SPECIAL: „Wählt“ OB Bude vorzeitigen Rücktritt? – Teil II: Image- und Machtaspekte

Red. Politik & Wirtschaft [ - Uhr]

Gemäß Wikipedia bezeichnet „Image“ das innere Gesamt- und Stimmungsbild bzw. den Gesamteindruck, den eine Mehrzahl von Menschen, z. B. von einer Person hat. Dieser Gesamteindruck ist eine subjektive Kategorie, er muss nicht objektiv richtig sein.

Gleichwohl beeinflusst oder steuert er das Verhalten der Menschen, etwa das Wahlverhalten.

Bezahlt wird der OB als Hauptverwaltungsbeamter, also als Verwaltungschef. Gewählt wird er von den Bürgern jedoch als politischer Repräsentant, denn als solchen nehmen ihn diese vorrangig wahr – leider meist ungeachtet dessen, welche fachliche Kompetenz er als Verwaltungschef hat und ob er in der Lage ist, diesen Teil seines Jobs zu beherrschen.

Image-Pflege (und damit auch „Ego-Pflege“?) findet in der Öffentlichkeit statt, wobei „Öffentlichkeit“ sehr weit zu fassen ist.

Die nächste Wahl dürfte im Gegensatz zu 2009 kaum noch einmal als imageträchtige „Bude-Wahl“ deklariert werden.

Zu sehr hat sich sein parteiinternes und –externes Image, das seinerzeit von einem „nachhaltigen“ Änderungswillen (bei „eigener Mehrheit“) geprägt war, negativ verändert.

Besonders deutlich wurde dies durch

Im Laufe der Zeit entwickelte Oberbürgermeister Norbert Bude ein ausgeprägtes Machtstreben.

Ein erstes Anzeichen blieb lange (besonders bei den Ampelpartnern) unbemerkt, nämlich, dass er durch seine Unterschrift faktisch zum 4. Ampelpartner wurde.

In dieser Eigenschaft versuchte er – wenn auch erfolglos – ein im Ampel-Kooperationsvertrag nicht vereinbartes „Entscheidungsgremium“ zu schaffen, das nur aus ihm und den drei Fraktionsvorsitzenden bestehen sollte. Durch dieses „Basta-Gremium“ wären demokratische Entscheidungsprozesse in den Fraktionen und Parteien entweder umgangen oder ad absurum geführt worden.

Je größer die Zahl der Aufsichtsratsposten, umso mehr „Herrschaftswissen“ entsteht, an dem der OB rein rechtlich niemanden außerhalb der Aufsichtsgremien teilhaben lassen darf.

Durch die personellen Verquickungen zwischen den Aufsichtsgremien und deren Mitgliedern existiert weiterhin, unter tätiger Mithilfe und/oder Duldung des OB und unter Einbeziehung brauchtumsorientierter Organsiationen, eine in der Stadt einflussreiche „Schattenstruktur“, die sich jeder politischen und öffentlichen Kontrolle entzieht.

Selten zum Vorteil der Bürger, häufiger zum eigenen, wie auch immer gearteten Nutzen.

Politische Partner und Gegner (die bis 2009 die Ratsmehrheit hatten), attestieren OB Bude, dass er (trotz „eigener Mehrheit“) im Sinne der besonders von ihm propagierten Transparenz daran faktisch nichts verändert habe. Manche gehen noch weiter und behaupten, Intransparenz und „Klüngel“ wären noch schlimmer geworden.

Aus dem 2009er Wahl-Credo „Nicht weiter so!“ ist ein „Weiter so!“ geworden.

Würde OB Bude die Option wählen, sich nicht mehr zur Wahl zu stellen, würde sich seine öffentliche Präsenz verringern, sein Image würde verblassen, seine Macht schwinden und – was menschlich durchaus nachvollziehbar wäre – sein Ego würde leiden.

Die bisherigen Teile dieses SPECIALS:

Teil I: Die Lage

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