wurden nicht nur alle Daten für die Betriebskosten erhoben, sondern auch ein Konzept zur Senkung der Betriebskosten mit einem an das Schulprojekt angelehnten Anreizmodell entwickelt.

„Die Studierenden hatten somit hervorragend Gelegenheit, ihre im Fachbereich Kommunales an der Hochschule theoretisch erworbenen Sachkenntnisse mit der Praxis vor Ort zu verbinden.

Die Daten geben uns nun Hilfestellungen für den sorgsamen Umgang mit den Finanz- und Energieressourcen“, so Beigeordneter Dr. Michael Schmitz, der sich für die umfangreichen Ergebnisse und den Einsatz der Studenten bedankte.

„Ihr Ergebnis trägt zur notwendigen Sensibilisierung in der Problematik bei“, so der Beigeordnete weiter, der mit dieser Analyse den Anstoß für ein Konzept zur Reduzierung der Betriebskosten in den Einrichtungen geben will.
 
Rund 300.000 Euro Betriebskosten fallen in den etwa 40 städtischen Einrichtungen jährlich an. Den größten Anteil nehmen dabei Kosten für Gas (42 Prozent) und Strom (23 Prozent), gefolgt von Wasser und Abwasser (16 Prozent) und Müll (14 Prozent) ein.

Die Vorschläge zur Einsparung von Müll reichen dabei von weiteren Möglichkeiten zur Mülltrennung über die Abschaffung der Biotonne und Einführung von Komposthaufen in den Kitas.

„Es ist allerdings zu erwähnen, dass die Mülltrennung in den Kitas schon sehr gut umgesetzt wird und die von uns vorgeschlagenen Lösungen nicht in jedem Fall auf alle Einrichtungen übertragbar sind“, so der Student Sebastian Peters, einer der Vortragenden im Ratssaal.

Der Einsatz von Energiesparlampen und die Senkung der Beleuchtungsdauer sind zwei von mehreren Vorschlägen zur Minimierung der Stromkosten.

Ebenso könnte, so die Projektgruppe, durch Verhaltensänderungen der Wasserverbrauch reduziert werden. Hier seien alleine Einsparungen in Höhe von 15.339 Euro zu erzielen.

Insgesamt sieht die Projektgruppe ein Einsparpotential bei allen Betriebskosten in Höhe von bis zu 180.000 Euro.

3 Kommentare zu “Studie über Sparpotential in Kindertagesstätten und Jugendfreizeiteinrichtungen”
  1. Jose fragt zu Recht: Gibt es schon eine Studie über die Einsparmöglichkeiten bei der Verwaltung?

    Ich hatte soeben den Eindruck, in der Sitzung der Bezirksvertretung Ost im Pädagogischen Schulzentrum Asternweg in Giesenkirchen wurden schon Nägel mit Köpfen gemacht, noch bevor die Studie begonnen hat. 😉

    Ausnamslos alle Anwesenden haben gefroren wie die besagten Spatzen. Dick vermummt mit Schal und Wintermantel, nur derart konnte die Sitzung ertragen werden.

    Es war halt Winter: kalt bis frostig.

  2. Sparen und ein bewußter Umgang mit z.B. Energie kann natürlich nie früh genug erlernt werden.

    € 180.000,– Einsparpotential sind selbstverständlich auch etwas.

    Gibt es schon eine Studie über die Einsparmöglichkeiten bei der Verwaltung? Wenn nicht, sollte doch auch schleunigst eine Projektgruppe der Fachhochschule damit beauftragt werden.

    Wenn man schon bei Kitas so viel findet – was wäre dann wohl erst dort möglich?

  3. Wenn wir schon beim Sparen sind: wieviele Jugendeinrichtungen hat MG überhaupt? Wird hier nicht schon an deren Einrichtung gespart? Eigentlich sollte in jedem Stadtteil eine Anlaufstelle und Aufenthaltsmöglichkeit für Jugendliche existieren.

    Das gesundheitliche Risiko von Energiesparlampen wurde übrigens noch nie untersucht, es gibt jedoch Anzeichen und erste ärztliche Erkenntnisse, dass sich dieses Licht aufgrund seiner Zusammensetzung schädlich auswirkt. Jedenfalls kam das vorgestern in einem TV-Beitrag.

Ihr Kommentar