Musterflächen zeigen wie der Rheydter Marktplatz einmal aussehen wird – Behindertenverbände zufrieden mit der Barrierefreiheit [mit Slideshow]

Red. Rheydt [ - Uhr]

Der neue Marktplatz in Rheydt ist schon da, zumindest in Teilen. Der städtische Fachbereich Ingenieurbüro und Baubetrieb hat jetzt neben dem Rathauseingang eine Musterecke mit den Platten, Pflastersteinen und weiteren Materialien angelegt, die zukünftig die neu gestaltete Platzfläche zieren werden.

So können sich interessierte Bürgerinnen und Bürger schon mal ein Bild davon machen, wie ihr neuer Platz einmal aussehen wird. Diese Möglichkeit hatten vor etwa drei Wochen auch schon die Vertreter der Mönchengladbacher Behindertenverbände.

Gemeinsam mit der Inklusionsbeauftragte Ingrid Icking und Jürgen Adams (im Bild links) und Heinz-Josef Kannen vom Fachbereich begutachteten sie die ausgelegten Musterflächen.

Besonderes Augenmerk legten Sie darauf, dass sich Blinde über Kanten und so genannte „taktile Flächen“ auf und um den Platz herum sicher orientieren und bewegen können und seheingeschränkte Menschen hinreichend kontrastreiche Orientierunsleitlinien vorfinden würden.

Horst Schultz vom Blindenverband und Helmut Haile von Pro Retina zeigten sich ebenso zufrieden, wie Peter Gabor vom Verein „Menschen mit Usher-Syndrom“ mit dem, was ihnen die Praktiker der Stadt vorstellten.

Gemeinsam mit den Vertretern des VdK Mönchengladbach hatten sie Ende Mai vorigen Jahres Gestaltungsdetails für einen barrierefreien Rheydter Marktplatz abgestimmt.

Für Karin und Albert Sturm vom VdK-Projekt „NULL Barrieren in Mönchengladbach“ war darüber hinaus besonders wichtig, dass geringe Übergänge zwischen den Orientierungselementen für Blinde und Sehbehinderte sicherstellen, dass zuküftig auch Rollstuhlfahrer, Rollatornutzer, andere mobiliätseingeschränkte Menschen und Eltern mit Kinderwagen ohne Gefahren den Rheydter Marktplatz nutzen können.

Alle Behindertenvertreter nahmen positiv zur Kenntnis, dass es bei den Wochenmärkten und anderen Veranstaltungen auf dem Marktplatz keine herumliegenden Kabel und Schläuche mehr geben soll. Diese hatten immer wieder zur Gefahrensituationen und Ärger geführt. Nun sollen versenkbare Elektro- und Wasseranschlüsse dafür sorgen, dass die Marktflächen dauerhaft eben sind.

Stellvertretend auch für die übrigen Verbände erklärte Bernhard Wilms, Kreisvorsitzender des VdK: „Die frühzeitige und offensive Einbindung der Behindertenverbände in die Planungen zur Umgestaltung des Rheydter Markplatzes war beispielhaft.“

Wilms weiter: „Das wünschen wir uns auch bei Straßenbaumaßnahmen“. Trotz rechtzeitiger Hinweise des VdK habe es die Stadt beispielsweise an der Engeblecker Straße immer noch nicht geschafft, die erforderliche Bordsteinabsenkung nachzubessern.

Der Rheydter Marktplatz erhält eine Fläche aus Basalt- und Grauwacke-Pflastersteinen, während helle portugiesische Granitplatten den äußeren Rahmen für die Platzfläche und den verbreiterten Boulevard in der Hauptstraße ziehen werden.

Außerdem findet sich auf der Musterfläche ein heller Betonstein, der zukünftig die Marktterrasse mit Kirschhain an der Westkante umrahmt.

Inzwischen haben auf der Großbaustelle auch die Arbeiten rund um die evangelische Hauptkirche begonnen. Deutlich zu sehen ist hier die Aufkantung des Kirchenpodestes, das in eine Grünfläche entlang der Limitenstraße übergehen und die bislang offene Zufahrt zur Tiefgarage überdeckeln wird.

Mit den Abrissarbeiten der Tiefgaragenzufahrt wurde bereits begonnen, während auf der Podestfläche Bagger das Gelände einebnen.

Auch die Arbeiten an dem metertiefen Verbindungsbauwerk vor dem Karstadt-Gebäude schreiten voran. In einer Tiefe von neun Metern entsteht ein Betonbauwerk, das die unterirdische Verbindung zwischen der öffentlichen Tiefgarage unter dem Marktplatz und der Tiefgarage für die Verwaltung unter dem Karstadt-Gebäude herstellen wird.

Da in den nächsten Wochen die Baugrube vor Karstadt ausgeschachtet wird, entsteht ab Mitte nächster Woche über der Grube eine zwei Meter breite und 17 Meter lange Brücke, über die Passanten das Kaufhaus erreichen können.

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