Unsportlichkeit im Sportausschuss

Hauptredaktion [ - Uhr]

logo-die-linke2Der Freizeit-, Sport- und Bäderausschuss hätte auf seiner letzten Sitzung am 14.06.2011 über einige brisante Themen beraten sollen. Doch nach Ansicht der Fraktion DIE LINKE war die Sitzung als Ganzes ein unsportliches Spiel, bei dem am Ende die Inhalte unter den Tisch fielen.

„Auf der Strecke blieb Demokratie, Transparenz und vor allem die BürgerInnen und ihre Interessen“, erklärt Torben Schultz, sachkundiger Bürger im Ausschuss.

Thematisch beginnt die Liste der Unfairness mit dem Thema der Reduzierung der Öffnungszeiten der städtischen Bäder.

Schon auf der letzten Sitzung scheiterte der jetzt erneut vorgelegte Antrag der Verwaltung und deswegen sollte im Vorfeld der jetzigen Sitzung ein Kreis aus VertreterInnen der betroffenen Vereine und der Politik Alternativen erarbeiten.

Die Verwaltung verweigerte sich bisher und weiterhin einem solchen Treffen, schickte statt dessen an ein paar ausgewählte Parteien eine Stellungnahme. Weder DIE LINKE, noch die FWG wurden einbezogen, die betroffenen Vereine schon gar nicht.

Zwischenzeitlich versuchte die SPD Rheydt Mitte über Facebook die Meinung der Bevölkerung zu erfahren und machte dies auch medienwirksam öffentlich. Die Facebook-Gruppe ist jedoch eine geschlossene Gruppe.

Damit war es für viele BürgerInnen nicht möglich sich tatsächlich einzubringen. „Wir dürfen die sozialen Netzwerke nicht als Ersatz für politische Arbeit sehen. Sie sind nur ein Weg die BürgerInnen mehr einzubeziehen“, meint Schultz, der selber aktiver Nutzer des sozialen Netzwerkes „Twitter“ ist.

„Aber in geschlossenen Gruppen Umfragen zu machen, ist wie im dunklen Raum die Hand zur Abstimmung heben zu lassen.“

Die Mehrheit der Ampel beantragte auf der Sitzung erneut diesen Tagesordnungspunkt zu vertagen. „Es gab im Vorfeld genügend Zeit. Die selbsternannte Gestaltungsmehrheit macht ihre Arbeit nicht, sie verkommt zur Beratungsmehrheit“, wettert Torben Schultz.

„Wir lehnen die Reduzierung der Öffnungszeiten als Abbau von Bürgerservice und indirektem Stellenabbau grundsätzlich ab. Daher hatten wir auch einen Antrag zum Nachtragshaushalt als Tischvorlage dabei. Zudem hatten wir Alternativen zu den Öffnungszeiten im Handgepäck. Das einzig Positive an der erneuten Vertagung ist, dass die Einschnitte noch nicht wirksam werden.“

Der auf Antrag der CDU durchgereichte Nachtragshaushalt ist für DIE LINKE das nächste Foul.

DIE LINKE wollte hier einen weiteren Haushaltsantrag stellen. Dabei ging es um die Rücknahme eines HSK-Beschlusses, der Tennisvereine gegenüber anderen Sportvereinen schlechter stellt. „Hier hat sich die CDU ins eigene Fleisch geschnitten“, sagt Schultz.

„Wollten doch hier CDU und LINKE beide mehr für die Vereine erreichen. Wenn jedoch bei Haushaltsthemen die  Stimmen der CDU und der Ampel jegliche Diskussionen unterbinden, dann wird den BürgerInnen verdeutlicht wie es um politische Transparenz in dieser Stadt bestellt ist.“

Nachdem dann die Ampel auch noch beim eigentlichen Punkt „Sportförderung“ den Antrag auf getrennte Abstimmung der Einzelpunkte verwehrte war es für Torben Schultz mit dem fairen Miteinander endgültig vorbei. „Es war bisher gute Sitte solchen Anträgen zuzustimmen. Ich wollte deutlich machen, dass es mir im Unterpunkt ‚Betriebskostenzuschuss‘ um einen hören Betrag ging. Gleiches wollte die CDU. So hat uns die Ampel gezwungen, gegen die gesamte Sportförderung zu stimmen. Aber sollte ich einer ungerechten Sparmaßnahme zustimmen, nur weil die Vereine vom restlichen, verbleibenden Geld abhängig sind?“

Abschließend stellt Schultz in Hinblick auf die Sitzung fest: „Das ist nicht der faire Umgang, wie ihn die Sportvereine auf dem Platz und neben dem Spielfeld praktizieren. Zwar wurden die niedergeschriebenen Regeln nicht verletzt, aber Fair-Play sieht anders aus. Ich kann den SportlerInnen dieser Stadt nur raten, eine derartige Unsportlichkeit nicht beim Freizeit-, Sport- und Bäderausschuss abzuschauen.“ [PM LINKE]

5 Kommentare zu “Unsportlichkeit im Sportausschuss”
  1. Die sportliche Kompetenz des Sportausschusses personifiziert Horst Hübsch von der CDU.

    Jenen traf ich als Trainer der Vituscupmannschaft der Grundschule Am Ringerberg im Grenzlandstadion.

    Unsportlich wurden dort unsere Cheerleader verbal von ihm gestört, wie diese Veranstaltung offensichtlich im Rahmen der Verbundschulung unserer Schule unsportlich ablief, da das Schulamt nicht die Neutralität der Schiedsrichter prüft (Venner Trainer war gleichzeitig Schiedsrichter im Gruppenspiel der Grundschule Venn, bestehend aus der Venner Jugend).

    Nicht ganz passend zum o. g. Artikel, aber hier spiegelt sich die verlogene und bürgerfremde Politik in unserer Stadt wieder.

  2. RP einerseits und SPD in Facebook. Unschöne Parallelen?

    SPD stimmt mit 10 Leuten ab und propagiert ein Abstimmungsergebnis. Verschweigt aber vorsichtshalber, wieviele sich überhaupt beteiligt haben.

    Dasselbe System findet sich Tag für Tag in der Rheinischen Post. Auch da darf wacker abgestimmt werden. Das Ergebnis wird plakativ mit Tortendiagramm und allem Schnickschnack veröffentlicht, damit es gewichtig und richtig aussieht. Nur die Zahl derer, die abgestimmt haben – die erfährt niemand.

    Hat die SPD von dieser Zeitung gelernt?

  3. Die SPD wird immer „sympatischer“. Klingt definitiv nicht nach Demokratieverständnis. Zuviel rot im Logo, das abfärbt?

  4. Hallo,

    es stand z.B. in der RP vom 31.05.2011 auf Seite C2:

    „… Die SPD Rheydt-Mitte hat nun auf ihrer Facebook-Seite eine Umfrage zu Wunsch-Öffnungszeiten gestartet. Gestern Nachmittag zeichnete sich eine Präferenz für die Zeitspanne 6 bis 20 Uhr ab.“

    Ich selber bin bei Facebook nur mit einem NickName, habe aber trotz Anfrage noch keinen Zugang zu dieser geschlossenen Gruppe:
    http://www.facebook.com/group.php?gid=144141718934166

    Was also bei Facebook wirklich zu den Öffnungszeiten gelaufen ist, kann ich nicht sagen. Aber nach heutigem Stand hat die Gruppe 10 Mitglieder, so viel kann über die Suchfunktion herausgefunden werden.

    Gruß
    Torben Schultz

  5. Die SPD Rheydt Mitte nutzte Facebook, um die Meinung der Bevölkerung zu erfahren? Und warb gar medienwirksam dafür?

    Solche Art Werbung für ein angebliches soziales Netzwerk finde ich gerade von Seiten einer Partei mehr als bedenklich. Facebook ist im Umgang mit Daten der Nutzer höchst bedenklich, konnte man jetzt noch in der Presse lesen.

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