Ratsmehrheit geht weiterhin von drei zusätzlichen Gesamtschulklassen aus

Red. Schule, Studium & Arbeitswelt [ - Uhr]

Die Vereinbarung im Kooperationsvertrag, bereits zum kommenden Schuljahr auf Grund der großen Nachfrage zusätzliche Gesamtschulplätze zu schaffen, hat die Ratsmehrheit aus SPD, Grünen und FDP im letzten Schulausschuss und Rat umgesetzt:

Es wurde beschlossen, die Regelzügigkeit der Gesamtschule Espenstraße mit Beginn des Schuljahres 2010/2011 von fünf auf sechs Züge zu erhöhen.

Monika Schuster, bildungspolitische Sprecherin der SPD-Ratsfraktion: „Die Genehmigung der Bezirksregierung steht noch aus. Ich bin dennoch sehr zuversichtlich, dass die Zusage aus Düsseldorf rechtzeitig vor Beendigung des Anmeldeverfahrens vorliegen wird.“

Erinnerung: Das Anmeldeverfahren für die Gesamtschulen endet heute, von „rechtzeitig“ kann keine Rede sein.

Weitere Gesamtschulplätze will die Ratsmehrheit an der Gesamtschule in Neuwerk einrichten. Allerdings konnte hier kein Beschluss des Rates über die Erhöhung der Zügigkeit getroffen werden.

Nicole Finger, bildungspolitische Sprecherin der FDP-Ratsfraktion: „In Neuwerk können zusätzliche zwei Klassen allenfalls dann als Überlast eingerichtet werden, wenn mindestens ca. 200 Anmeldungen vorliegen werden. Das heißt, Neuwerk braucht mindestens 60 Anmeldungen mehr als sie als vierzügige Schule aufnehmen kann.“

„Wir werden uns mit aller Kraft dafür einsetzen, dass in Neuwerk diese zwei zusätzlichen Klassen als Überlast eingerichtet werden, wenn die erforderlichen Anmeldungen vorliegen“, so Gerd Schaeben, bildungspolitischer Sprecher der Ratsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen. 

Wir gehen nach unseren Informationen davon aus, dass die Klassen im vorhandenen Raumbestand dauerhaft untergebracht werden können.“

Welche politischen Kraftakte könnte Gerd Schaeben damit meinen? Bedeutet das vielleicht, dass es für die Gesamtschule Neuwerk einen zweiten Anmeldetermin für die Schülerinnen und Schüler geben könnte, die an einer der anderen Gesamtschulen keinen Platz bekommen haben?

Monika Schuster abschließend: „Wir wollen mit Einrichtung der zusätzlichen Plätze dem Elternwillen entsprechen. Für viele Kinder ist dies eine zusätzliche Chance, an der Schule ihrer Wahl lernen zu können. Wir raten den Eltern, diese Chance der zusätzlichen Klassen zu nutzen. Zur Beratung stehen die Schulleitungen der Schulen den Eltern gerne zur Verfügung.“

Das Zusammenspiel zwischen der politischen Mehrheit und der Schulverwaltung hakt. Dr. Fischer äußerte zumindest gegenüber einem anderen Medium seine Zweifel, die drei Koalitionäre betonen hingegen ihre Zuversicht.

Zum Schluss könnte es dann für einige Eltern und deren Kinder wieder heißen: „Pech gehabt, daran sind die Eltern selbst schuld, wenn die nicht in Neuwerk anmelden…“

Politik kann ja so einfach sein – oder legt es die Ratsmehrheit auf eine Auseinandersetzung mit ihrem Schuldezernenten an, bohrt, fragt, löchert sie nach Daten und Fakten?

Mehr als fraglich, schließlich sitzen drei im Boot. Und manchmal ist es eben besser, man liest nur das, was auch politisch paßt.

2 Kommentare zu “Ratsmehrheit geht weiterhin von drei zusätzlichen Gesamtschulklassen aus”
  1. Durch die Aufhebung der Grundschulbezirke sind verläßliche Prognosen über die Entwicklung einer Grundschule nicht mehr möglich (siehe hierzu auch http://www.bz-mg.de/stadtbezirk-ost/giesenkirchen/schulentwicklungsplanung-teil-ii-die-grundschulen.html mit Neuwerker Beispiel)

    Die Stadt muss Personalkosten sparen, daher Verbundschulen.

    Es gibt auf jedenfall Vorbehalte von Eltern und Lehrern gegen Verbundschulen. Über diese sollte man ernsthaft reden, Argumente abwägen und Probleme angehen.

    Es darf nicht sein, dass Schulen Stellungnahmen schreiben, diese nicht ernst genommen werden und so Eltern und Lehrer das Gefühl haben, „von oben herab“ etwas aufdiktiert zu bekommen.

  2. Sei dem 01.02.2010 bin ich kein Mitglied mehr bei Bündnis 90/Die Grünen.

    Ein wichtiger Grund ist die Schulpolitik von dieser pseudoökologischen Fraktion.

    SPD und Grüne lassen sich zum Beispiel in der Frage der einzügigen Grundschulen von der FDP dirigieren.

    Einzügige Grundschulen wie zum Beispiel die GGS Am Ringerberg in Waldhausen sollen nach dem Willen der Ampelkoalition Verbundschulen werden, die vorgenannte Schule mit der Lochnerallee.Sowohl Eltern, als auch beide Schulleitungen sind strikt dagegen.

    Die GGS Am RIngerberg hat ihre Anmeldezahlen von 18 Schülern übertroffen,durch die Fremdverwaltung geht die Selbstständigkeit dieser Schule verloren.

    Ziel der Ampel: Anmeldezahl 2011 sinkt, Schule läuft aus, die Grünen können Verkaufserlöse erzielen.

    […].

    Gute Nacht Mönchengladbach, lang lebe die Verlogenheit der Politik!!!

Ihr Kommentar